Das gibt Ärger – This Means War (Filmkritik)

Tuck (Tom Hardy) und FDR (Chris Pine) sind Top-Agenten und auch im echten Leben beste Freunde. Diese Freundschaft soll auch durch die Liebe der beiden zur schönen Lauren (Reese Witherspoon) nicht gestört werden – sagen sie zunächst. Doch dann kämpfen die Zwei mit äußerst unlauteren Mitteln.

This Means War

Wieder einmal ein Film, bei dem der deutsche Titel so dermaßen viel schlechter klingt als der eigentliche englische Titel. Man muss mir doch echt mal den Grund erklären, warum man Titel wie „Safe House“ belässt und den unaussprechlichen Drang verspürt aus „This means war“ „Das gibt’s Ärger“ zu machen. Aber die Wege des Herrn und der Filmmarketingmenschen sind unergründlich.

Was leicht unangenehm auffiel, ist dass der Trailer eigentlich schon den ganzen Film anspoilerte und im Nachhinein wie ein Best-Of wirkte. Während des Filmes kam niemals Langeweile auf und mehr als einmal hörte ich WTF-Kommentare, wenn Szenen besonders over the top waren. Man muss schon vor dem Film seine Erwartungen an das was kommen mag ein wenig gegenüber den „guten“ Filmen anpassen. Dann bekommt man wirkliche „Qualität“ zu sehen? Wohl kaum.

Regisseur McG, der uns von 10 Jahren schon mit 3 Engel für Charlie „verwöhnte“, setzt hier auf Hochglanzoptik und junge, fesche Schauspieler, die ständig wie frisch aus der Werbung gestolpert aussehen. Man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass man mit dieser Story beide Geschlechter ins Kino locken wollte und fast kann man die Dollarzeichen in den Augen der Produzenten sehen. Wovon der Film wirklich lebt, ist die Chemie zwischen seinen zwei männlichen Hauptdarstellern, die ihre Bro-Mance glaubhaft verkaufen und auch so wirken, als ob sie Spaß bei der Sache gehabt hätten. Was weiters zur guten Laune beiträgt, ist der Soundtrack, der unter anderem Sabotage von den Beastie Boys enthält.

Chris Pine (Star Trek) spielt FDR, schon hier rollt man zum ersten Mal mit den Augen, denn wer nennt sich allen Ernstes so. Wie schlimm muss der volle Name wohl sein, um diese Abkürzung zu rechtfertigen? Als Cover arbeitet er als Captain eines Kreuzfahrschiffes. Spätestens hier fühlte ich mich an „Star Trek“ erinnert (an alle die es nicht wissen, hier war er der Captain eines Raumschiffes). Chris Pines Performance erinnerte ein wenig an einen jüngeren Anthony DiNozzo (gespielt von Michael Weatherly in NCIS), was auch noch durch die gleiche Synchronstimme verstärkt wird. Hat der Kerl doch vollen Ernstes einen durchsichtigen Swimmingpool anstatt eines Plafonds. Irgendwie creepy meines Erachtens, aber naja.

Tom Hardy („Inception“ und bald im neuen Batman als Bösewicht unterwegs) spielt Tuck, der gegen Womanizer FDR eigentlich eher schlechte Karten hat. Er hat eigentlich eher wenig Datingerfahrung, ist Vater eines kleinen Jungen und hängt noch ein wenig seiner Exflamme hinterher. Da Hardy im Aussehenvergleich gegen Pine deutlich abstinkt, geben sich die Autoren alle Mühe ihn sympathisch und bodenständig wirken zu lassen. Da geht der Gute auch schon mal zu einem Karatematch seines Sohnes und ist sich auch nicht zu schade, um auf dem Paintball-Feld einmal ordentlich aufzuräumen um Lauren zu beeindrucken.

Lauren, die von ihrer Schwester online bei einer Partnerbörse inseriert wurde, wird von Reese Witherspoon (Walk the Line) gespielt, die wohl zwischendurch einen etwas weniger anspruchsvollen Film drehen wollte. Lauren ist sympathisch, gut in ihrem Job, aber schlecht in ihrem Liebesleben, was dazu führt, dass sie ihrem Ex von einem nicht existenten Chirurgen als Freund vorschwärmt.

Til Schweiger. Til Schweiger, der hatte in diesem Film nun wirklich nichts zu suchen. Nachdem er im Trailer, wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, nicht vorkam, war ich doch überrascht ihn hier zu sehen. Und Mensch war der Kerl und vor allem seine Storyline überflüssig. Schweiger spielt den „Bösewicht“ Heinrich, der dann für ein irgendwie antiklimatisches Ende sorgt, denn der Kerl hat die Ausstrahlung eines eingelegten Gurkerls und sieht ähnlich sauer drein.

Chelsea Handler spielt Laurens Schwester Trish, die der Meinung ist, dass Lauren einfach mehr unter Leute muss und ihr deswegen ein geniales Fake-Profil auf einer Dating-Webseite erstellt. Meistens wenn sie im Bild ist ertönt 2 Live Crew’s “Me So Horny” im Hintergrund, ein schrecklich abgedroschenes Lied, aber hier passt es irgendwie. Sie sorgt für die meisten zotigen Anspielungen und perversen Sprüche in diesem Film.

„This Means War“ bekommt von mir 7,5 von 10 erspionierte Empfehlungspunkte.


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