Night of the Demons (Filmkritik)

Maddie (Monica Keena) und ihre Freundinnen Lily (Diora Baird) und Suzanne (Bobbi Sue Luther) werden von der exzentrischen Angela (Shannon Elizabeth) auf die angesagteste Halloweenparty des Jahres eingeladen. Ort des Geschehens ist ein uraltes Gebäude, dass passend zu den Feierlichkeiten auch gleich noch eine über 100 Jahre zurückliegende, blutige Geschichte zu bieten hat. Damals verschwanden nämlich sechs Menschen spurlos, die Hausherrin nahm sich das Leben und das Hausmädchen wurde über Nacht verrückt.

Nach einer Polizeiaktion wird die Megaparty zum großen Ärger aller Beteiligten abrupt abgebrochen und das Haus wird geräumt, neben Angela können sich aber sechs weitere Gäste heimlich zurückschleichen und entscheiden sich schließlich einfach weiterzufeiern, da das Gartentor verriegelt wurde und die Suche nach einem anderen Ausweg in der dunklen Nacht von ihnen erfolglos abgebrochen wurde. Wären die jungen Leute doch nach Hause gegangen, dann hätten sie es nun nicht mit verrückten Dämonen zu tun, die ihre Körper übernehmen wollen, nur um anschließend gleich die ganze Welt beherrschen zu können. Tja, Pech sowas, hätte wohl jedem von uns passieren können.

Night-of-the-Demons

1988 erschien der unter Fans längst als Kult gefeierte Horrorfilm „Night of the Demons“. Es folgten zwei Fortsetzungen in den Jahren 1994 und 1997. 2009 wagte sich Regisseur Adam Gierasch nun an ein Remake des ersten Teils. Gierasch hatte zuvor ja bereits mit seinem beinharten Erstlingswerk „Autopsy“ mit der stark spielenden und bezaubernd aussehenden Jessica Lowndes begeistern können. Was hat er nun also aus dieser für viele sicher unnötig erscheinenden Neuauflage (um genau zu sein hat man dieses Gefühl ja bei den meisten neu interpretierten Filmen) der Dämonenparty machen können?

Nun, sicher ist auf jeden Fall einmal folgendes: dieser Film ist erstens der perfekte Film für sämtliche Halloween-Filmabende und zweitens eine brilliante Homage an die Horrorfilme der 80er Jahre. In diesen arglosen Zeiten waren Blut und Brüste an der Tagesordnung und die FX- Spezialisten waren die unangefochtenen Beherrscher ihres Genres. Gierasch hat in einem Interview gesagt, er wollte einen „Punk Rock Horror Trip“ schaffen, der eine ausgiebige Menge an Blut und nackten Tatsachen beinhalten sollte. Da kann ich nur mehr sagen: Operation gelungen, Patient untot!

Klarerweise wurde dabei auf eine echte Handlung und die Entwicklung der Charaktere völlig verzichtet. Wer aber Eye-Candy in Form von Darstellerinnen wie Keena, Baird, Elizabeth und Luther zu bieten hat, der muss sich um solch unwichtige Details natürlich nicht kümmern. Die Story der sieben Dämonen, die sich nicht einmal an die Regeln der Hölle halten konnten und darum vom Teufel persönlich hinausgeschmissen wurden, mit der unverständlichen Chance nur in der Halloween Nacht sieben Körper übernehmen zu können und somit die Apocalypse über die Menschheit bringen zu können, ist so lächerlich, dass sie wieder lustig ist. Genau wie die herrlich nostalgischen Masken des Besessenen.

Humor ist hier grundsätzlich ein essentieller Bestandteil des Geschehens. Fragen wie „Welche Dämonen werden denn bitte aus der Hölle geworfen?“ werden da einfach mit „Na diese Dämonen eben“ beantwortet. Ok, jetzt wird mir einiges klar! Für schräge Szenen am Rande des guten Geschmacks sind solche Kreaturen natürlich auch immer gut zu gebrauchen. Sich einen Lippenstift in die Brust stecken und dann zwischen den Beinen inklusive einer größeren Menge Blut wieder hervorzaubern? Kein Problem. Dämonische Verwandlungen beim bzw. durch Analsex? Natürlich geht das, was denn auch sonst.

Monica Keena hat sich ja bereits vor einigen Jahren erfolgreich gegen zwei Horrorikonen verteidigt in „Freddy vs. Jason“, da sind so ein paar überböse Dämonen klarerweise kein Problem für sie. Sie ist taff, liefert ein paar lustige weil selbstironische Sprüche ab und ist die wohl die mit Abstand beste Schauspielerin an Bord (keine Sorge, hier fällt trotzdem niemand negativ auf). Diora Baird – zuletzt in „Stan Helsing“ zu bewundern – darf wie immer gut aussehen, etwas dämlich dreinschauen und ihre Brüste zeigen, bei Bobby Sue Luther (die Heldin aus „Laid to Rest“) sehen die Dinger ähnlich aus… tschuldigung, sollte wohl heißen sieht die Sache ähnlich aus. Shannon Elizabeth – der Höhepunkt (!) ihrer Karriere war wohl „American Pie“, auch schon einige Jährchen her – darf sich wie eine echte Schlampe aufführen und hat sichtlich Spass dabei.

Wer also auf blutig altmodische Effekte, schwarzen Humor, hübsche Damen, einen stimmigen, in Sepiatönen gehaltenen Stummfilm als Einführung in die Handlung und die allgegenwärtig vorhandene „In your face“ Dynamik des gesamten Filmes steht, der ist hier genau richtig. Für den nötigen Alkohol während des Betrachten des Filmes, sollte man zwecks der nicht zu unterschätzenden, zusätzlichen Unterhaltungssteigerung unbedingt selber sorgen. Halloween, wir kommen!

Night of the Demons bekommt von mir 8/10 von ausgeprägter Ausgeflipptheit besessene Empfehlungspunkte.


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