In Time (Filmkritik)

Mit 25 hören die Menschen auf zu altern. Sie sind genetisch so modifiziert worden, dass sie nur noch ein Jahr lang überleben können, es sei denn sie schaffen es, sich Zeit zu erkaufen. Die Reichen haben oft Tausende von Jahren und somit die Möglichkeit auf eine ewige Jugend und Unsterblichkeit, während die Armen betteln, leihen und Minute für Minute stehlen, nur um den Tag zu überleben. In dieser Welt ist Will Salas (Justin Timberlake) einer derjenigen, die jeden Tag mit weniger als einem Tag auf ihrer Uhr aufwachen. Da heißt es sputen um genug Geld zu verdienen um den nächsten Tag noch zu erleben. Als jedoch ein reicher Fremder in sein Leben tritt und kurz darauf stirbt, wird Will fälschlicherweise des Mordes bezichtigt. Plötzlich ist er auf der Flucht – zusammen mit seiner Geisel Sylvia (Amanda Seyfried).

In-Time

Die Zukunft ist da und sie hat einige, wenn auch wenige Neuerungen mit sich gebracht. Unter anderem hört man mit 25 Jahren zumindest körperlich auf zu altern. Ab diesem magischen Alter muss man für sein eigenes Weiterleben sorgen. Man bekommt quasi als Geburtstagsgeschenk ein Jahr auf eine ominöse Uhr, die unter die Haut des linken Unterarms eingepflanzt ist, die ständig lautstark tickt und im Dunkeln so hell leuchtet, dass Taschenlampen wohl überflüssig sind. Von seinem 25. Geburtstag an muss man mit seiner Uhr bezahlen. Eine Tasse Kaffee in etwa kostet dich 4 Minuten deines Lebens und eine Busfahrt 2 Stunden.

Wann immer sich mal Übervölkerung in bestimmten Städteteilen breit macht, werden dort einfach mal die Lebenserhaltungskosten erhöht, was zur Folge hat, dass Menschen die keine Zeit mehr haben zu leben, sterben. Leider ist es auch denkbar einfach seinem Mitmenschen die Zeit zu klauen, denn in der Zukunft gibt es keine diebstahlsichere Zeit, sondern ein Händedruck genügt und zack, deine Zeit ist abgelaufen. Es gibt eine eigene Behörde, die sogenannten Timekeeper, die darauf achten, dass Zeit nicht im großen Stil geklaut wird, aber sonst eher gut im wegsehen sind.

Überhaupt kommt diese Zukunft sehr einfallslos daher. Nehmen wir einmal Justin Timberlakes Job – wie wahrscheinlich ist es wohl, dass in der Zukunft Menschen für Jobs bezahlt werden, wenn es doch (hoffentlich) Maschinen gibt die so etwas leistungsstärker produzieren können und dabei weder auf Pipipausen noch auf Bezahlung hoffen müssen. Und um einen Hebel nach unten zu drücken, braucht es wohl wirklich keine KI. Alles kommt irgendwie pseudomodern daher, da gibt es Autos, die aussehen wie unsere heutigen Autos, auch fahren wie diese, nur dass mit einem Knopfdruck die Autotüren aufgehen. Wow, wie toll.

Was auch nervt sind die ewigen Anspielungen zum Thema Zeit (z.B. ihnen läuft die Zeit davon, sie haben keine Zeit mehr, uvm.), denn spätestens nach einer halben Stunde hat man eigentlich begriffen worum es hier geht. Von da her eine Anspielung von mir: Hätte man sich doch mehr Zeit für ein besseres Drehbuch genommen. Auch die Sache mit 25 Lenzen ist auch nicht zur Gänze durchdacht, denn einige Schauspieler sind deutlich über diesen Alter angesiedelt – wie etwa Cilian Murphy (Batman Begins) der schon 35 Jahre alt ist, oder Johnny Galecky und Matt Boomer, die in die gleiche Altersklasse fallen. Auch wenn Cilian Murphy schon etwas zu alt für den Film ist, ist er der einzige er mit seiner Rolle des coolen und unbestechlichen Timekeepers Raymond Leon Eindruck schinden kann.

Justin Timberlake (Friends with Benefits) spielt Will Salas, einen Jungen aus der Arbeiterklasse, der gemeinsam mit seiner Mutter (Olivia Wilde – Tron 2) in den Ghettos der „Zukunft“ lebt. Als er von dem einem Zeitmillionär einen ordentlichen Batzen Zeit geschenkt bekommt, beschließt er es sich erst mal gut gehen zu lassen und haut ordentlich auf den Putz. Doch schließlich kommen ihm die Timekeeper auf die Schliche und Salas bekommt einen Blick hinter die Kulissen des „Time-Managements“. So wird er auf die Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich aufmerksam und erkennt, dass ER etwas ändern muss.

Daher schnappt er sich eine Geisel, niemand anders als die Tochter eines der größten Timeholder der Zukunft, Sylvia Weis – gespielt von Amanda Seyfried (Mamma Mia). Sylvia ist nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben, wird sie doch von ihrem übermächtigen Vater erdrückt. Und was liegt da näher, als einen Fall von Stockholm-Syndrom zu entwickeln (anders kann ich mir die Beziehung zwischen den Beiden und ihren Sinneswandel echt nicht erklären) und mit Will gemeinsame Sache zu machen – soll heißen die Banken ihres Vaters auszurauben und Robin Hood zu spielen. Da wird im Laufe dessen schon mal auf Leute geschossen (offenbar gehen auch noch in der Zukunft Waffen „versehentlich“ los).

Danach verteilen sich alles schön brav, sind aber zu doof, ein bisschen was für sich selbst zu behalten, denn schon bald sind sie „out-of-time“ und müssen sich beeilen um nicht drauf zu gehen. Der Film wäre um einiges Besser geworden, wenn wenigstens die Chemie zwischen den Beiden gestimmt hätte (hier hätte man sich mal besser mehr Zeit genommen um zwei Schauspieler zu casten die zusammen passen *g*).

Fazit: Zeit ist Geld und Geld regiert die Welt. Eigentlich eine geniale Prämisse aus der man noch ungemein mehr herausholen hätte können. Schon ein bisschen peppige Musik hätte den Film an manchen Stellen aufgewertet und vielleicht auch mal spannend gemacht.

Der Film „In Time“ bekommt von mit 5/10 gerade noch pünktlichen Punkten.


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