Best Of Worst Case: Jurassic Prey aka Meateaters (Filmkritik)

Jackie (Danielle Donahue) stiehlt Geld von ihrem Mafioso-Ex und will sich mit ihren Komplizen in einer abgelegenen Hütte, nahe eines Sees treffen. Zeitgleich überfällt der ehemalige TV-Serienstar Andy (Jeff Kirkendall) mit zwei Freunden eine Bank, da er bankrott ist und Angst hat, seine Frau würde ihn verlassen, wenn er arm ist. Nochmals zeitgleich Jagd das FBI einen Serienkiller und kommt auf Umwegen Jackie auf die Spur. So treffen sich schließlich alle in der Hütte, nur um festzustellen, dass es vielleicht nicht beste Ort für solch ein Treffen ist, denn ein Saurier spaziert dort fröhlich herum und frisst jede/n, der/die seinen Weg kreuzt …

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Man formuliere es mal so: Als ich dachte „Jurassic Shark“ sei ein Amateuer-Film zum Totlachen und das schlechte Amateurfilme nicht lustiger/besser werden können, da dachte ich falsch. Wer einen Film sehen will, bei dem er/sie sich aufgrund der absoluten Unfähigkeit der Darsteller, Kameraleute, Effektspezialisten und Cutter königlich amüsieren kann, bitte: Hier habt ihr den inoffiziellen Nachfolger zu „Jurassic Shark„.

Man muss schon sehen, um zu glauben, was Mark Polonia da als Regisseur und Cutter für einen Stumpfsinn fabriziert. Die Idee des Films ist angenehm schlecht, aber – Hölle: Ich habe schon seit Jahren keine so schlechten Darsteller mehr gesehen. Oder so schlimme Dialoge. Oder so platte Kameraperspektiven. Oder so schlimme Effekte. Oder so viel Selbstbewusstsein, dass die Garage an deren Wände zwei, drei Sägen hängen tatsächlich als Folterwerkstatt verkauft wird. Das muss man sich mal trauen.

Man muss schon hören, wie schlecht selbst die einfachsten Sätze betont werden können, um es zu glauben; schon sehen, wie absolut wenig eine Mimik zum Inhalt von gesprochenen Worten passen kann; schon hören, welcher Stumpfsinn verzapt werden kann, der dann noch als Dialog durchgeht.

Man darf sich fragen, wie Mark Polonia es geschafft hat 37 Filme zu drehen, die vermutlich alle (von den Bildern her in etwa auf dem Niveau von diesem hier) nicht an der Grenze des Eträglichen kratzen, sondern diese Grenze nicht mal mehr im Rückspiegel sehen können. Unglaublich, dass solche Filme auf DVD und/oder Blu-Ray erscheinen.

Man kann behaupten die Hauptrolle spiele ohne Zweifel Danielle Donahue, in deren Biographie doch wirklich und wahrhaft sinngemäß folgende Worte stehen: „Für den Film ‚Aspiring Psychopath‘ versetzte sie sich in die Psyche der Hauptrolle der Lucinda – eine gepeinigte Frau welche die Kunst des Massenmordes lernen möchte. TLA Video nannte sie ‚die schärfste Serienkillerin, die wir jemals gesehen haben.‘ (…) In (…) ‚Survival Knife‘ hat Donahue die komplexe und vielschichtige Figur, die sie gespielt hat, geliebt, da sie dadurch ihr großartiges Talent unter Beweis stellen konnte.“

Man wisse: TLA Video ist eine Plattform für Filme der … handlungsarmen Art voll von … naturbelassenen Schauwerten in homogener als auch heterogener Hinsicht, bezogen auf Aktivitäten die in heterogener (und unbehinderter) Hinsicht die Erhaltung der Art vorantreiben würden. Sowas sollte sich niemand im Kontext „Wie gut ich im Schauspiel bin“ in die Biografie schreiben. Kontext Optik: Durchaus.

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Man darf dann natürlich daraus Rückschlüsse ziehen, wieviel Ahnung diese und die sie umgebenden Personen Ahnung von der Materie Schauspiel haben, aber hey, ich schätze mal, man nimmt jedes Kompliment, das man kriegen kann. Das gilt auch für alle anderen … Mitwirkenden in dem Film.

Man sollte auch auf die Interaktionen des Sauriers und der Menschen hinweisen, welche immerzu kurze (CGI)Blutspritzer beinhalten, eher kurz sind und tödlich enden. Tödlich für die Personen, die dem Saurier im Film begegnen als auch für den Intellekt derer, die den Film ansehen und vergessen haben das Gehirn in Alkohol einzulagern. Die Qualität der Effekte die in Nahaufnahmen (dank großen Sauriergummifüssen und Sauriergummimaske) im besten Fall lieblich zu nennen sind und im schlimmsten Fall … nun, man blicke nach oben auf das Bild. Genau. Mehr braucht man dazu nicht sagen.

Man stelle nun das Verhältnis von der Qualität des im obersten Beitragsbild betrachtbaren Effekts zu den Effekten eines „Avatar“ her. In etwa die gleiche Diskrepanz besteht zwischen der schauspielerischen Leistung der Personen in „Jurassic Prey“ und den GewinnerInnen von „Goldenen Himbeeren“. Ja, tatsächlich so schlimm.

Man summiere das alles und frage sich, wie viel der Film gekostet haben kann. Wenn man darüber nachdenkt, dass vermutlich bereits auf einem Mobiltelefon bessere Bilder zu machen sind und die Darsteller hoffentlich keine Gage bekommen haben, bzw. hoffentlich etwas bezahlt haben, damit sie im Film vorkommen durften, dann ist es TROTZDEM immer noch ein Wunder, dass dieser Film überhaupt existiert.

„Jurassic Prey“ bekommt 1,5 von 10 möglichen, sich absolut unter jeder Kritik befindenden, Punkte.

Best-Of-Worst-Case-Urteil (Trashfaktor: DarstellerInnen, Effekte):
Selbst für einen Best-of-Worst-Case-Beitrag ein völlig daneben gegangener Film, der allerdings bereits wieder so schlecht ist, dass er mit genug Bier und dem richtigen Vorwissen absolut unterhaltsam sein kann. Nicht mehr und nicht weniger. Wer Nackheit erwartet: Fehlanzeige. Das gleiche gilt für Gore. Von kurzen Momenten abgesehen. Die funktionieren teilweise sogar erstaunlich gut. Der Film selbst ist wie sein Seelenverwandter „Jurassic Shark“ ein Lehrstück dafür, wie man es nicht macht.

Fazit: Absolut daneben. Kompletter Schund und eine Zeitverschwendung. Kurz: Genial.

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