It´s Kind of a Funny Story (Filmkritik)

Craig (Keir Gilchrist) ist ein 16 jähriger junger Mann, der unterstützt von seinen ihn liebenden Eltern und seiner kleinen hochbegabten Schwester, einer aussichtsreichen schulischen und somit auch beruflichen Zukunft entgegensieht. Oft wird ihm jedoch der viele Stress in seinem Leben zuviel und so häufen sich seine lebhaften Selbstmordgedanken. Nachdem seine Todessehnsucht immer stärker wird, liefert er sich schließlich spontan in eine psychiatrische Klinik für Erwachsene ein.

Nach dem anfänglichen Schock hier „wirklich“ kranke Menschen anzutreffen, freundet er sich schnell mit dem eigentümlichen aber sympathischen Patienten Bobby (Zach Galifianakis) an, der daraufhin zu seinem Führer und Freund wird. Aber nicht nur Bobby wirkt sich positiv auf Craigs Leben aus, auch seine immer intensivere Beziehung zu der suizidgefährdeten Noelle (Emma Roberts) bringen ihn dazu, sein gesamtes Leben und seine Zukunft zu überdenken und in einem ganz neuen Licht zu sehen. Wer nicht beschäftigt damit ist zu leben, ist eben damit beschäftigt zu sterben!

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Diese Tragikkomödie ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans vom amerikanischen Autor Ned Vizzini, der auf Geschichten für junge Erwachsene spezialisiert ist und zu diesem Buch durch seinen eigenen kurzen Krankenhausaufenhalt im Jahre 2004 inspiriert wurde. Regie führten die beiden Regisseure, Drehbuchautoren und Cutter Anna Boden und Ryan Fleck, die zuvor schon bei den Filmen „Half Nelson“ und „Sugar“ zusammengearbeitet hatten.

„It´s kind of a funny story“ erzählt – wie der Name schon sagt – irgendwie eine echt lustige Geschichte, wobei alle skurrilen und witzigen Aktionen nie aufgesetzt wirken, sondern einzig und allein durch den Spitalsalltag bedingt entstehen. Besonders toll finde an diesem Film, dass es nie darum geht Lösungen für Probleme aller (meist geistiger) Arten zu finden, sondern nur um die Möglichkeit für die Beteiligten, wieder ein „normales“ Leben führen zu können.

Die Anhäufung von schrägen Typen und den Situationen, die bei ihren Aufeinandertreffen auftreten, sind dabei oft komisch und tragisch zugleich und sind so vor allem eines: authentisch menschlich. Stark zum eigenen Charm tragen hier die lebhaften Gedankenflüsse von Hauptfigur Craig bei, der auf einige Fragen dauerquasselnde Megaantworten inklusive den passenden Bildern dazu im Kopf hätte, jedoch meistens dann nur ein „das ist irgendwie schwer zu beantworten“ über die Lippen bringt.

Im Prinzip ist Craig ja nur ein gestresster Teenie, der unter dem schulischen Druck – der auch stark von seinem Vater ausgeht – leidet, die Freundin seines besten Freundes seit zwei Jahren anbetet und die Probleme der gesamten Welt am Liebsten lösen können möchte und somit auf seinen schwächlichen Schultern tragen muss. Ein ganz gewöhnlicher Junge also und genau darum so liebenswert und perfekt besetzt mit dem mir bisher unbekannten Keir Gilchrist, der seine Rolle nicht nur spielt sondern richtig lebt.

Hangover Star Zach Galifianakis zeigt hier wieder mal sein ausgeprägtes komödiantisches Talent, darf neben den unterhaltsamsten Szenen des Filmes aber auch seine traurige Ader ausleben. Emma Roberts setzt ihre Serie von interessanten Nebenrollen fort und ist als von selbstzugefügten Schnittwunden gezeichnetes Mädchen einfach bezaubernd. In so eine kann man sich verlieben, das ist auch im Irrenhaus nachvollziehbar.

Ansonsten mochte ich vor allem die lockere Schwere oder eben die schwere Lockerheit des Filmes, die auf viel Situationskomik setzenden Dialoge und eine Interpretation von Queens „Under Pressure“, wo in Craigs Fantasie nicht nur die gesamte Besetzung auf der Bühne singt, sondern auch noch in den schrillen 80er Jahre Kleidern der Band zu sehen ist. Eine nette kleine Geschichte also, die zugegebenermaßen im Prinzip ja nichts Besonderes ist, sich jedoch sofort und auf eine ziemlich charmant humane Weise in mein Herz gespielt hat. Tolle Darsteller, klug ironische Gespräche und eine symphatische Regie, was will man eigentlich noch mehr?

It´s kind of a funny story bekommt 8,5/10 über alles Mögliche und Unmögliche sprechende Empfehlungspunkte.


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