Best Of Worst Case: Hold Your Breath (Filmkritik)

Jerry (Katrina Bowden) und ihre fünf Freunde aus vergangenen Schulzeiten, treffen sich wieder mal um einen lustigen Campingtrip zu machen. Dass dabei keine Handys im Spiel sein dürfen und der Ort so abgelegen wie möglich sein soll, versteht sie da wohl von selbst. Als sie bei ihrer Reise an einem kleinen Friedhof vorbeikommen, bittet eine sichtlich nervöse Jerry ihre Mitfahrer darum, den Atem anzuhalten, bis sie an den Gräbern vorbeigefahren sind.

Eine alte Legende besagt nämlich, dass man wenn man mit einem Fahrzeug an einem Friedhof vorbeifährt, den Geist eines bösen Menschen einatmen kann, der nach seinem Tode auch weiterhin schreckliche Dinge tun möchte. Leider wird Jerry nicht von allen ernst genommen und so werden die Mitglieder der Campingtruppe schon bald langsam aber sicher immer weniger, denn der Geist der zwischen seinen Opfern hin und her wechselt, ist zu Lebzeiten ein mordlustiger und vor allem völlig irrer Killer gewesen und er hat keine Lust, jemals in Ruhestand zu gehen.

Hold-Your-Breath

Die berüchtigte Trash Filmfirma „Asylum“ bringt einen Horrorfilm heraus, der sogar (zumindestens in Amerika) für kurze Zeit auch im Kino gespielt wird? Mit Katrina Bowden (Tucker and Dale vs. Evil) spielt eine Dame die Hauptrolle, die auch in schlechten Genrebeiträgen (siehe Piranha 3DD) immer noch für ein paar Lichtblicke sorgen kann? Regisseur Jared Cohn hat zuletzt einen Film mit dem bezeichnenden Namen „Bikini Spring Break“ gemacht? Wie man sehen kann gibt es Gründe genug sich als Fan auch von trashigeren Horrorfilmen, „Hold Your Breath“ ansehen zu wollen.

Was man dann aber geliefert bekommt, ist leider nur in seltenen Momenten so schlecht, dass es wieder lustig ist. Die meiste Zeit fühlt man sich nur verarscht und schüttelt erfürchtig den Kopf, vor dieser geballten Ansammlung von nicht vorhandenem Können. Am Besten ich fange gleich an mit der dümmsten Szene im Film, die zwar im Prinzip voller Spoiler ist, was aber egal ist, da sowieso nie die Gefahr besteht, dass man hier so etwas wie Spannung spüren könnte.

Eine vom Geist besessene Dame schlägt OHNE Waffe und OHNE übernatürliche Kräfte einen Typen nieder, zwei Freund stehen daneben und rennen mit den Worten „wir können ihm nicht mehr helfen“ davon. Sie nimmt einen eingeschalteten Mixer und kommt dem Gesicht ihres Opfers immer näher. Der wacht früh genug aus seiner Kurzohnmacht wieder auf um flüchten zu können und was tut der dann? Richtig, er kreischt, schüttelt sich hin und her und lässt sich die Augen herausbohren. Ich habe selten einen so dämlichen Mord in einem Film gesehen, der offensichtlich cool, brutal und blutig sein soll, aber nur lächerlich daherkommt.

Neben der Unart des Killers, ständig die Augen der Opfer herausholen zu müssen (was auch mit der Zeit schnell seinen Reiz verliert), tun die miesen CGI-Effekte ihr übriges dazu, um hier ständig aus dem Geschehen herausgerissen zu werden. Immerhin sind aber alle drei weiblichen Hauptfiguren ständig in kurzen Hotpants unterwegs, zwei dürfen sich oben ohne zeigen und eine hat sogar eine ausgedehnte und selten dämliche, weil völlig unpassende Sexszene in einem verlassenen Gefängnis aka. einer Irrenanstalt.

Nur der mies getrickste Schlusskampf zwischen gutem und bösem Geist ist irgendwie auf eine peinlich kindische Art und Weise lustig und auch wenn Katrina Bowden hier nur sehr wenig retten kann, sehe ich ihr doch gerne bei der Arbeit zu. Dass sie ihre Rolle dabei gar so ernst und ironiefrei spielt, passt hier perfekt zum angeblich schockierenden Rest des Filmes. Die anderen Castmitglieder sind im besten Fall unauffällig, manche möchte man aber am Liebsten sofort wieder auf den Mond oder in die nächste Schauspielschule schiessen.

Nicht jeder Horrorfilm muss lustig sein, nein das auf keinen Fall. Doch arbeitet man mit der Ausgangssituation dieses Filmes dann muss man einfach wissen, dass hier nur Humor retten kann, was es zu retten gibt. Unfreiwillig passiert das dann auch, doch leider eindeutig viel zu kurz angesichts der mir lähmend lang erschienenen, ca. 83 minütigen Filmdauer.

„Hold Your Breath“ bekommt von mir 3,5/10 die Augen, die Ohren und alle anderen Sinne vor sämtlichen Regeln eines guten Horrorfilmes verschliessende Empfehlungspunkte.

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One thought on “Best Of Worst Case: Hold Your Breath (Filmkritik)

  1. Hab gerade gelesen, dass auf der deutschen DVD/Blu-Ray hinten am Cover draufsteht: Für alle Fans von Cabin in the Woods. Haha, ein ziemlich mieser Scherz. Das wäre ungefähr so, als würde ich auf einen der Twilight Filme schreiben: Für alle Fans von Let Me In.

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