Uncharted: The Nathan Drake Collection (Game-Review)

Uncharted The Nathan Drake Collection A

Wer glaubt Nathan Drake´s Leben wäre schwer, der soll doch bitte zuerst einmal versuchen, die negativen Aspekte der Uncharted-Trilogie aufzuzählen. Richtig, es gibt nur sehr wenige und diese werden klar durch all die positiven Eindrücke, völlig in die Vergessenheit verdrängt. Als Franchise insgesamt gelten die drei PS3 exklusiven Action-Abenteuer zu den besten Spielen der letzten Jahre und nun dürfen sich – nach liebevoller Behandlung durch die erfahrenen Remake-Spezialisten vom Studio Bluepoint – endlich auch PS4-Besitzer an diesem geballten Fun-Paket erfreuen, bevor nächstes Jahr dann der lang ersehnte vierte Teil erscheint.

„Uncharted: Drake´s Fortune“ ist ja mittlerweile bereits acht Jahre alt, ist aber um einiges besser gealtert, als man vielleicht erwartet hätte. Natürlich glaubt man zu keinem Zeitpunkt, dass dieses Spiel ursprünglich für die PS4 entwickelt wurde. Die aufgebesserten 60 Frames pro Sekunde sorgen jedoch neben einigen überwältigenden Momenten, in denen man einfach nur das Setting geniessen möchte, auch dafür, dass das leicht träge Zielen bei den zahlreichen Schiessereien, nun um einiges leichter von der Hand geht.

Am sonstigen Gameplay wurden keine wirklichen Veränderungen vorgenommen, man darf jedoch keinesfalls vergessen, wie bahnbrechend und durchaus auch genial, sich damals dieses flüssige Spiel mit Held Nathan angefühlt hat und wie stark zahlreiche andere Spiele, davon beeinflusst wurden. Die Ausgewogenheit, mit der hier zwischen der eindeutig erzeugten Erkundungslust, den Plattform-Sequenzen und den Schusswechseln hin und her jongliert wird, hat einfach Stil und überzeugt auch heute noch ohne Einschränkungen.

Natürlich geht es jedoch auch noch besser, sich immer weiter zu steigern, dafür ist Entwicklungsstudio Naughty Dog (The Last of Us), ja bereits bekannt. „Uncharted 2: Among Thieves“ spielt daher noch mal in einer ganz anderen Liga. Der Detailgrad bei den Ruinen, den zahlreichen baufälligen Gebäuden und den verrosteten Autowracks ist derart beeindruckend, dass sich durchaus auch einige aktuelle Spiele bei der Wahl und dem Aussehen ihrer Locations, ein Scheibchen davon abschneiden könnten.

Uncharted The Nathan Drake Collection B

Neben der Technik, waren ja immer schon die Charaktere und deren Interaktionen die größte Stärke dieser Reihe und der zweite Teil (für viele der beste Part der Trilogie), reizt diese Mechanik gekonnt aus. Das Geplänkel zwischen beispielsweise Nathan und Sully macht einfach Spass und wenn man mal kurz nicht genau hinhört, hat man den einen oder anderen Scherz schon verpasst. Gepaart mit den noch flüssigeren Schuss-Sequenzen und den Hollywood-Blockbuster mässigen Action-Momenten, ist dieser Teil auch in erneuerter Form, ein nahezu perfektes Erlebnis.

Dieses Kinogefühl wird dann in „Uncharted 3: Drake´s Deception“ noch weiter ausgebaut, während die Geschichte hier, die persönlichste aller drei Teile ist. Die persönlichen Beziehungen, seine Vergangenheit und die seiner Vorfahren, Nathan hat hier einiges zu verarbeiten, während er mitten in sein größtes Abenteuer hinein schlittert. Optisch klar (damals wie heute in überarbeiteter Form) noch eine Spur schöner als der zweite Teil, laufen hier alle Handlungsstränge zusammen und das Ende ist stimmig und liefert einen befriedigenden Abschluss.

Auf den Multiplayer von Teil zwei und drei wurde aus verständlichen Gründen verzichtet, jedoch gibt es für Freunde von Höchstgeschwindigkeiten, den neuen „Speed-Run“ Modus, bei dem ein Timer in der Ecke mitläuft und Bestzeiten online gepostet werden können. Die drei Spiel sprechen klar für sich, doch finde ich es etwas schade, dass gänzlich auf Bonusinhalte verzichtet wurde. Biografien der zahlreichen interessanten Charaktere oder Concept Art der wunderschönen Handlungsorte, das wäre durchaus eine feine Sache gewesen.

Insgesamt daher eine sehr liebevolle Neuauflage der Uncharted-Trilogie, die noch nie so gut ausgesehen hat und für alle, die noch nie mit Nathan Drake´s Abenteuern in Berührung gekommen sind, einen eindeutigen Pflichtkauf darstellen. Sony und Naughty Dog sind in ihrem Bereich eben einfach unschlagbar, nicht umsonst haben Microsoft die temporären Exklusiv-Rechte an der Fortsetzung des Tomb Raider Reboots gekauft, um in irgendeiner Form mit dem berechtigten Hype, den die Ankündigung von „Uncharted 4: A Thief´s End“ ausgelöst hat, mithalten zu können.

„Uncharted: The Nathan Drake Collection“ bekommt von mir 9/10 vom Charme, der Entdeckungslust und der Schlagkraft unerreichbare Empfehlungspunkte.

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