Eines Nachts verschwinden bis auf einen Jungen, alle Kinder einer Schulklasse um die selbe Zeit. Statt an diese nicht greifbare Tatsache mit Verstand heran zu gehen, suchen einige in der Stadt einen Schuldigen, wie etwa Justine (Julia Garner), die Lehrerin dieser Klasse.
Archer (Josh Brolin) ist der Vater eines der vermissten Kinder und auch er hat es auf sie abgesehen, aber er sucht nebenbei durch Überwachungsvideos auch nach anderen Hinweisen, um herauszufinden, was wirklich passiert ist…
Es ist wohl durchaus nicht falsch zu behaupten, dass Schauspieler Zach Gregger seinen Durchbruch als Regisseur im Jahr 2022 mit Barbarian hatte. Der Film war ein mutiger Mix, Protagonisten-Wechsel und Genre Vermischungen inklusive. Sein neuer Film funktioniert eher wie ein Mysterium, in gewisser Weise ein ist das hier eine Krimi-Handlung, die sich durch die Sichtweisen verschiedener Hauptfiguren, zu einem Gesamtbild zusammenfügt und so die Story zu einem Ende findet.
Finanziell hat es auf jeden Fall funktioniert, denn bei Kosten von 38 Millionen, steht der Film bis jetzt bei einem Einspiel von 265 Millionen Dollar. Cregger hat seinen Status als neues Wunderkind innerhalb des Horror-Genres bestätigt, doch wie ist die Sache nun bei meiner Wenigkeit angekommen? Nun eines ist hier ganz objektiv genial und das ist die Cinematographie, also die Kombination der Vision des Regisseurs mit dem Können des Kameramannes.
Wie die Kamera den Figuren folgt involviert dich als Zuschauer zu jeder Sekunde und wenn es darum geht, mit Perspektiven und Winkeln Atmosphäre zu schaffen, dann ist dies ebenso großes Kino. Diese Ruhe, die man trotz der unheilvollen Grundatmosphäre während dem Perspektivenwechsel der sechs Darsteller verspürt, hat ebenso etwas sehr eigenes. Man will wissen was hier läuft, konzentriert sich auf die Handlung und nein, weder fehlende Action noch Horror fehlen in diesen Situationen.
Wer Cregger kennt der weiß, dass die (Blut)Explosion früher oder später kommen muss, doch man sehnt sie nicht herbei, man spürt einfach nur, dass dies hier gar nicht anders enden kann. Kleine Anspielungen wie den Film „Willow“ ins Spiel zu bringen oder eine Dokumentation mit einem gewissen Thema (ich will hier nicht spoilern) bevor es zu einer Konfrontation kommt haben zumindest mich dazu angeregt, auf kleine Details noch mehr zu achten.
Da hab ich dann für mich ein oder zwei Dinge gefunden, die mir nicht gänzlich stimmig vorgekommen sind und auch das Ende ist eher trist (wenn auch nicht ohne Hoffnung, wurde nach Testscreenings scheinbar abgewandelt) bzw. konnte das Finale davor dem starken Aufbau nicht ganz standhalten, doch das ändert in keiner Weise, was die Klasse der optischen und inhaltlichen Seite hier anbelangt und auf jeden Fall ist das Finale eines und das ist explosiv.
Die praktischen Effekte, die hervorstehenden Augen und Laufweise, wer hier das Böse repräsentiert und was für Metapher man darauf anwenden könnte, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Den Rest liefern dann die Schauspieler ab. Egal ob Julia Garner (The Fantastic Four: First Steps) als Lehrerin, Josh Brolin (Sicario 2) als suchender Vater oder Alden Ehrenreich (Cocaine Bear) als Polizist (um nur ein paar zu nennen), allesamt liefern engagierte Performances, die dich noch mehr involvieren.
Für mich in Summe nicht der Hit über den ich schwärme, sondern einfach ein innovativer, auf allen Ebenen stark gemachter Horrorfilm, den ich loben und empfehlen kann, der nicht schlauer sein will als er ist und vor allem das Publikum nicht für dumm verkauft. Für seine Ehefrau Sara Paxton (Cheap Thrills) und Barbarian Hauptdarsteller Justin Long hat Cregger übrigens (in ihrem Fall wieder) Cameo-Auftritte mit dabei, was ihn zusätzlich sympathisch macht. Sein nächster Film heißt ja „Resident Evil“ und soll eine eigenständige Story innerhalb des Franchise erzählen. Den will ich auf jeden Fall sehen.
„Weapons“ bekommt von mir 8/10 Alles als Waffe verwenden zu können, auf einen neuen Höhepunkt treibende Empfehlungspunkte.