At The Devil’s Door – Home (Filmkritik)

Hannah (Ashley Rickards) lässt sich auf einen schlechten Deal ein: Sie nimmt 500 Dollar von einem fremden Wahrsager an. Dafür muss sie nur die Straße (mitten im Nirgendwo) runtergehen und dort laut ihren Namen rufen. Also sie wissen will, wozu, gibt der Mann eine kryptische Antwort: „Damit er weiß, wenn er rufen muss, wenn er kommt.“ Hannah ist das zwar ein wenig unheimlich, aber sie macht es. Mit fatalen Folgen.

Lange Zeit später: Leigh (Catalina Sandino Moreno) ist Immobilienmaklerin. Sie will ein Haus verkaufen, als sie darin eine junge, verängstigte Frau findet. Sie ruft ihre Schwester Vera (Naya Rivera) an, und teilt ihr mit, dass sie nicht zu einer Veranstaltung kommen kann. Immerhin muss sie sich ja um das junge Ding kümmern. Das junge Ding, wie sich allerdings rasch herausstellt, ist Hannah. Und die 500 Dollar hätte sie nicht annehmen sollen …

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Das wird jetzt schwer. „At The Devil’s Door“ bzw. „Home“ ist ein Film, den man nur schwer einordnen kann. Oder nur schwer mögen. Je nachdem. Was Nicholas McCarthy hier versucht hat, ist super – er will nämlich einen „Hitchcock“ bringen. Wenn jemand „Psycho“ gesehen hat, dann weiß er/sie, wovon ich rede. Nämlich davon, dass der erste vorgestellte Hauptcharakter nicht der Hauptcharakter des Films ist. Allerdings übertreibt McCarthy (der auch das Drehbuch geschrieben hat) bei „At The Devil’s Door“ für meinen Geschmack ein wenig. Aber alles mal der Reihe nach.

Hannah wird von Ashley Rickards verkörpert, die als Samantha Walker aus „One Tree Hill“ bekannt ist oder auch eine kurze Rolle in „Gamer“ hat, und macht das sogar halbwegs gut. Die Dame ist der Emo im Film. Das erste, was wir Zuseher mitbekommen ist, das ein Kerl (scheinbar ein Urlaubsflirt) ihr einredet, dass sie „es“ machen soll, weil es Geld bringt. Nein, er meint nicht, dass sie auf den Strich gehen soll, sondern sie soll dem oben erwähnten Wahrsager eben einen Gefallen tun. Während der Einstieg in den Film noch wirklich atmosphärisch ist und gut gelingt, driftet die Sache danach ein wenig ab. Die Geschichte wechselt nach gut 15 Minunten zur nächsten Figur.

Das ist dann Leigh, die von Catalina Sandino Moreno gespielt wird, und die eine Immobilienmaklerin ist. Sie findet eben eine junge Frau in dem Haus, das sie eigentlich verkaufen soll. Zumindest nach ein paar Minuten „Pseudo-Grusel“. Als Seher oder Seherin erkennt man natürlich rasch Hannah und weiß, dass da jetzt was absolut nicht gut gehen kann. Und wird auch prompt bestätigt. Ein paar Rückblenden später (das ist das erste Mal in einem Film, dass ich mir dachte, dass hätte mir auch einfach jemand erzählen können, das hätte ich nicht sehen müssen, weil es – richtig – so völlig nach der Schablone ist) geht die Story weiter zu Vera (Naya Rivera, aus „Glee“). Die ist nämlich Leighs Schwester und wurde auch total kunstvoll (Vorsicht: Ironie) in die Geschichte eingebaut. Leigh ruft sie nämlich an, sagt ihr, dass sie es nicht zu ihrem Event schafft und dann führt sie einen (völlig doofen) Monolog, an dessen Ende sie sagt, dass sie doch kommen wird. Langweilig. Unnötig. Außerdem völlig durchschaubar.

Am besten stellt man sich „At The Devil’s Door“ als eine Art Episodenfilm vor, denn die drei Handlungen sind zwar eine Handlung, aber so schlecht erzählt und verknüpft, dass es sich tatsächlich um drei einzelne Episoden handeln könnte, die jede für sich allerdings es tatsächlich vollbringt langweilig zu sein. Noch dazu gibt es (in der letzten Episode) völlig doofe und unnötig, auch unerklärte und halbwegs aufs Auge gedrückte Zeitsprünge á la: Schnitt und auf einmal ist Vera schwanger. Yeah. Es ist ja nicht so, als ob sie nicht wüsste, was mit ihr passiert ist und trotzdem unternimmt sie jahrelang nichts … kurzum: Der Film ging mir bereits während dem Ansehen mächtig auf die Nerven. Vermutlich ist es nicht mal ein schlechter Film und die Idee, dass es doch tatsächlich drei verschiedene Hauptcharaktere gibt, finde ich grundsätzlich ja super, wenn sie aber in eine so stümpferhaft erzählte Geschichte gesteckt werden, dann ist das eigentlich primär traurig.

Der Film hat ein paar Momente, keine Frage, aber ist nicht mal minimal so spannend, wie es der Trailer vermuten lassen könnte. Auch der Versuch Spannung aufzubauen, indem der Tod eines Kleinkindes durch eine Protagonisten angedeutet wird, geht leider völlig in die Hose. Ohne zu viel zu verraten: Das „ultimative Böse“ versteckt Kinder hinter Kästen, um die Eltern zu erschrecken … achja, na dann. Diese Sache könnte ich mir ja sogar noch erklären, wenn der mir der Film die Lust dazu machen würde, mir eine Erklärung dafür zu suchen. Leider macht „At The Devil’s Door“ den größten aller möglichen Fehler: Er ist langweilig.

Alles in allem hätte „At The Devil’s Door“ wirklich ein nettes kleines Horrorfilmchen werden können, bedient sich aber zu vieler Klischees, welche die paar guten Ideen (das Poster mit der roten Jacke und dem Schatten am Boden sieht extrem super aus) absolut ad absurdum führen und jeden Anflug von Spannung bereits nach kurzer Zeit ersticken.

„At The Devil’s Door“ bekommt 4 von 10 möglichen, leider seine Zutaten nicht aufeinander abstimmende, dafür ein paar tolle Bilder einfangende, Punkte.

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