The Apparition (Filmkritik)

Kelly (Ashley Greene) und Ben (Sebastian Stan) sind ein verliebtes Pärchen, dass ihr Glück in einer neuen Wohnhaussiedlung versucht. Bis jetzt haben sie nur einen einzigen Nachbarn, die anderen Häuser sind zu einem großen Teil leer. Und obwohl die beiden total verliebt sind, hat Ben ein Geheimnis vor Kelly. Ben hat nämlich vor Jahren an einem Experiment teilgenommen, dass beweisen sollte, dass Geister exisitieren – und es hat geklappt. Nur da dabei seine damalige Freundin ums Leben kam. Ohne sein Wissen haben sich ehemalige Freunde zusammengetan, um unter der Führung von Forschungsleiter Patrick ein neues Experiment mit der gleichen Erscheinung durchzuführen. Nur dieses Mal entkommt das Ding. Und sucht alle heim, die mit ihm zu tun hatten.

Oder auch nicht. Oder ihm ist langweilig. Oder es verstellt Tische im Haus von Ben und Kelly. Oder macht videokameras kaputt. Und Hin und wieder tötet es Hunde durch etwas, dass wie Schimmel aussieht. Egal. Jedenfalls reagiert Ben (trotz vieler bedrohlicher Anzeichen) nicht auf die Kontaktversuche von Patrick – doch nach dem 36igsten E-Mail entscheidet er, sie doch zu lesen – aber, oh Himmel, es ist zu spät. Das Ding ist im Haus angekommen. Nicht, dass all die mysteriösen Vorkommnisse schon irgendwie darauf hingewiesen hätten. Jetzt ruft er dann doch plötzlich Patrick (Tom Felton) zurück, der auch prompt anrückt und helfen will, dass Ding wieder zu töten (warum er das nicht schon vorher gemacht hat, weiß niemand so genau) und letztlich sterben alle.

The Apparition Film Ashley Greene Sebastian Stan

Ups – hätte ich jetzt Spoiler schreiben sollen? Wozu. Sieht man eh alles im Trailer. *kopfschüttel*. Es ist vermutlich bereits aufgefallen, aber „The Apparition“ ist einer von jenen Filmen, der sich zu sehr bemüht und einfach nichts erreicht. Das ist der Punkt. Darum dreht sich alles. Gerade mal ein wenig über 80 Minuten lang, schafft man es dennoch nicht den Film irgendwie in eine befriedigende Richtung zu treiben. Dabei beginnt alles ziemlich gut. Zumindest nachdem man die 2 (in Worten: zwei!) vorgeschobenen Prologe ignoriert (die die Story nicht wirklich vorantreiben).

Die kleinen Dinge, die im Haus passieren, die dunklen Schatten, tote Haustiere, mystische Andeutungen, allesamt super gemacht und – alt. Alt. Alt. Nichts davon ist neu, nichts davon hat man noch nicht gesehen. Mal abgesehen davon, dass der Film jede erdenkliche Ausrede sucht, um Ashley Greene halbnackt zu zeigen (und das ist das Beste am ganzen Film).

Da hat sich der Drehbuchautor und Regisseur Todd Lincoln keinen Gefallen damit getan – es ist sein erster Langfilm, vielleicht hätte er einen Kurzfilm aus der Story machen sollen. Oder sich zwischendurch mal 10 Minuten Zeit nehmen, um zu überlegen, wie a) der Film enden soll und b) warum sich Ben wie ein kompletter Vollidiot benimmt. Ganz abgesehen von diversen anderen Logiklöchern.

Ich könnte jetzt alles aufzählen, was da an Logiklöchern bzw. an Fehlern in normalsterblichem menschlichen Verhalten drin steckt, aber das würde den Rahmen sprengen. Viel eher möchte ich mich an dieser Stelle mal über den Trailer aufregen, der es tatsächlich schafft den gesamten Film inklusive Ende(!) zu erzählen. Hut ab. Echt jetzt. Man kann alle Personen, die im Film sterben im Trailer sterben sehen (sogar jene Tode, die schockieren und überraschen sollen), ich meine – Leute, wirklich alle(!). Und – was sehr, sehr viel über den Film an sich aussagt – das letzte Bild im Trailer ist auch das letzte Bild im Film. Und das spannende Element daran: Es ist auch das Filmplakat.

Das muss man sich mal vorstellen. Das Filmplakat(!) ist die letzte Szene(!) im fertigen Film(!). Mehr kriegt ihr an Erklärung nicht. Das tut fast schon weh. Aber das sagt auch sehr viel über den Film aus – denn wenn man diese Szenen im Trailer nicht zeigen würde, dann könnte man NICHTS zeigen, was auch nur irgendwie Interesse an dem Film wecken könnte.

Schade, denn Sebastian Stan (Captain America: The First Avenger) spielt wirklich gut, auch Ashley Greene (Twilight)gibt sich keine Blöße und Tom Felton (Harry Potter) ist super wie immer, auch wenn er hier völlig verschenkt wird und – das finde ich noch schlimmer – ich nicht verstehe, warum er bei solch einem Story-Müll mitspielt. Aber gut, das ist eine andere Frage, die wir hier nicht besprechen brauchen.

Dabei ist „The Apparition“ von der Optik her sehr gut geworden, die Effekte passen, die Spannung wäre lange Zeit da, der Aufbau ist echt gelungen und dann kickt man die ganze Sache mit einem doofen Drehbuch in die Tonne. Schade. Echt.

„The Apparition“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, eine Person heimsuchende Punkte und die bekommt er rein nur für die ersten 50 Minunten. Alle danach folgenden Szenen negiere ich schlichtweg.


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