A Nightmare On Elm Street 5: The Dream Child (Filmkritik)

Alice (Lisa Wilcox) ist in „anderen“ Umständen. Glücklich mit ihrem Freund Dan (Danny Hassel), einen Job als Kellnerin und grundsätzlich mit sich und der Welt im Reinen. Die College-Kids sind erwachsener geworden.

Aber etwas passiert – Alice begegnet in „Tagträumen“ immer wieder einer Nonne (Beatrice Boepple) und sie wird Zeuge wie diese in einer Irrenanstalt vergessen wird und die Insassen über sie herfallen. Nicht lange später bringt diese ein Kind zur Welt – Alice wird auch Zeuge der Geburt und muss entsetzt feststellen dass sie miterlebt wie Freddy Krueger sich seinen Weg zurück in die Welt bahnt.

Dieses Mal ist allerdings etwas anders: Alice muss nicht schlafen um von Krueger bedroht zu werden. Haben sich die Regeln geändert, oder geht etwas anderes vor?

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Das ist der erste Nightmare-Film, den ich überhaupt gesehen habe. Keine Ahnung mehr, wie alt ich damals war, aber vermutlich zu jung. Trotzdem (oder gerade deshalb) war ich fasziniert, denn die Figur des Freddy Krueger (sarkastisch, gemein, ganz klar der Böse – aber auf eine verdammt coole Art) und vor allem die Kreativität im Film hat mich damals bereits wirklich fasziniert.

Der Weg vom vierten Teil wird (mitsamt der Hauptrolle) übernommen. Dieses Mal ist die Kreativität noch einen Schritt weiter und ich war damals wirklich sprachlos, weil ich etwas wie diesen Film zuvor noch nie gesehen hatte. Da wird ein Mensch in ein Comic gesaugt, um dort von Super-Freddy angegriffen zu werden. Eine Frau wird als die Puppe gestopft, als die ihre Mutter sie haben will. Und die Idee, dass das Böse ein Kind verführt, indem es ihm einredet, dass seine Mutter es nicht haben will … alles Ideen, die mir als Fan von Geschichten sehr gut gefallen.

Überhaupt bin ich bis zu diesem Punkt von den Autoren der Filme schwer begeistert, denn auch wenn es so etwas wie eine durchgehende Geschichte nicht so wirklich gibt, so kommen sie doch immer wieder mit neuen Methoden daher, wie sie die Story um Freddy weiterführen können und schlagen dabei immer wieder kreative Wege ein. Seit den „Dream Warriors“ (Teil 3) ist die Reihe ohnehin vom Horrorfilm weg gekommen und mehr im Fantasyreich gelandet – auf eine bunte, mörderische und heutzutage wohl fast jugendfreie Art und Weise. Wirklich brutal ist keiner der Filme mehr (was wohl daran liegt, dass sich unsere Standards geändert haben) und die Comedy-Elemente wurden auch erhöht.

Für mich bleibt „The Dream Child“ mein Einstieg in die „Nightmare“-Reihe und damit wohl mein diesbezüglicher Lieblingsfilm. Wohl am ehesten noch als Horrorfilm zu bezeichnen (Nach Teil 1), da zum Beispiel die Geburt von Freddy und ein paar andere Szenen (obwohl ein paar der Szenarien mit dem Kind heutzutage wohl für ein Schmunzeln sorgen könnten) für mich früher wirklich nervenzerreißend spannend waren.

Die Auflösung am Ende des Films war für mich auch wieder einmal eine angenehm harte und heftige Erlösung – vom visuellen her als, als auch von der Symbolik dahinter. Das Drehbuch von Leslie Bohem (die Geschichte hat er gemeinsam mit Craig Spector und John Skipp erdacht) ist angenehm an der Grenze zwischen Horror und Fantasy, macht Freddy nicht weniger cool als in den Vorgängern, lässt den Fokus aber darauf, dass er der Böse ist und die Sympathien sind – was nicht immer so gut gelingt in Horrorfilmen – klar bei den jungen Damen und Herren. Freddy ist halt ein gemeiner Mistkerl, keine Frage. Bohem ist unter anderem auch für das Drehbuch von „Daylight“ und „Dante’s Peak“ zuständig gewesen.

Regie hat Stephen Hopkins geführt, der in letzter Zeit oft Episoden von Serien inszeniert – zuletzt für „Houdini And Doyle“, „House Of Lies“ und „Californication“ -, ist aber auch für die – mir gut gefallenden – Filme „Der Geist und die Dunkelheit“ (Löwen, Val Kilmer und Michael Douglas) sowie den zweiten „Predator“ (mit Danny Glover) verantwortlich. Leider gehen auch „The Reaping“ mit Hillary Swank (ich fand den mies) und die erste Staffel von „24“ auf seine Rechnung. Leider im letzten Fall deshalb, weil ich die „Amerika rettet die Welt“-Plots (ungeachtet der spannenden Inszenierung und Echt-Zeit-Idee) und die ständigen Folter-Sachen mir echt auf den Keks gehen (super referenziert übrigens in der Show „Last Week Tonight“ mit dem Schwerpunkt „Torture“).

Bei „Elm Street 5“ gibt er sich aber keine Blöße und der Film ist bis ins letzte Eck stilsicher inszeniert und weiß zu gefallen. Der letzte Film in der Reihe, der sich ernst nimmt. Oder sein Publikum ernst nimmt. Wie man es sehen mag.

Schade, dass Teil 5 wieder so weit in die richtige Richtung geht, nur um dann vom nächsten Teil völlig abgeschossen zu werden.

„A Nightmare On Elm Street 5: The Dream Child“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, wieder mehr in Richtung Gothic-Horror gehende, Punkte.

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