Robot & Frank – Zwei diebische Komplizen (Filmkritik)

In der nahen Zukunft hat den ehemaligen Dieb Frank Welder (Frank Langella) die Zeit eingeholt. Er lebt alleine und das Gedächtnis macht ihm immer mehr zu schaffen. Sein Sohn Hunter (James Marsden) ist der Meinung seine wöchentlichen Besuche seien nicht mehr genug und kauft für seinen Vater einen Roboter, der ihn unterstützen soll. Frank ist zuerst gar nicht begeistert, stellt aber bald fest, dass seine neue Begleitung mehr kann als im Haus aufzuräumen und die Blumen zu gießen.

Robot and Frank

Diesen Film betreffend habe ich vor langer, langer Zeit eine Vorschau gesehen. Diese wurde zwar für gut und interessant befunden, dennoch verschwand der Film schnell wieder aus meinem Bewusstsein. Jahre später durchsuche ich gerade den Katalog meines Streaming-Anbieters und treffe auf „Robot and Frank“ um ihn mir kurze Zeit später anzusehen.

Der Umstand sich an einen Trailer zu erinnern, den ich in diesem Fall vermutlich vor gut vier Jahren gesehen habe, ist etwas Besonderes. Genauso besonders ist dann der Film selbst. Das Erstlingswerk von Regisseur Jake Schreier (Paper Towns) wurde mit sehr viel Herzblut bzw. Emotion umgesetzt und trifft dabei ein Thema, das immer aktueller wird.

Immer mehr Menschen pflegen ein quasi freundschaftliches Verhältnis mit den digitalen Assistenten, die auf ihren Telefonen und Computern leben. Auch wenn diese, was ihre Funktion betrifft, derzeit noch stark eingeschränkt sind, scheint eine Zeit, in der auch komplexere Formen der Interaktion möglich sind, nicht mehr allzu fern.

Der Film selbst beginnt mit Frank Welder, der gerade Besuch von seinem Sohn Hunter bekommt. Er droht zunehmend im Chaos seiner Wohnung unterzugehen und wenn er nicht gerade Kerzen stibitzt ist er der einzige Kunde der örtlichen Bibliothek. Hunter schenkt seinem Vater den Roboter und erklärt ihm, dass er anderenfalls in eine betreute Einrichtung müsste.

Frank ist zuerst gar nicht begeistert, stellt aber nach einer Notlüge der Maschine bald fest, dass diese mehr kann. Er bringt dem Roboter das Knacken von Schlössern bei und kurze Zeit später stehlen die beiden ein wertvolles Buch aus der Bibliothek. Interessant an dieser Stelle ist, dass für Franks neuen Freund dessen Gesundheit und Wohlbefinden einen höheren Stellenwert hat, wie das Einhalten des Gesetzes.

So schmeckt Frank das gesunde Essen auch deutlich besser, während er die nächste große Nummer plant. Die nächtlichen Aktionen ziehen dann ihren Unterhaltungswert durch den schwarzen Umhang, den der Roboter trägt, um möglichst nicht gesehen zu werden. Frank Langella (Superman Returns) passt hervorragend in die Rolle des Frank Welder.

Man glaubt ihm die Lethargie zu Beginn, die Energie die mit der Planung eines Einbruchs einhergeht und auch alle anderen Aspekte seiner Rolle. Vor allem der Schluss, der zum Teil im Trailer angedeutet wird, lebt von Langellas Performance. Natürlich ist auch der Roboter ein wichtiger Aspekt des Films. Dessen Design wurde offenbar am Honda ASIMO angelehnt.

Wenn die Maschine Frank gegen Ende (Achtung Spoiler!) bittet doch bitte ihren Speicher zu löschen, ist das zwar irgendwie logisch, aber dennoch emotional. Auch sonst hat das Ende einige Überraschungen zu bieten.

Alles in allem ist „Robot and Frank“ ein Film der ungewöhnlich und gut umgesetzt ist. Frank Langella liefert eine äußerst gelungene Performance in einer Geschichte die man so vermutlich noch nicht gesehen hat.

Der Film „Robot & Frank “ bekommt 8/10 diebische Empfehlungspunkte.

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