Kidnapping Mr. Heineken (Filmkritik)

Eine paar Freunde wurden von der Rezession hart getroffen. Ihrer Firma ist das Geld ausgegangen und die Leute die ihr Haus, übrigens ihr letzter Besitz, bewohnen, weigern sich Miete zu bezahlen. Also beschließen sie den Industriellen und Biertycoon Alfred Heineken (Anthony Hopkins) zu entführen und Lösegeld zu erpressen. Das klingt erst einmal leichter als es zunächst ist und schon bald tauchen Probleme auf, die die Freundschaft der Gruppe auf die Probe stellt.

Kidnapping Mr Heineken

Wer den Namen Heineken nicht kennt, ist garantiert kein Biertrinker! Dieser Film, in dem es um die Entführung des Bierbrauers Heineken geht, basiert auf einer „wahren“ Begebenheit und auf dem 1987 von Peter R. de Vries geschriebenen Buch. Für die Regie an dieser Stelle verantwortlich ist der Schwede Daniel Alfredson, der am ehesten bekannt ist für seine Arbeit am zweiten und dritten Teil der Stieg-Larson-Trilogie.

Da es hier überhaupt eine Geschichte gibt, die erzählt werden kann (noch dazu aus der Perspektive der Entführer), kann man sich ausmalen, wie das Ganze ausgehen wird. Zu Beginn lernt man die dynamische Gruppe (zu der unter anderem Sam Worthington (Avatar) gehört) kennen. Kennen lernen ist dabei leider etwas übertrieben, da ich im Anschluss keinen einzigen von ihnen beim Namen nennen konnte – daher werde ich es auch unterlassen, auf die Charaktere im Detail einzugehen.

Die Jungs haben auf Grund der Rezession kein Geld mehr, ihre Firma ist bankrott, die „Mieter“ in ihrem Haus zahlen keine Mieter und niemand will ihnen Geld borgen. Aus der Not beschließen sie dann halt jemanden zu entführen und Lösegeld zu erpressen, wobei die Wahl auf Mr. Heineken fällt. Die Gruppe hat in solchen Dingen zwar keine Erfahrung, dafür aber umso mehr eiserne Entschlossenheit.

Da eine Entführung nicht nur perfekt geplant sein muss, sondern auch Geld kostet, rauben sie vorab eine Bank aus. Anschließend bereiten sie die Entführung vor und führen sie kurze Zeit später aus (im echten Leben scheint die Vorbereitung immerhin zwei Jahre gedauert haben). Während der Film bis zu diesem Zeitpunkt zumindest durch leichte aber rasante Action glänzen kann, ist dann leider die Luft draußen.

Zwar versucht man im Laufe der Geschichte die Spannung und das Drama mit allen Mitteln am Leben zu halten, dass gelingt aber nur bedingt. Anthony Hopkins (Thor) wirkt als Heineken fast ein wenig zu souverän, im Anbetracht der Lage in der er sich befindet. Leider ist er letzten Endes aber auch der einzige, an dem man sich rückblickend erinnert und das obwohl er hier nicht viel zu tun hat.

Wobei dieser Umstand vermutlich weniger über Hopkins aussagt, als viel mehr über seine Kollegen und deren Rollen. Wie gesagt wusste ich im Anschluss von keinem wie er heißt und das bisschen was jeweils an Hintergrundgeschichte eingestreut wurde, hilft leider auch nicht. Wenn dann am Ende Freundschaften zerbrechen lässt, lässt das den Zuschauer dementsprechend kalt.

Alles in allem ist „Kidnapping Mr. Heineken“ leider ein durch und durch belangloser Film, mit belanglosen Charakteren und einer belanglosen Geschichte.

„Kidnapping Mr. Heineken“ bekommt daher 4,5/10 während des Films ein Bier trinkende Empfehlungspunkte.


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