Death Race 2 (Filmkritik)

Seit mittlerweile 20 Jahren arbeitet Luke (Luke Goss) nun schon für den Gangsterboss Markus Kane (Sean Bean) unter anderem als Fluchtwagenfahrer bei Überfällen. All die Jahre wurde dabei nie jemand verletzt, doch beim letzten Banküberfall ging alles schief. Luke landet im Gefängnis und zwar nicht in irgendeinem Knast. Auf dem vom Privatunternehmer Weyland (Ving Rhames) geführten Gelände namens Terminal Island, werden Gladiatorenkämpfe ausgefochten, die meistens mit dem Tode eines der beiden Kontrahenten enden. Diese Fights liefern die höchsten Einschaltqoten, die das moderne Fernsehen zu bieten hat.

Da die Mann gegen Mann Kämpfe mit der Zeit immer unkontrollierbarer werden und die Zuseherzahlen konstant abnehmen, entwickelt Weyland mit Hilfe der ehrgeizigen Reporterin September Jones (Lauren Cohan) den Plan, die Death Match Kämpfe zu einem Death Race umzuwandeln. Mit einem Auto voller Waffen, dem Mexikaner Goldberg (Danny Trejo) als Mechaniker im Team und der heißen Katrina Banks (Tanit Phoenix) als Copilotin, ist für Luke die Freiheit zum Greifen nahe. Warum? Wer fünf Rennen gewinnt, der wird freigelassen, ohne wenn und aber. Doch Luke sollte sich nicht zu früh freuen, denn sein früherer Boss Kane schmiedet bereits Pläne ihn loszuwerden, damit er nie als Zeuge vor Gericht gegen ihn auftreten kann.

Death-Race-2

Nachdem David Carradine 1975 und Jason Statham im Remake aus dem Jahre 2008 in die Rolle des Frankenstein schlüpfen durfte, spielt nun Luke Goss in der Vorgeschichte des Statham Films den Mann, der Frankenstein vor seiner Transformation zur Death Race – Legende war, ein ganz normaler Mensch nämlich. Nun ist Death Race 2 natürlich eine billigere DVD- Fortsetzung eines Kinohits und man weiß bereits ziemlich genau, wie das Ende bzw. die Wiedergeburt der Hauptfigur des Filmes stattfinden wird. Weniger Geld, weniger Stars und ein mögliches Problem mit der Spannungskurve, kann da überhaupt ein unterhaltsamer Film draus werden?

Ja, es klappt sogar erstaunlich gut. Optisch werden die 14 Millionen Dollar Budget gekonnt eingesetzt, der schmutzige Schmuddellook ist beabsichtigt und wirkt nie billig, auch die Effekte sind sowohl bei den Explosionen als auch bei den blutigen Aktionen realistisch bzw. sehen echt cool aus. Vor allem bei den Rennszenen und Faustkämpfen erkennt man die Routine von B-Movie Actionspezialist Roel Reine („Pistol Whipped, Deadwater, The Marine 2„), dessen Regiestil genau zu so einer Art Film passt. Logiklöcher bitte wie so oft nicht suchen sondern lieber ausweichen, damit man nicht hineinfährt.

Schauspielerisch sind hier erstaunlich viele bekannte, auch kinotaugliche Namen dabei. Zuerst wäre da einmal Sean Bean, der souverän wie immer seine Rolle des charismatischen, oberflächlich ruhigen Gangsterbosses spielt, der jederzeit ausflippen könnte und dies auch manchmal gerne tut. Leider bekommt er wenig zu tun hier, ganz verschenkt fand ich seinen Part dennoch nicht, war echt nett, daß er dabei war. Danny Trejo wieder mal als sympathischen Nebencharakter zu sehen fand ich ebenso erfreulich, genau wie Ving Rhames als selbstverliebten, „modernen Cäsar“ der Unterhaltungsindustrie.

Lauren Cohan spielt die geld- und gewaltgeile Schlampe so überzeugend, daß ich völlig überzeugt war, sie ist im echten Leben genau so ein intrigantes Biest. Tanit Phoenix als die hübsche Latina und Love Interest des Helden ist cool, schön und ziemlich sexy. Bleibt nur noch Luke Goss, der den Zusehern wohl vor allem als Bösewicht in den Guillermo Del Toro Filmen „Blade 2“ und „Hellboy 2“ im Gedächtnis geblieben ist. Er ist lässig uns smart, hat Ecken und Kanten und funktioniert somit wirklich gut als Hauptcharakter, bei dem man zwar auf Grund des nächsten Teiles nie Angst um sein Leben haben muss, seine Verwandlung zu Frankenstein aber nicht als minder unangenehm empfindet.

Ansonsten gibt es konsequente Einbindungen von zwei Figuren, die wir bereits aus Death Race kennen. Der asiatische Triadenkiller 14K (Robin Shou) und der manische Mechaniker Lists (Frederick Koehler) sind mit von der Party und bekommen sogar einiges zu tun. Sogar Joan Allen (sie war Direktorin Hennessey in Death Race) wird – wenn auch nur per Foto – in die Handlung eingeführt. Ansonsten muss ich hier auch noch das Ende lobend erwähnen, da es gekonnt alle Handlungsfäden abschliesst und somit zusammenführt. Das Ende als Anfang sozusagen, die Reise kann von mir aus sofort weitergehen!

Wer also schnell geschnittene Autorennen, harte Action, coole Typen und heiße Mädchen gerne hat, dabei das Abenteuer geniessen kann ohne sein Gehirn einzuschalten, der ist hier genau richtig. Achja, offensichtliche Kritik an der heutigen Gesellschaft im Bezug auf unsere voyeuristischen Neigungen gibt es natürlich auch, aber nur, wenn man sie vor lauter Freude beim Zuschauen nicht übersieht. Nicht ganz so spaßig wie der erste Teil, aber eben auch nicht viel schlechter. Auf jeden Fall die bisher beste DVD Premiere dieses Jahres, haha.

Death Race 2 bekommt von mir 7,5/10 in verbrecherischer Weise rasend schnelle Empfehlungspunkte.


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