The Hills Have Eyes 2 (Filmkritik)

Eine Truppe von jungen Soldaten in der Ausbildung soll angeführt von ihrem Sergeant eine Ladung mit Versorgungspakten abliefern und zwar an eine Gruppe von Wissenschaftlern, die in einem felsigen Abschnitt der mexikanischen Wüste arbeiten. Als sie dort ankommen, scheint niemand hier zu sein, doch ein Mann auf einem der Berge, fordert über ein Funkgerät Hilfe an. Aus dem Routineeinsatz wird somit eine Such- und Rettungsaktion.

Amber (Jessica Stroup) bleibt im Camp zurück um Radiokontakt zur Basis herzustellen gemeinsam mit Napoleon (Michael McMillian), der seinem Vorgesetzten zu viele Fragen gestellt hat. Als die beiden plötzlich einen der Wissenschaftler finden und dieser kurz darauf in ihren Armen stirbt, ist es bereits zu spät für eine Flucht. Auch die Kollegen in den Bergen zu warnen ist auf Grund der schlechten Funk-Verbindung unmöglich. Bleibt nur noch der Kampf, doch wer oder was ist hier eigentlich genau der Feind?

The Hills Have Eyes 2

Ein Jahr nachdem das Remake von Wes Craven´s The Hills Have Eyes ins Kino kam, folgte 2007 die Fortsetzung. Craven war auch hier am Drehbuch beteiligt und wollte ursprünglich die Geschichte von Brenda erzählen, die ja den ersten Teil überlebte und auf Grund ihres Traumas der Nationalgarde beigetreten ist. Dort wird sie dann wieder in die Gegend der Mutanten stationiert und dank ihrer Erfahrung zur zentralen Figur im Überlebenskampf der Soldaten. Leider konnte Schauspielerin Emilie de Ravin nicht mitspielen, da sie anderer filmische Verpflichtungen hatte. Die finale Story blieb jedoch relativ gleich, nur eben ohne dass eine Figur aus Teil eins vorkommt.

Für die Regie verantwortlich war diesmal der Deutsche Martin Weisz (Rothenburg), der Alexandre Aja folgte, der die Messlatte was die Intensität seines Filmes betrifft, ziemlich hoch gelegt hatte. An die kommt dieser zweite Teil dann auch nie heran, doch was hier wohl den größten Unterschied macht, sind die gewählten Hauptfiguren und wie sie agieren. So dumm und egoistisch wie die Soldaten-Rekruten hier sind, da ist ja jeder durchschnittliche Teenager in einem Slasher intelligenter.

Als Dame alleine hinter einen Felsen aufs WC gehen? Sich von der Gruppe trennen und selbst einen Ausweg suchen? Wild durch die Gegend ballern (schon mal was von Kollateralschaden gehört)? Ohne genau zu schauen einfach über einen Abgrund springen? Ich könnte jetzt noch weiter machen mit dieser Aufzählung aber ich glaube man kann jetzt schon schön sehen, dass die Rekruten es den Mutanten teilweise sehr leicht machen. Wer dann im Laufe der Geschehnisse von dieser Truppe zum effektiven Kämpfer wird, das läuft zwar erwartungsgemäß ab, funktioniert aber sehr gut.

Die Mutanten selbst sind wie im ersten Teil eine Naturgewalt was Maske, Bewegungen und die Statur betrifft, sehr gelungen das Ganze, nur eine Szene mit der längeren Schlangenzunge, das fand ich zu übertrieben. Die Momente in denen einer von ihnen zur Strecke gebracht wird, die lösen auch hier wieder eine gewisse Genugtuung aus. Besonders der finale Kampf hat es dabei in sich. Die Brutalität ist in für Mutanten gewohnter Weise roh und direkt, ob man die Szene mit der Geburt am Anfang und den Part mit der Vergewaltigung wirklich gebraucht hätte ist eine Frage, die ich klar mit nein beantworten kann.

Jessica Stroup (Ted) als Amber (ihre Rolle wäre wohl ursprünglich die der Brenda gewesen) funktioniert prima als Projektionsfläche für „Final Girl Fantasien“. Man weiß zwar nichts über sie, aber wie die zarte Dame sich dann bei den Kämpfen vehement zur Wehr setzt, das hat schon was. Auch Daniella Alonso (The Collector) ist nicht schlecht, sie hat aber eher die Aufgabe die Dame in Not zu spielen, bei der man nicht will dass sie stirbt, da sie zu ihrem kleinen Sohn wieder nach Hause kommen muss.

Michael McMillian (True Blood) als Napoleon hat von den Männern die interessanteste Rolle. Einfach weil er gar nicht „Krieg spielen“ möchte und Sachen gerne hinterfragt. Grundsätzlich muss man die Leute hier sowieso für ihre Aktionen entweder schätzen oder eben nicht, denn Informationen oder Hintergrundwissen, bekommt man so gut wie keine. Ist aber wohl auch nicht wirklich nötig. Michael Bailey Smith (Chain Letter) schließlich, der schon im ersten Teil einen Mutanten spielen durfte, ist hier der unheimlich widerliche Anführer der Bösen. Wie er Damen als Gebärmaschinen benutzt, einfach sein ganzes Gehabe, sein Ende wünscht man sich wirklich sehnlichst herbei.

Das ergibt insgesamt einen Film, der in keinem Bereich so gut ist wie sein Vorgänger. Handwerklich ist er bis auf kleinere CGI-Ausrutscher gut gemacht, vor allem die direkten Fights sind wuchtig und mitreissend. Die Figuren sind aber entweder abstossend (die Bösen) oder großteils einfach dumm (die Guten) und der Überlebenskampf wirkt von der Stimmung her nie so eindringlich, wie er hätte sein können. Als Gesamtpaket für mich kein mieser Film, aber gerade im direkten Vergleich mit dem Vorgänger doch um einiges schwächer.

„The Hills Have Eyes 2“ bekommt von mir 6,5/10 die falschen Höhlenbewohner weckende Empfehlungspunkte.

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