Die schottische Prinzessin Merida bereitet ihrer Mutter allerhand Kopfzerbrechen. Nicht nur bevorzugt sie Bogenschießen und den Schwertkampf vor weiblichen Tätigkeiten wie Sticken und zu musizieren, nein sie ist auch noch äußerst dickköpfig und freiheitsliebend. So passt es dem Rotschopf gar nicht, dass sie sich mit einem der erstgeborenen Söhne der anderen Clans verloben soll. Kurzerhand beschließt sie um ihre eigene Hand zu kämpfen, was natürlich in einem handfesten Streit mit ihrer Mutter resultiert. Merida sucht danach Hilfe bei einer alten Hexe, Verzeihung, Schnitzerin, die Merida einen Zauber verspricht, der ihre Mutter und ihre Meinung über ihre anstehende Verlobung ändern soll. Doch wie es so mit Zaubern ist, kommt es anders als man denkt….
Pixars neuester Streich entführt die Zuseher in die makellos animierten schottischen Highlands, wo man Zeuge eines mitreißenden Mutter-Tochter-Dramas wird. Zum Glück erholte man sich bei Pixar nach dem von Kritikern nicht gerade gelobten „Cars 2“, bei dem Pixar vorgeworfen wurde, diesen nur wegen der Verkäufe von „Cars“-Merchandise auf den Markt gebracht zu haben.
Gewidmet wird „Merida – Legende der Highlands“ dem leider zu früh verstorbenen Steve Jobs, der die Pixar-Studios mitgegründet hat. Mit dem ersten Pixar-Film mit einer weiblichen Heldin hatten die Regisseure Mark Andrews und Brenda Chapman schon bevor ich den Film gesehen hatte einen Stein im Brett und die Tatsache, dass die Heldin Merida wie ich rote Haare hat (die aus 1500 separat animierten wild gelockten Strähnen bestehen), macht sie gleich doppelt sympathisch. Auch ein First ist die Tatsache, dass sich Pixar mit „Brave“, so der Original-Titel, erstmals an ein historisches Setting wagt.
Merida ist eine schottische Prinzessin die zum Leidwesen ihrer Mutter einen ausgeprägten Sturkopf hat. Von ihrem Vater dazu ermutigt eher unweibliche Tätigkeiten wie Schwertkampf und Bogenschießen zu erlernen, drillt sie ihrer Mutter dazu, die perfekte Prinzessin und zukünftige Königin zu sein. Eines Tages entscheidet die Königin, dass es Zeit ist, Merida zu verloben, sehr zum Unwillen ihrer freiheitsliebenden Tochter. Als die Werber vorstellig werden, will es der Brauch, dass die 3 Erstgeborenen der Klanführer in einem Wettkampf um ihre Hand kämpfen. Merida wählt Bogenschießen als die Disziplin, aus der der Sieger als ihr Verlobter hervorgehen soll. Doch die eigenwillige Prinzessin beschließt um ihre eigene Hand zu kämpfen und schafft es, die 3 Werber in ihre Schranken zu weisen, was jedoch einen handfesten Skandal und einen ernsten Streit mit ihrer Mutter nach sich zieht.
Doch der Film hat mehr als einen Star und so stehlen ihre 3 frechen Brüder mit ihren genialen Streichen ihrer großen Schwester mehr als einmal die Show und sorgen für großes Gelächter im Kinosaal. Auch eine alte Hexe hat ihren großen Auftritt und ihr einfallsreicher Anrufbeantworter war einfach nur genial (ich sage nur Hexenkessel). Ebenfalls für einige Erheiterung sorgten die 3 Anwärter auf Meridas Hand. Während der Eine selten dämlich aussah, verstand man den Anderen gleich mal gar nicht wenn er den Mund aufmachte und der Dritte im Bunde war ein eitler Pfau. Witzig war, dass ein Klan mal ganz dreist McIntosh hieß – für alle die es nicht wissen, das ist eine Anspielung auf einen Apple PC, bei dessen Entwicklung Steve Jobs eine große Rolle spielte.
Doch um den Funken letztendlich überspringen zu lassen fehlt einfach das gewisse Etwas. Als Zuseher ist man von Pixar einfach Großartiges gewöhnt und auch wenn man sich als Zuseher gut unterhalten fühlt, bleibt dieser Film einfach nicht so im Gedächtnis wie etwa ein „Findet Nemo“, bei dem ich auf Anhieb sicher 10 Zitate weiß, weil er so genial war. Mit Filmen wie „Findet Nemo“, „Oben“ und „WALL-E“ legt sich Pixar die Latte einfach sehr hoch
Der Score von Patrick Doyle macht einfach gute Laune und man kann gar nicht anders als mit zu wippen. Da wird gefiedelt, in den Dudelsack gepustet und Stimmung gemacht. Die Musik alleine würde schon reichen um Einen gedanklich nach Schottland zu katapultieren und in Kombination mit den wunderschönen grünen Landschaften wird einem ganz warm ums Herz. Natürlich gibt es auch wieder einige typische Disney-Songs, die sich aber gut in Allgemeinbild einfügen und auch Kitsch-Gegnern (wobei man als solcher in einem Disney Film nicht die besten Karten hat) nicht unangenehm auffallen dürften.
Aus Mangel an Alternativen musste ich mir den Film in 3D ansehen, wenngleich ich wie so oft in letzter Zeit der Meinung bin, dass man keinesfalls die zusätzlichen Euros investieren muss. Sicher es gibt einige Szenen die in 3D beeindruckend sind, wie etwas als Merida wie Tom Cruise in „Mission Impossible 2“ ungesichert (und in einem Kleid) einen Felsen erklimmt, an dem ein wunderschön animierter Wasserfall vorbei donnert.
Nora Tschirner als Synchronstimme von Prinzessin Merida schafft es leider nicht so ganz die nötigen Emotionen zu transportieren und wirkt oft ein wenig distanziert. Ich werde mir den Film wohl auch nochmal im Original ansehen, denn ich denke, wenn man die Figuren mit schottischen Akzent sprechen hört, wirkt wohl alles noch um einiges authentischer.
Fazit: Ein Film mit viel Pepp, einer Moral der Geschicht die man schon mal gesehen hat, aber genug Herz um darüber getrost hinweg sehen zu können. Wunderschöne Landschaften, mitreißende Musik und eine sympathische Heldin sorgen für heitere 100 Minuten im Kino. Im Vorspann lief der entzückende Kurzfilm „La Luna“, eine Geschichte über einen Jungen, der von seinem Vater und Großvater in die Geheimnisse ihres Berufes eingeweiht wird.
So, if you had a chance to change your fate, would you?
„Merida – Legende der Highlands“ bekommt von mit 8/10 mutige Empfehlungspunkte.
Ich habe den Film jetzt endlich auf Blu-Ray gesehen.
Optisch ist er natürlich ein Wahnsinn und legt die Latte für die Konkurrenz wieder ein Stück nach oben.
Die Geschichte ist flott und mit viel Humor inszeniert. Auch wenn er nie mein Lieblings-Pixar-Film wird (dafür hat mir Wall-E einfach zu gut gefallen) wieder einmal ein Pixar-Film den man gesehen haben sollte.