Planes 2: Immer im Einsatz – Fire & Rescue (Filmkritik)

Nach seinem Sieg beim „“Wings Around the Globe”“ Rennen, ist das frühere Sprühflugzeug Dusty am Ziel seiner Träume angelangt. Er ist überall beliebt und wird nicht selten als Held gefeiert. Sein Höhenflug findet jedoch ein jähes Ende als er nach einem Beinahe-Crash erfährt, dass sein Getriebe durch die ständige Überbeanspruchung, einen nicht mehr zu reparierenden Schaden abbekommen hat. Sollte er es mit der Geschwindigkeit jemals wieder übertreiben, dann würde er abstürzen. Da es keine Ersatzteile für sein Modell mehr gibt, scheint es mit seiner Rennkarriere vorbei zu sein.

Nachdem Dusty kurz darauf unabsichtlich einen Brand verursacht, wird sein Heimatort Propwash Junction aus Sicherheitsgründen gesperrt. Das alte Löschfahrzeug Mayday muss auf Vordermann gebracht werden und außerdem benötigt er einen Partner, sollte der Flughafen jemals wieder geöffnet werden. Dusty beschließt daraufhin, sich im Piston Peak Nationalpark von Rettungshubschrauber Blade Ranger und seiner Löschfliegerstaffel, zum Feuerbekämpfer ausbilden zu lassen.

Planes 2

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Nur ein Jahr nach ihrem ersten Abenteuer in „Planes„, das ja selbst ein Spin-Off aus der „Cars“ Filmwelt ist, sind die Flieger rund um Sprühflugzeug Dusty zurück. Während der erste Teil klar ein Rennfilm sein wollte, geht es nun eindeutig in eine andere Richtung. Schon zu Beginn zollt ein Insert den tapferen Feuerwehrmännern Respekt, die täglich ihr Leben für Fremde einsetzen. Somit liegt der thematische Schwerpunkt hier auf der Brandbekämpfung und diese spezielle Form der Katastrophenfilm-Action, ist eine ziemlich heiße Angelegenheit.

Für die Recherche wurden sogar den aus den Flugzeugen springenden Männern des California Department of Forestry and Fire Protection, an ihren Helmen Kameras angebracht, um die Optik und das Gefühl in dieser Situation, möglichst realitätsnah einzufangen und später auch im Film vermitteln zu können. Und sogar die Idee ein Sprühflugzeug zum Löschen einzusetzen entstammt der Realität, da im Jahre 1955 wirklich solche Modelle erstmals umgebaut wurden zur Brandbekämpfung. Es stecken also einige Gedanken dahinter, die zeigen, dass hier ein eigenständiges Thema behandelt werden soll und dieser zweite Teil nicht nur ein liebloses Recycling des Originals ist, um den Kindern noch mehr Merchandise anzudrehen.

Von den Botschaften her, die nun in weit düstere Bilder gepackt werden und auch einen gewissen Mut zum Drama zeigen (keine Sorge, die Altersfreigabe ab 0 ist trotzdem gerechtfertigt), ist natürlich wieder einiges wertvolles mit dabei. Nicht aufgeben und alles hinschmeißen, wenn das Leben für plötzliche Veränderungen sorgt, die man so nie eingeplant hätte. Über den eigenen Schatten springen, Selbstmitleid hinter sich lassen, die Chance nutzen und aus alten Gewohnheiten auch ausbrechen, um neue Seiten an sich zu entdecken und auch neue Abenteuer zu erleben. Eigentlich ein ziemlich erwachsenes Thema, bei dem man erst wirklich mitreden kann, wenn man in der Situation war, was aber auch Kindern nicht erspart bleibt.

