Toy Story 2 (Filmkritik)

Während Andy ins Cowboy-Camp fährt, müssen seine Spielzeuge zu Hause bleiben. Seine Mutter nutzt die Gelegenheit, um ein paar seiner alten Sachen auf dem Flohmarkt zu verkaufen – unter anderem den Pinguin Wheezy. Woody (Tom Hanks) versucht Wheezy zu retten, was auch gelingt, er wird jedoch von einem Sammler entdeckt und entführt. Nun starten seine Freunde, angeführt vom unerschrockenen Buzz Lightyear (Tim Allen), eine Rettungsaktion um ihn zurückzuholen (am Besten, bevor Andy wieder nach Hause kommt).

Toy Story 2 Film

Toy Story 2 war eigentlich als DVD-Fortsetzung gedacht, schaffte es 1999 dann aber ins Kino. Damit war Toy Story 2 nicht nur der erst dritte Kinofilm aus dem Hause Pixar, sondern auch die erste Kinofortsetzung. Nach dem Erfolg von Toy Story gibt es in Teil zwei nicht nur eine Weiterführung der Geschichte um Woody und Co, sondern auch mehr vom Alten. Für Regie und Drehbuch war wieder John Lasseter verantwortlich und die Musik stammt von Randy Newman. Das Budget wurde hier auf 90 Millionen Dollar aufgestockt, was der Film mit Leichtigkeit an den Kinokassen wieder eingespielt hat.

Wenn man sich dessen bewusst ist, erwarten den Zuschauer dann auch eher wenige Überraschungen. Die Geschichte der Fortsetzung ist abwechslungsreich und sogar noch eine Spur lustiger, was aber auf Kosten der Action geht. Musikalisch darf vor allem der Song „You’ve Got a Friend in Me“ aus dem ersten Teil nicht fehlen, der in mehreren Varianten im Film zu hören ist. Da die Vergänglichkeit von Spielzeugen ein relativ großes Thema ist wird es stellenweise sehr emotional, und spätestens wenn Sarah McLachlan „When She Loved Me“ singt, ist man genötigt, nach einem Taschentuch zu greifen.

Während die Charaktere bereits in Toy Story vorgestellt wurden, erfährt man in Teil 2 ein wenig mehr Hintergrundinformation über die Hauptdarsteller. So ist Woody nicht nur schon länger im Besitz der Familie, sondern auch ein begehrtes Sammlerstück. Früher gab es nicht nur ein komplettes Spielzeug-Set (unter anderem ein Pferd und ein waschechtes Cowgirl), sondern auch jede Menge Merchandise-Artikel und eine eigene TV-Show. Buzz Lightyear andererseits war trotz seiner vielen Gadgets ein Ladenhüter.

Besonders amüsant war die Idee Buzz in einem Spielzeuggeschäft auf einen anderen Lightyear treffen zu lassen. Der hat natürlich keine Ahnung, dass er nur ein Spielzeug ist und versucht daher dem bösen Imperator Zurg das Handwerk zu legen. Mit seinen aberwitzigen Aktionen bringt „Buzz 2“ eine Menge schrägen Humors in den Film und die anderen Spielzeuge in Schwierigkeiten. Eine der besten Stellen im Film ist jedoch, als Zurg ihm mit den Worten „ich bin dein Vater“ seine wahre Herkunft enthüllt (es scheint also auch bei Pixar durchaus den einen oder anderen Star-Wars Fan zu geben).

Während der erste Teil, auch bedingt durch die Geschichte, im Wesentlichen eine Zwei-Mann-Show war, bekommen in Toy Story 2 auch viele andere Spielzeuge eine Chance zu zeigen aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Das liegt zum Einen daran, dass Woody im Laufe der Geschichte neue Spielzeuge kennenlernt und zum Anderen sind gleich mehrere seiner Freunde unterwegs um ihn zu retten. Da wird schon einmal Slinky’s Feder benutzt um sich abzuseilen, Specki verliert seinen Inhalt und Rex hat wiederholt Probleme auf Grund seiner kurzen Arme. Cowgirl Jessie ist eigentlich ein fröhliches Spielzeug, dennoch gehören ihr ein paar der emotional bedrückenderen Momente (nicht zuletzt wegen des bereits erwähnten Songs von Sarah McLachlan).

Eigentlich ist Toy Story 2 ein toller Film, jedoch hat er wie beinahe alle Fortsetzungen das Problem, sich mit dem Vorgänger messen zu müssen. Im direkten Vergleich wirkt die Geschichte des Films eine Spur gesitteter und dank eines Überangebots an Spielzeugen fehlen dem Film ein wenig die Sympathieträger. Dadurch verliert Toy Story 2 ein bisschen im Vergleich zu Teil eins, wenn auch auf sehr hohem Niveau.

„Toy Story 2“ ist eine würdige und mehr als gelungene Fortsetzung. Der Film bekommt daher von mir 8,5/10 Empfehlungspunkte.


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