Area 51 (2015 Filmkritik)

Drei junge Leute machen sich nach drei Monaten Vorbereitung dazu auf in die berüchtigte „Area 51“ einzubrechen. Dazu haben sie Hilfe von einer jungen Frau, deren Vater einst dort gearbeitet haben soll. Der Weg dahin ist gefährlich und mehr als einmal bekommen sie gezeigt, dass sie sich auf einem gefährlichen Weg befinden. Aber nichts hält sie auf und schließlich und endlich stehen sie vor den Toren der geheimisvollen Anlage um zu entdecken, was sie in Wahrheit dahinter verbirgt.

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Wenn die Produzenten „The Purge“ und der Regisseur von „Paranormal Activity“ gemeinsam einen Film machen, dann kann man ja wohl davon ausgehen, dass dieser a) gut gemacht ist, b) ein paar Überraschungen bietet und c) zumindest gut unterhält. Sollte man denken, denn „Area 51“ versagt auf allen drei Ebenen. Aber mal alles schön der Reihe nach.

Der Film ist ein Found-Footage-Film und das ist insofern seltsam, als das am Beginn des Films uns völlig unbekannte Personen erklären, dass es unmöglich sein kann, dass drei Menschen einfach verschwinden, da müsse es doch etwas „dahinter“ geben, die Regierung verschweige etwas. Einer davon ist ein UFO-Narr und irgendwie hängt das sicher damit zu zusammen (heißer Tipp: Der Film heißt „Area 51“, ich glaube, wir ZuseherInnen wissen, worauf wir uns einlassen) und dann geht es „ZACK“ und wir befinden ins völlig woanders in Zeit und Raum und blicken durch die Found-Footage-Kamera der drei Burschen, die in Area 51 einbrechen wollen. Zuerst nur die üblichen Party-Jungs, passiert auf einer Fete etwas mit Reid, woraufhin dieser zum UFO-Fan wird und ihn „etwas“ ruft. Gut. Die Jungs helfen ihm den Einbruch in die geheime (haha) Basis zu planen und das ist die erste Hälfte des Films.

Das ist auch die gute Hälfte des Films.

Dann beginnt die zweite Hälfte und ab da geht es dann tatsächlich richtig bergab, denn ab dann werden alle Klischees erfüllt, die es zu erfüllen gibt. Von Aliens, von Forschungen, von Experimenten, von UFOs, von Licht, das Leute aufsaugt – alles da. Und noch dazu alles so schlecht gemacht, dass es fast wehtut. Und ich meine damit nicht die Effekte, die sind astrein, sondern wie die Sache inszeniert ist. Es ist für mich fast nicht vorstellbar, wie langsam es sich in Hollywood rumzusprechen scheint, dass Wackelkamera+Laufen+Nachtsicht keine gute Kombination darstellt. Das macht aber rund die letzten 15 Minuten des Films aus. Geschweige denn, wie oft jemand innerhalb eben dieser Zeit „I don’t know“ und „Run“ sagen kann, ohne sich selbst blöd dabei vorzukommen.

Das ist insofern echt schade, als die erste Hälfte wirklich die Hoffnung in mir weckte das „Found Footage“-Format mal wieder in halbwegs guten und geübten Händen zu wissen, da zwar schnelle Schnitte und ähnliches vorkommen (nie eine gute Idee bei Found Footage), aber immerhin auch eine verdammt spannende Szene (Einbruch in ein Haus) vorkommt, die doch tatsächlich richtig(!) spannend ist. Auch wenn ich die Sache mit dem Hund … ich … verstehe es nicht. Ich kenne Hundebesitzer. Ich kenne Hunde. Ich kenne das Klischee, dass Hunde jeden mögen, der ihnen was zu fressen gibt, aber das ein Hund jemand in den Arm beißt, dann was zu fressen bekommt und dann … nicht mehr vorkommt(!).

Kurz darauf kommen Herrchen und Frauchen nach Hause und der Hund reagiert nicht einmal – wenn das die beiden nicht stutzig machen sollte, was denn dann? Man verstehe mich nicht falsch, ich suche hier nicht bewusst Fehler, aber alle die ein Haustier haben, wissen, dass man VOR dem Zubettgehen nochmals nach dem Tier (wenn es in der Whg einen Schlafplatz hat) sieht oder es füttert oder ähnliches. Oder zumindest läuft einem das Tierchen entgegen, wenn man die Wohnung betritt und wenn es das nicht tut, dann wird man mal kurz stutzig. Nichts dergleichen hier. Es ist als wäre der Hund nicht existent. Das reißt aus dem Film, weil man sofort begreift: Der stand nur deshalb im Drehbuch, damit die SeherInnen kurz einen Schreckmoment haben – auch der Biss in die Hand ist nie wieder Thema.

Diese kurze Szene rausschneiden und alles wäre gleich ein ganzes Eck runder gewesen. Aber das ging scheinbar nicht. Und genau das ist das Problem, das ich mit „Area 51“ habe: Es schreibt sich „Found Footage“ auf die Fahnen, was also bedeutet, wir sollen glauben können, dies sei passiert und dann patzt es bei wesentlichen, realistischen Dingen, wie eben dieser Hunde-Szene und noch einigen anderen Szenen. Vom Ende will jetzt mal gar nicht anfangen. Hui, war das schlecht (in Drehbuch, Umsetzung und überhaupt … naja, die Effekte waren super).

Ich hoffe, Oren Peli (der Mann hinter „Paranormal Activity“) und hier der Regisseur, fasst sich wieder und schafft es vielleicht irgendwann mal einen Film zu machen, der stimmig ist und Spaß macht. Ich wünsche es ihm wirklich, aber mit einem Werk wie „Area 51“ tut er sich keinen Gefallen.

Der letzte gute Film dieser Art war meiner Meinung nach „Extraterrestrial“ und an den kommt „Area 51“ nicht mal im Ansatz ran. Reine Zeitverschwendung.

„Area 51“ bekommt 4 von 10 möglichen, in punkto „Realismus“ völlig versagende, Punkte.

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