Green Zone (Filmkritik)

Im Jahre 2003 ist es die Aufgabe von Chief Roy Miller (Matt Damon) und seines Ausklärungsteams Massenvernichtungswaffen im Irak sicherzustellen. Trotz angeblich sicherer Quellen stellen sich die Informationen der Aufklärung von einem aufs andere Mal wieder als falsch heraus. Da Miller es satt hat sein Leben und das seiner Kameraden unnötig zu gefährden, forscht er eigenhändig nach und versucht, den angeblichen Informanten ausfindig zu machen. Dadurch gerät er schnell ins Frisier eines Beraters des Weißen Hauses (Gred Kinnear), der die Identität der Quelle um jeden Preis schützen will.

Green-Zone

Green Zone wurde von Anfang an mit der Tatsache beworben das Paul Greengrass hinter und Matt Damon vor der Kamera für gute Unterhaltung sorgen würden. Das Duo hat es schließlich geschafft bei den letzten beiden Bourne zwei sehr gute Filme abzuliefern, und der Trailer sah sogar nach Bourne 4 aus.

Wenn man jedoch bedenkt das Greengrass auch Filme wie „Flug 92“ gemacht hat, merkt man schnell, dass der gute Herr auch mal gerne Filme macht die weniger unterhalten und mehr zum Nachdenken anregen und informieren wollen. Das in „Green Zone“ im Zuge dessen in weder die Amerikaner noch die Iraker gut wegkommen trägt leider nicht gerade zum finanziellen Erfolg bei, und so konnte der Film bis jetzt nur einen Bruchteil seines 100 Millionen Dollar Budgets wieder einspielen.

Greengrass hat bereits mehrmals seinen Faible für eine äußerst wacklige Kameraführung bewiesen. Dies setzt er natürlich auch in seinem aktuellen Werk in gewohnter Form fort. Das hat zur Folge dass der Film einerseits einen authentischen, wenn nicht sogar dokumentarischen Touch erhält, andererseits kann man sich nicht 100prozentig auf den Film einlassen, da man sonst möglicherweise seekrank wird. Unterstrichen wird das Ganze von einer Umgebung, die wirklich authentisch wirkt. Hier wurde erstklassige Arbeit geleistet, da man extrem selten das Gefühl der digitalen Nachbearbeitung hat.

Durch, oder gerade wegen des gewählten Stiels fehlt es dem Film an einem ganz besonders: an Spannung. Matt Damon spielt seine Rolle wie immer großartig. Sein Chief Miller ist ein gerechtigkeitsliebender Mensch, der in jeder Situation versucht das Richtige zu tun. Dass er seinen einzigen Nahkampf verliert (ich behaupte ja er macht es absichtlich) zeugt in Damons Fall von der konsequenten Abwesenheit irgendwelcher Starallüren und macht den Charakter menschlich. Matt Damon meinte übrigens im Interview es sei egal, da er schließlich in den Bourne Filmen jeden einzelnen Kampf für sich entschieden hätte! :)

Nichts desto trotz gelingt es dem Film nicht genug Spannung oder eine Situation aufzubauen in der man sich auch nur annähernd Sorgen um den Protagonisten macht. Alle anderen Charaktere sind entweder nur kurz zu sehen und/oder nie in wirklicher Gefahr was dafür sorgt das der Film spannungsmäßig nur so vor sich hin plätschert. Selbst Gred Kinnear als Damons Gegenpart wirkt irgendwie Zahnlos, was aber in erster Linie an der Rolle und nicht am Schauspieler liegt

Green Zone wirkt letzten Endes wie der Versuch Jason Bourne und „The Hurt Locker“ zu einem Film zu verschmelzen. Was dabei herauskommt ist ein interessanter Film der wahrscheinlich nicht jedem gefallen dürfte – trotzdem ist der Film zum einmaligen Anschauen empfehlenswert, vorausgesetzt das vorliegende Thema ist für die eigene Person auch nur irgendwie interessant.

Von mir bekommt der Film 7/10 Empfehlungspunkte!


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