Als sie sich kennenlernten, hatten Jay (Jason Segel) und Annie (Cameron Diaz) ein erfülltes Leben. Nachdem sie geheiratet und zwei Kinder bekommen haben, brennt die Liebesflamme nur mehr auf Sparflamme. Um ihrem Liebesleben wieder das gewisse Etwas zu verleihen, beschließen sie leicht angetrunken Stellungen aus dem Buch „The Joy of Sex“ auszuprobieren und sich dabei aufzunehmen. Nur blöd dass, durch das Wunder der modernen Technik, das Video auf den IPads der Freunde landet.
Nach dem Film „Praki.com„, endlich mal wieder ein Film, der sich hervorragend für ein Trinkspiel eignet. Das könnte dann so oder ähnlich aussehen:
- Nimmt jemand (Achtung Wortspiel) ein Wort in den Mund, dass eine eindeutige Verbindung mit Sex hat (z.B. Sex, Erektion, Vagina, uvm) – nimm einen Schluck Bier…
- Ist Cameron Diaz nackt zu sehen (ein schöner Rücken kann auch entzücken) – nimm einen Schluck Bier…
- Ist ein Apple-Produkt im Bild – nimm einen Schluck Bier…
- Ist Jason Segel nackt oder zumindest sehr leicht bekleidet zu sehen – trinke einen Tequila-Shot…
- Wird festgestellt, dass die Cloud ein Mysterium ist, das niemand versteht – trinke einen Tequila-Shot…
- Werden Qualitäten des IPads explizit genannt – trinke ein Glas Whiskey…
Gewonnen hat dann prinzipiell jeder, der diesen Film nicht nüchtern erleben musste!
Regie führt an dieser Stelle Jake Kasdan, der meiner Meinung nach bereits mit „Bad Teacher“ bewiesen hat, dass Komödien scheinbar nicht unbedingt sein Ding (weil nicht witzig) sind. Auch sollte man generell keine Geschichte auf Dingen (in diesem Fall IPads und deren Synchronisation) basieren, von denen man keine Ahnung hat.
Ich sehe einmal davon ab, dass hier eine Familie, die scheinbar dem Mittelstand angehört, genug Geld zu haben scheint, um jedem in ihrer Bekanntschaft (inklusive dem Postmann?!) ein IPad zu schenken! Ein, wie hier angeblich, drei stündiges Video (man stelle sich vor wie groß 😉 das sein muss) über eine App an andere IPads zu verschicken ist (nennen wir es so) schwierig, vor allem da ich nicht davon ausgehe, dass alle permanent mit dem Internet verbunden sind.
Für Drehbuchautorin Kate Angelo (The Back-up Plan) aber ist die Cloud ein Mysterium und erwartet ein entsprechendes Verständnis offenbar auch von den Zuschauern. Dass Jay diese mächtige Funktion der Synchronisation nutzt, um seine Freunde mit Musik zu versorgen und das schon einmal aus lizenzrechtlicher Sicht bedenklich ist, sei auch geschenkt.
„Sex Tape“ hat anscheinend nicht nur keine Ahnung was die Cloud betrifft, sondern auch keine Ahnung, was man hier eigentlich machen will. Die eigentliche Geschichte wirkt wie eine wild zusammengewürfelte Sammlung mittelprächtiger Ideen, die unterm Strich einen Spielfilm mit einer Laufzeit von knapp über neunzig Minuten ergeben.
Jason Segel (The Muppets) und Cameron Diaz (Knight and Day) sind beide mehr als fähige Schauspieler, die bereits bei mehreren Gelegenheiten gezeigt haben, dass sie unter den richtigen Bedingungen in Komödien glänzen können. Die Chemie zwischen den beiden passt und sie scheinen auch bis zu einem gewissen Grad ihren Spaß gehabt zu haben, können diese Film aber dennoch nicht retten.
Alles in allem ist „Sex Tape“ ein Film, der sowohl technisches Wissen, als auch witzige Einfälle und Momente vermissen lässt. Einzige halbwegs annehmbare Entschädigung an dieser Stelle ist Cameron Diaz nackter Hinter!
Der Film „Sex Tape“ bekommt daher auch nur 4/10 die Aufzeichnung wieder löschende Empfehlungspunkte.