Optisch überzeugen vor allem die zahlreichen Bilder von brennenden Wäldern und Gebäuden. Dabei wirken die Flammen eindeutig bedrohlich und alles verschlingend, üben aber gleichzeitig auch wegen ihrer Schönheit, eine gewisse Faszination aus. Die Flugmanöver bestechen durch ihren Schwung und die Dynamik, vor allem macht es Spaß den aus dem großen Flieger springenden Aufräum-Fahrzeugen zuzusehen, die Hindernisse entfernen und so Fluchtmöglichkeiten vor dem Feuer schaffen. Für die Musik, die das Geschehen antreibt, ist wie schon beim Original Mark Mancina verantwortlich und er macht seine Sache sehr gekonnt.

Die witzigen Momente funktionieren vor allem auf englisch, so fällt zum Beispiel ein Pickup-Truck durch seine billigen Anmachsprüche (Pick-Up Lines) auf, es gibt eine Fernsehserie namens „CHoPs“, Howard the Truck wird erwähnt, VIP steht für „Very Important Plane“ und einer der Stargäste hört auf den Namen Boat Reynolds (wahrscheinlich kommt nach Cars und Planes dann Boats oder so ähnlich). Ansonsten sorgt vor allem der Schwertransport-Hubschrauber Windlifter, der eindeutig von indianischer Abstammung zu sein scheint, mit seinen sehr eigenen Weisheiten über die Natur, für schräge Momente.

In der OV-Fassung überzeugt wieder Dane Cook als Sprecher von Dusty, auch Teri Hatcher als Dottie und Stacy Keach als Skipper sind erneut mit von der Partie. Von den neuen Charakteren fällt vor allem Ed Harris (auf Deutsch ist hier „Der letzte Bulle“ Henning Baum zu hören) als Stimme von Blade Ranger positiv auf, doch auch Wes Studi als Windlifter und Julie Bowen als in Dusty verliebte Arbeitskollegin Dipper, machen einen feinen Job. Da soll noch mal jemand sagen, dass es immer bekannte Namen sein müssen, die gute Synchronsprecher abgeben. Alle Beteiligten wirken hier jedenfalls engagiert und sind voll bei der Sache.

Insgesamt daher eine würdige Fortsetzung und nicht einfach nur eine billige Kopie von „Planes“, die ihre Handlung zügig voran treibt und daher ungemein kurzweilig daherkommt. Das Zielpublikum sind (im Gegensatz zu den eine breitere Masse ansprechenden Pixar-Filmen) wieder klar die jüngeren Kinder, denen hier durchaus auch Respekt vor Feuer gelehrt wird und der Hinweis mitgegeben wird, dass sich Egoismus am Ende nicht auszahlt und man bei Rückschlägen nicht gleich aufgeben sollte. Rein schon darum, kann ein kleiner Ausflug in den Piston Peak Nationalpark, nicht schaden.

„Planes 2: Immer im Einsatz“ bekommt von mmid 7/10 auch in heißen Situationen einen kühlen Kopf bewahrende Empfehlungspunkte und ist ab dem 4. Dezember, nun auch auf Disney Blu-Ray und DVD erhältlich.

(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Auf der prall gefüllten Blu-Ray in gewohnter Disney Qualität, finden sich einige unterhaltsame, weil abwechslungsreiche Specials. Neben einem Werbefilm, der Gäste für Piston Peak begeistern soll muss Dusty im „Vitaminamulch: Air Spectacular“ sicherstellen, dass das Festival auch sicher stattfinden kann. Die TV Promo für die im Film vorkommende Fake Show „CHoPs“ darf hier ebensowenig fehlen, wie geschnittene Szenen und das Musikvideo „Still I Fly“ von Spencer Lee.

Ein Highlight ist die Doku „Air Attack: Firefighters from the Sky“, wo der Alltag von echten Feuerwehrmännern und ihren Einsätzen bei Waldbränden beleuchtet wird. In zwei animierten Kurzfilmen stellen sich Dipper und die bei Bränden abspringenden Autos vor und zu guter Letzt hat Mickey Mouse selbst in „O Sole Minnie“ so seine Schwierigkeiten, seine Herzensdame zu erobern, obwohl er sich sogar in der Stadt der Liebe Venedig befinden würde.

Planes 2 Cover

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