Kein Ort ohne Dich – The Longest Ride (Filmkritik)

Die Kunststudentin Sophia (Britt Robertson) lernt bei einem Rodeo den knackigen Bullenreiter Luke (Scott Eastwood) kennen und sofort funkt es zwischen den Beiden. Trotz ihren sehr unterschiedlichen Lebensplänen werden sie ein Paar. Nach einem Date entdecken sie einen Autounfall und retten den Fahrer, den 91-jährigen Ira Levinson (Alan Alda). Der Mann hat Briefe, die er an seine inzwischen verstorbene Frau schrieb dabei, kann sie aber auf Grund seiner schlechten Augen nicht mehr lesen. Sophia besucht den alten Mann nach dem Unfall noch regelmäßig und liest ihm diese Briefe vor…

Dieser Film ist bereits der 10. Nicholas Sparks Roman, der verfilmt wurde, also scheint der Mann etwas richtig zu machen. Erzählt werden stets epische Liebesgeschichten, die auf mehreren Zeitebenen spielen und zum Nachdenken und Weinen anregen sollen. Diese Rechnung ging für mich bis jetzt nur bei der Verfilmung von „The Notebook“ auf, der zwar auch melodramatisch und kitschig ist, aber wirklich gut unterhält, Schauspieler hat die eine gewisse Chemie miteinander haben und der eine epische Liebesgeschichte erzählt.

„Kein Ort Ohne Dich“ erzählt parallel zwei zeitlich weit voneinander entfernte Geschichten. Einerseits die im Jahr 1940 startende Geschichte von Ira Levinson und wie er seine Frau kennen und lieben gelernt hat. Ich muss sagen, dass diese Liebesgeschichte für mich interessanter war, als der Hauptstrang der Handlung, denn die Schauspieler Oona Chaplin und Jack Huston funktionieren als Paar sehr gut und man fiebert bei den Aufs und Abs von Iras Beziehung mit. Der Mix zwischen den beiden Zeitebenen will nicht so recht funktionieren, denn wenn hier von der Flucht vor dem zweiten Weltkrieg erzählt wird, wirkt alles andere im Vergleich nur noch oberflächlich und schal.

Gleich von Anfang an ist klar, dass die Beziehung von Sophia und Luke zumindest kurzfristig zum Scheitern verurteilt ist, denn sie sind ja sooo verschieden. Ebenso klar ist das obligatorische Happy End, denn natürlich muss ein Sparks-Roman zumindest für die Hauptcharaktere gut ausgehen. Der Plot ist denkbar simpel und vorhersehbar, aber die Wendung am Schluss überraschte mich dann doch, vor allem weil sie schon ziemlich bei den Haaren herbei gezogen ist. Ich kann natürlich nicht sagen, wie weit man sich an die Romanvorlage hielt und ob diese ebenso geradlinig ist wie der Film.

Für mich wenig Sinn macht der Grund für die Flashbacks, Iras Briefe. Warum er seiner inzwischen verstorbenen Frau jeden Tag einen Brief schrieb, obwohl sie sich so gut wie jeden Tag sahen, ist seltsam. Da hätte für mich ein Tagebuch mehr Sinn gemacht. Genauso hat Ira behauptet, er könne die Briefe nicht mehr lesen, aber Autofahren ist wohl kein Problem. Da gefährdet man ja auch keine anderen Menschen wenn man schlecht sieht.

Britt Robertson (Tomorrowland) spielt Sophia, eine Kunststudentin, die eigentlich mit Rodeos oder Bullen reiten nichts am Hut hat und nur dank der Beharrlichkeit einer Mitschülerin den Bullen-Reiter Luke kennen lernt. Ihre Beziehung mit Luke wirkt im Film überhastet und das trotz einer Laufzeit von 2 Stunden und 20 Minuten. Robertson hat nicht die allerbeste Chemie mit ihrem männlichen Co-Star und so kauft man den Beiden die große Liebe nur bedingt ab.

Scott Eastwoods (Suicide Squad) Luke ist ein eher eindimensionaler Charakter. Man hat ihm zwar in drei Sätzen eine schemenhafte Backstory gegönnt, aber da hätte man deutlich mehr draus machen können. Ständig wird sein schlimmer Unfall angedeutet, aber genaueres erfährt man nicht. Nur ein ominöses „ein weiterer Unfall könnte seinen Tod bedeuten“ gönnt man den Zusehern.

Fazit: Zuckersüß, aber trotzdem öde.

Dieser Film bekommt von mir 5,5/10 belanglos kitschige Punkte.

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