Jodi (Katharine Lee McEwan) lebt in Los Angeles. Aber nicht in der Welt, wie wir sie kennen, denn die Erde wurde von den Nephilim überrannt. Entgegen ihres Namens handelt es sich dabei um keine biblischen Gestalten, sondern um Aliens. Mitten in der von Krieg durchzogenen Stadt sucht sie ihre Tochter. Dabei trifft sie auf Widerstandskämpfer und auf Wissenschaftler, die entweder für oder gegen die Nephilim antreten.
Es dauert nicht lange bis klar wird: Auf ihren Schultern ruht die Hoffnung der Menschheit …
„Alien Armageddon“ ist ein ziemlich klarer Fall von „gut gemeint, aber daneben“. Die Grundidee der Geschichte ist gut. Auch der Aufbau der außerirdischen Struktur ist gut. Die Mechanismen innerhalb der von den Alien kontrollierten Stadt sind gut (wie sie sich fortpflanzen) und ein paar der Charakterideen sind ebenfalls sehr gut geworden.
Kurz: Der Film ist in seiner Handlung und seinem Setting wirklich gut durchdacht.
Leider passt so ziemlich alles andere nicht. Da wären zum Beispiel die Schauspieler. Die sind einfach durch die Bank nicht gut. Es gibt keine einzige Szene im gesamten Film die mich auch nur annähernd emotional berührt hat. Und nein, nicht einmal lachen musste ich.
Katharine Lee McEwan hat bis jetzt bei ein paar Low-Budget-Filmen mitgespielt, aber nichts was man kennen müsste. Immer noch irritierend für mich, dass die Frau grundsätzlich wo gecastet wird. Vielleicht liegt es am Regisseur, ich kenne keine anderen Filme mit ihr, weiß also nicht, ob sie bei anderen Filmen besser spielt, aber bei „Alien Armageddon“ geht gar nichts.
Andererseits ist Neil Johnson kein völlig unbekannter Regisseur – wobei er am ehesten für seine drei Manowar-DVDs bekannt sein dürfte (Korrekt – hier geht es um die Heavy Metal Band), die er in den Jahren 2006, 2007 und 2008 gemacht hat und die durchaus super gelungen sind. Vielleicht sollte er sich darauf beschränken, denn bei „Alien Armageddon“ ist so ziemlich alles schief gelaufen.
Zugute halten muss ich dem Mann, der auch das Drehbuch geschrieben hat, dass seine Ambitionen hoch waren und das Setting (wie bereits erwähnt) wirklich gut durchdacht ist – viele der Effekte (CGI) sind auch gut gelungen, bzw. schmerzen nicht in den Augen. Auch, dass in den Close-Ups hauptsächlich Masken verwendet werden ist super. Aber das wirkliche Problem des Films ist, dass er eine epische Geschichte erzählen will, diese aber wie ein Kammerspiel inszeniert. Ein großer Teil der Laufzeit wird im Gefängnis der Aliens erzählt – und dort entwickeln sich viele große emotionale Dramen, die letzten Endes zu einem Ausbruch, einen Umschwung an Sympathien und einem weitreichenden Finale führen.
Allerdings dauert es viel zu lang bis die Erzählbreite der Geschichte aus dem Gefängnis rauskommt. Und für ein Kammerspiel (ein Film / Theaterstück, dass primär in einem Raum erzählt wird) braucht es eben auch gute Schauspieler, welche den Mangel an Eyecandy auffangen können und Charaktere / eine Story, die mitreisst.
Da mangelt es groß. Ich kann es nicht einmal genauer festmachen, denn Tatsache ist, dass „Alien Armageddon“ einfach kein Bein auf den Boden bekommt. Die an sich gute Story wird banal erzählt. Die Kamera ist langweilig. Es gibt weder tolle Panoramen zum Ansehen noch sonst etwas zum Staunen. Selbst die Filmmusik ist absolut langweilig geworden. Einzig die Masken sind tatsächlich gut geworden.
„Alien Armageddon“ ist der erste Film seit langem, den ich tatsächlich niemandem empfehlen kann. Noch nicht einmal freudigen „Best Of Worst Case“-Sehern, denn der Film ist tatsächlich so richtig, richtig langweilig. Schade drum.
„Alien Armageddon“ bekommt 1,5 von 10 möglichen, absolut die Zeit die er läuft nicht Wert seiende, Punkte.
PS: Die Blu-Ray dauert um vier Minuten länger als die DVD, aber das rettet den Film sicherlich auch nicht.
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