Als ein Satellit der Firma Weyland-Yutani eine Wärmesignatur auf einer abgelegenen Insel mitten im Eis und 2000 Meilen unter(!) dem Eis findet, stellt Mr. Weyland (Lance Henriksen) eine Truppe zusammen, welche sich das Phänomen näher ansehen soll.
Alexa (Sanaa Lathan) ist für die Sicherheit der Gruppe zuständig. Als sich alle in der Pyramide (denn als das stellt sich die Wärmesignatur heraus) befinden, entdecken sie eine alte Zivilisation und ein Jagdrevier, in welchem sich zwei außerirdische Rassen bekämpfen.
Und die Menschen stehen in der Mitte …
Die Idee eines Crossover der Reihen „Alien“ und „Predator“ ist nicht mit diesem Film geboren worden. Das ist ein Gerücht, dass schon längere Zeit die Runde macht, aber leider falsch ist. Die Idee des Crossover begann mit einem Comic des Dark Horse Verlags im Jahre 1990. Der Film „AVP: Alien Vs Predator“ kam 2004 in die Kinos. Ja, da liegen ein paar Jahre dazwischen. Die Comics kamen zumindest bei uns nie groß raus, die Filme haben immerhin eine Kinoauswertung erhalten.
Paul W. S. Anderson hat hier die Regie übernommen und der gute Mann hat immerhin schon ein paar Franchise erschaffen. So hat er „Resident Evil“ zu Filmehren verholfen (manche Menschen auch zu Wutanfällen) und den alten „Death Race“-Film wiederbelebt und ebenfalls zu einem Franchise gemacht. Außerdem ist er mit Milla Jovovich verheiratet und sind wir mal ehrlich: Der Typ muss echt schwer in Ordnung sein, nicht wahr?
AVP ist jetzt nicht unbedingt der grandiose Film geworden, den scheinbar viele erwartet haben (keine Ahnung, warum jemand das erwarten sollte, aber die Kommentare nach der Veröffentlichung klangen sehr stark nach enttäuschten Erwartungen), sondern eigentlich genau das, was auf der Packung steht: Aliens gegen Predator. In der Mitte ein paar Menschen. Das war es.
Dabei ist die Grundidee sogar ziemlich gut und auch fein ausgearbeitet – die Predatoren halten sich die Aliens als eine Art Raubtier, gegen das die jungen Predatoren in die Schlacht ziehen müssen, um ihre Fähigkeiten als Jäger zu beweisen. Zu diesem Zweck wurden Jagdreviere gebaut (zum Beispiel eben die Pyramide) und Menschen werden alle 100 Jahre dort eingeschleust, um als Brutkörper für die Aliens zu fungieren. Klingt doch cool?
Ist es auch. Der Film wird zwar nie einen Oscar gewinnen und auch nie eine Erwähnung in den Filmgeschichtsbüchern erfahren, aber er ist genau das, was er sein mag. Eine Mischung aus den beiden Franchises. Die Aliens sind genauso schleimig wie man sie haben möchte und die Predatoren sind … naja, ein wenig dumm, aber sie haben super Spielzeuge dabei und sie kümmern sich – auch wie man erwartet – wenig darum, wer zwischen die Fronten gerät.
Paul W. S. Anderson hat hier auch seine bekannten Stilelemente wieder eingebaut – Zeitlupen, Nahaufnahmen und Frauen die kräftig auf den Putz hauen. Auch wenn die Actionmomente in dieser Art Stil weder zu der einen noch zu der anderen Figur passen, so sehen sie zumindest gut aus. Das ist auch das Hauptproblem des Films: Er ist zu stylisch. Im Sinne von „zu cool“. Die Aliens sind üblicherweise gruselig, die Predatoren sind eigentlich wohlüberlegt und punktgenaue, geduldige Jäger. Sie bewegen sich nicht als wären sie Teil einer Actionszene von „Kill Bill“ sondern warten ab und schlagen dann punktgenau zu. Diese Teile bekommt der Film nicht unbedingt gut hin. Dazu ist er, wie erwähnt, zu „cool“ inszeniert. Immerhin – und das macht Anderson sehr gut – sind eine ganze Menge an visueller Anspielungen an die „echten“ Filme eingebaut. So macht Weyland das gleiche Spiel mit den Händen, wie Bishop im zweiten Teil und ähnliche Dinge.
Alles in allem ist „AVP: Alien Vs Predator“ weder Fisch noch Fleisch, sondern einfach ein Actionfilm, der zufällig diese beiden coolen Figuren dabei hat. Es hätte schlimmer aber es hätte auch besser ausgehen können. Schade, dass der „Hauptpredator“ letzten Endes von seinen Bewegungen her und der Art wie er inszeniert wird, wie ein Mensch wirkt und nicht wie der coole Jäger, der er ist.
„AVP: Alien Vs Predator“ bekommt 6 von 10 möglichen, als Actionfilm Spaß machende, aber weder als „Alien“ noch als „Predator“-Film überzeugende, Punkte.
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