Kingsglaive: Final Fantasy XV (Filmkritik)

Das Königreich Lucis befindet sich seit Jahrzehnten im Krieg mit dem Reich Niflheim. Geschützt wird Lucis von König Regis (Sean Bean) mit Hilfe eines magischen Kristalls, der die Hauptstadt mit einem Energiefeld umgibt. Zusätzlich geschützt wird das Königreich von einer Spezialeinheit namens Kingsglaive, der unter anderem Nyx Ulric (Aaron Paul) angehört. Sein aktueller Auftrag: er muss alles tun um Prinzessin Lunafreya (Lena Headey) zu beschützen…

Diesen Film zu bewerten fällt mir gerade wirklich schwer. Warum? Weil man wohl davon ausging, dass sich nur Fans der Spiele-Serie diesen Film ansehen werden, eine Kategorie, in die ich nun mal nicht falle. Daher fehlte mir einiges an Background, bzw dauerte es eine Weile, bis ich einige der Grundzüge verstanden hatte.

Leider saß ich aber über weite Teile des Films mit einem großen Fragezeichen im Gesicht da und fragte mich, was wie warum und HÄH? Zwar beginnt der Film mit einer Kurzfassung der Vorgeschichte, doch da dazwischen auf schwarzem Hintergrund Credits zu sehen sind, konnte ich nur mit leichten Schwierigkeiten folgen, da die Unterbrechungen mehr als störend waren.

Optisch ist der Film meistens eine Wucht. Ich würde sagen zu 75% sehen die Animationen wirklich, wirklich gut aus und gerade Sets wirken oft fotorealistisch und detailverliebt. Auch die meisten Menschen sahen gut aus, zumindest die Hauptcharaktere, denn gerade bei unwichtigeren Nebenfiguren sieht man einen qualitativen Unterschied.

Ein wenig vergeigt hat man die Animation des weiblichen Hauptcharakters Lady Lunafreya Nox Fleuret (Lena Headey – Pride and Prejudice and Zombies). Gerade im Vergleich zu ihrem männlichen Gegenpart sieht sie sobald sie den Mund zum Sprechen bewegt unecht aus und ihre Mimik wirkt ziemlich starr. Außerdem ist ihr Charakter extrem eindimensional. Außer „Ich mach alles für mein Königreich“ und „Ich akzeptiere mein Schicksal, welches es auch sein mag“ hat sie keinerlei Motivation und über ihre 12 Jahre als Geisel erfährt man auch nichts.

Nyx Ulric (Aaron Paul – Central Intelligence), der bereits erwähnte Gegenpart, hingegen wirkt beinahe wie ein echter Mensch – Narben und Drei-Tagesbart inklusive. Er wird gleich zu anfangs als sympathischer Kerl etabliert, der schon mal Befehle missachtet um Freunden das Leben zu retten.

Recht auffällig ist das Product-Placement von Audi für deren R8-Flitzer, der auf Grund seiner Screentime schon fast als Darsteller gewertet werden könnte.

Gut gelungen ist die Animation der vom König geborgten Zauberkraft, mit der Nyx sich mit Hilfe seines Dolchs teleportieren kann. „Kingsglaive“ besteht zu einem großen Teil aus gut gemachter Action, die von der Zerstörungswut fast an Transformers erinnert. Doch das drum herum wirkt, als ob es Promomaterial zum Spiel wäre.

Für mich funktioniert die Mischung aus Mittelalter und moderner Technik nicht wirklich. Da gibt es Soldaten die mit Schwertern kämpfen, seien es die Guten oder die Bösen (sind hier gleich dumm), während es offensichtlich schon Maschinengewehre gibt, die außerhalb des Palastes im Einsatz sind. Die Rüstungen alleine hätten für mich in der Jetzt-Zeit funktioniert, aber von „don’t bring a knife to a gunfight“ hat wohl noch niemand gehört.

Fazit: „Kingsglaive“ soll wohl als Lockmittel für das Spiel funktionieren und scheint daher oft nicht die ganze Geschichte zu erzählen, was für mich (als Nicht-Gamer) keinesfalls optimal ist.

Dieser Film bekommt von mir 5/10 nicht wirklich fantastische Punkte.

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