Wrong Turn at Tahoe (Filmkritik)

Seit er als kleiner Junge von ihm gerettet wurde, arbeitet Joshua (Cuba Gooding Jr.) als rechte Hand für den kleinen Gangsterboss Vincent (Miguel Ferrer).
Ein paar Jahrzehnte später ist Joshua an einem Punkt in seinem Leben angelangt, an dem ihm die ständigen Gewaltausbrüche seines Chefs psychisch stark mitnehmen und somit denkt er immer öfter ans Aufhören.

Als Vincent jedoch einen kleinen Drogendealer tötet, der angeblich vor hatte ihn umzubringen, braucht dieser seinen besten Mann Joshua mehr als je zuvor. Der Dealer arbeitete nämlich für Nino (Harvey Keitel), den Anführer einer der mächtigsten Verbrecherorganisationen in der Gegend. Dieser möchte nun umgehend das durch den Tod seines Angestellten verloren gegangene Geld von Vincent wieder haben und wenn es nötig wäre, könnte man diese Schuld durchaus auch mit Blut bezahlen.

Wrong Turn at Tahoe Film Cuba Gooding Jr

Cuba Gooding Jr. ist zurück. Er hat sich ja in den letzten Jahren zu einer der fixen Größen im Kosmos der hochwertigeren B- Movies entwickelt und sich dabei vor allem dem Action- und Thrillergenre gewidmet. In seinem neuesten Film geht es diesmal ziemlich hart zur Sache und trotz Minimalhandlung konnte hier eine beeindruckende Zahl an mehr oder weniger bekannten Namen für das Projekt gewonnen werden.

Gooding Jr. spielt dabei den innerlich zerissenen, eiskalt tötenden aber irgendwie trotzdem seine Menschlichkeit behalten wollenden Mann mit der nötigen Schwere und Coolness, die eine solche Rolle eben verlangt. Als sein Arbeitgeber glänzt Miguel Ferrer, der nach außen hin einen scheinbar moralisch hochwertigen Ehrenkodex einzuhalten scheint, doch in Wirklichkeit nichts anderes als ein egoistischer, über Leichen gehender Verbrecher ist.

Harvey Keitel ist zwar sichtlich unterfordert mit seiner Rolle, er spielt den abgebrühten Syndikatsboss jedoch völlig lässig und mit schlitzohrigem Grinsen, sodass man beim Zusehen trotzdem viel Spass haben kann. Johnny Messner, Mike Starr und Louis Mandylor spielen alle mehr oder weniger effektive Handlanger bzw. Kleinganoven, Leonor Varela sorgt für die kurzen optischen Highlights bei den männlichen Zuschauern.

Die Schusswechsel und Kampfszenen wirken roh und brutal, die Kamera nimmt dabei aber nie einen yoyeuristischen Blickpunkt ein und so kommt das ganze blutige Geschehen ziemlich realistisch daher. Die gesamte Atmosphäre ist kalt und düster, trotz des geringeren Budgets sieht der Film dabei niemals billig aus. Auch die Spannung steigt ständig und endet in einem Showdown, der zwar nett anzusehen ist, aber keinen echten Höhepunkt bietet.

Was bleibt ist ein gut gemachter, stark besetzter Actionthriller, der auf Handlung und Charakterentwicklung so gut wie völlig verzichtet, für ein reines Spassprodukt aber um einiges zu düster daherkommt. Der Film bleibt aber immer konsequent und cool bis zum kompromisslosen Ende.

Dies ergibt ein befriedigendes, einmalige gut unterhaltendes Filmerlebnis, dass eindeutig zu den besseren DVD Premieren gehört. Irgendetwas hat aber doch noch gefehlt, da wäre was die Personen und die Dramaturgie betrifft, noch um einiges mehr drinnen gewesen.

Wrong Turn at Tahoe bekommt von mir 6/10 eiskalt rächende Empfehlungspunkte.


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