Dead Man Running (Filmkritik)

Nick (Tamer Hassan) führt gemeinsam mit seinem Kumpel Bing (Danny Dyer) ein „Ski Dubai“ Reisegeschäft. Finanziell geht es den beiden nicht gerade gut, da niemand zu erkennen scheint, was Dubai doch für ein perfekter Ort zum Skifahren wäre. Ausgerechnet jetzt beschliesst der skrupellose Kredithai Thigo (50 Cent) seine Schulden bei Nick zurückzufordern und gibt ihm dafür genau 24 Stunden Zeit. Sollte nach dieser Frist das Geld nicht in Mister Thigo´s Händen sein, wird Nick einfach eiskalt ermordet.

Da seine Mutter ebenso in der Gewalt der Gangster ist, schnappt Nick sich daraufhin einfach seinen Kumpel Bing und für beide beginnt ein wilder Trip in die örtliche Unterwelt.
Mit Hilfe von einigen mehr oder weniger zwielichtigen „Freunden“, dürften die 100 000 Pfund doch leicht innerhalb eines Tages aufzutreiben sein, oder?

Dead-Man-Running

Dead Man Running ist eine englische Produktion und von der Art her vergleichbar mit Guy Ritchie´s Werken „Lock, Stock an two Smoking Barrels“ und „Snatch“ oder den Film „Layer Cake“ mit Daniel Craig. Eine Mischung aus Krimi, Thriller, Action und Komödie also, hip und lustig soll das Ganze sein, mit Hautdarstellern, deren Coolness man selber wohl nie erreichen wird.

Der Film beginnt dann auch gleich mit dem Musiktitel „Breathe“ von The Prodigy und vermittelt so zusammen mit den schnellen Bildern eine unterkühlt pushende Atmosphäre, so als würde unter der gelackten Coolnes des auftretenden Böswichts ein Vulkan kurz vor dem Ausbrechen stecken. 50 Cent mit der Rolle des Gangsters zu besetzen ist natürlich billig, funktioniert aber ganz gut, ich halte ihn aber weiterhin für einen schlechten Schauspieler und mag auch seine Musik nicht.

Für Danny Dyer und Tamer Hassan ist dies nach dem 2009 veröffentlichten Film „City Rats“ bereits der zweite gemeinsame Auftritt und man muss schon sagen, dass die Chemie zwischen den beiden „Buddy Movie technisch“ wirklich stimmt. Hassan hatte ja bereits viele mehr oder weniger große Rollen in zahlreichen Filmen, Horrorfans kennen ihn vielleicht aus „Wrong Turn 3“, wo er als Gansgterboss auf der Flucht einer der unterhaltsamsten Charaktere war. Als toter, trotzdem rennender Mann zeigt er hier souverän, dass er durchaus auch als Hauptdarsteller einen Film tragen kann.

Dyer spielt ja gerne lustige Losertypen wie etwa in „Severance“ oder „Dogtown“, er hat mir zuletzt aber auch in einer skurrilen aber trotzdem ernsteren Rolle in „Malice in Wonderland“ als weißer Hase sehr gut gefallen. Hier darf er wieder drauflosquasseln, dabei möglichst wenig zwanghaft selbstsicher und lässig wirken und liefert so die perfekte Ergänzung zu Hassan´s Charakter, der um einiges weniger redet aber dafür mehr tut.
Brenda Blethyn als Nick´s Mutter sorgt obendrein noch für einige unerwartete Lacher und Monet Mazur darf als Domina für optische Reize sorgen.

Actionmäßig hält sich der Film eigentlich ziemlich zurück, es gibt nur eine größere Schlägerei und im Prinzip keine echte Schiesserei, nur sehr kurz gehaltene Schusswechsel. Auch auf Verfolgungsjagden oder Explosionen wurde verzichtet, das Budget dürfte wohl doch etwas geringer ausgefallen sein.

Dass der Film trotzdem Spass macht liegt vor allem an der flotten Inszenierung, den beiden Hauptdarstellern, den Wortgefechten und der dazugehörenden Situationskomik.
Etwas zahm und unspektakulär ist die ganze Gschichte zwar schon geraten, für einen unterhaltsamen Filmabend inklusive nettem, kleinen Schlusstwist ist der Film aber auf jeden Fall zu gebrauchen.

Dead Man Running bekommt von mir 6/10 dem Geld hinterher rennende Empfehlungspunkte.


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