Hereafter – Das Leben danach (Filmkritik)

Die französische Journalistin Marie (Cécile De France) ist gerade auf einem Basar in Thailand, als dieser von einem Tsunamie heimgesucht wird. Sie kann zwar gerettet werden, hat aber seit ihrem Nahtoderlebnis immer wieder Visionen von „der anderen Seite“.

George Lonegan (Matt Damon) hat die Gabe mit Verstorbenen nur durch eine Berührung eines Hinterbliebenen zu kommunizieren. Früher hat er diese Gabe eingesetzt um damit sein Geld zu verdienen, hat dann aber beschlossen ein normales Leben zu führen und einen Job als Arbeiter in einer Fabrik angenommen.

Die Brüder Marcus und Jason hatten ihr Leben lang nur einander, bis Jason eines Tages auf dem Nachhauseweg von einem Auto angefahren und getötet wird. Sein Bruder Marcus versucht darauf hin alles, um mit Jason im Jenseits Kontakt aufzunehmen.

Hereafter

Die Frage nach dem Danach beschäftigt den Menschen bereits seit es ihn gibt. Zwar gibt es die unterschiedlichsten Vermutungen, aber eine zufriedenstellende Antwort kennt eigentlich niemand. Hereafter ist hier keine Ausnahme und versucht auch nicht, von ein paar Andeutungen abgesehen, eine zu liefern. Das einzige was nach dem Sehen des Films fest zu stehen scheint ist, dass es nach dem Tod nicht einfach vorbei ist.

Der Film begleitet drei Menschen, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen mit dem Tod auseinander setzten und erzählt deren Geschichten parallel. Das die Handlungsbögen zum Schluss zueinander finden, ist dabei nur wenig interessant, da ihre Schicksale letztlich kaum mit einander verflochten sind.

Die erste Story, die von Marie, beginnt mit atemberaubend inszenierten Flutwellen. Auch wenn sie optisch nicht ganz auf der Höhe ihrer Zeit sind, rauben sie dem Zuschauer doch kurz den Atem. Marie’s Nahtoderlebnis und der darauf folgende Versuch das Erlebte zu verstehen lässt sie nicht mehr los – sehr zum Unverständnis ihrer Freunde. Leider wirkt diese Geschichte trotz der guten Performance von Cécile De France zu lang, noch dazu wo sie mit scheinbar belanglosen Beziehungsschwierigkeiten gestreckt wurde.

Das Matt Damon beinahe alle Rollen spielen kann hat er ja bereits mit Filmen wir „der Informant“ reichlich bewiesen. In der Rolle von George Lonegan wirkt er zeitweise etwas unterfordert, wobei seine Geschichte durch seine Darstellung noch am ehersten funktioniert. Wenn er unter seiner Gabe leidet, wirkt es deprimierend und erdrückend.

Die dritte Geschichte ist die, die am wenigsten hergeben will. Für den Film wurden zwei Zwillingsbrüder engagiert, die bisher noch keine Kameraerfahrung hatten. Dies macht sich dadurch bemerkbar, dass die Ereignisse hier am wenigsten Eindruck hinterlassen. Dafür ist das Ende umso kitschiger, was nicht unbedingt ein Pluspunkt ist.

Der Film wirkt von seiner Machart her fast wie eine Dokumentation, die seine Hauptdarsteller mit der Kamera begleitet und den Zuschauer dadurch emotional auf Distanz hält. Wenn man nicht weiß, dass Clint Eastwood als Regisseur hinter der Kamera gestanden hat, wird man es vermutlich auch nicht merken. Zwar hat der Film, was seine Inszenierung und seinen Schnitt betrifft, durchaus ein paar Highlights, die halten sich jedoch leider in Grenzen.

Von mir bekommt der Film 6,5/10 Empfehlungspunkte.


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