Rebel Moon Part Two: The Scargiver (Filmkritik)

Kora (Sofie Boutella) hat ihre Truppe an Krieger:innen beisammen und sie sind zurück im Dorf. Droben im Weltall ist noch immer das Kampfschiff des bösen Imperiums unterwegs – und sogar der bereits besiegt geglaubte Atticus Noble (Ed Skrein) wird wiederbelebt. Sein Ziel: Die Narbenmacherin (Kora) in seine Finger zu bekommen, denn sie ist die meistgesuchte Person im Universum.

Alle Krieger, die sich derweil im Dorf versammeln eint eine tragische Hintergrundgeschichte und sie alle hassen das Imperium. Deshalb: Man kämpft. Man hält Stand. Man hält große Reden.

Und dann naht der Kampf, aber gegen eine Dreadnought braucht es mehr als nur ein paar Menschen am Boden, die nach ein paar Tagen Training eine ganze Armee aufhalten können. Man muss die Dreadnought von Innen sprengen.

Die Schlacht beginnt …

Ich habe lange Zeit behauptet ein Fan-Boy von Zack Snyder zu sein. Ich habe ihn lange gegen Kritik verteidigt, fand so gar die „Martha“-Szene in BvS super (im Ultimate Cut). „Sucker Punch„, „Watchmen“ und „300“ fand ich richtig, richtig großartig. Und sogar „Rebel Moon: A Child Of Fire“ konnte ich was abgewinnen und fand ihn eigentlich echt in Ordnung.

Was Snyder aber hier abliefert ist so dermaßen … Durchschnittsware, dass nicht mal mehr die Optik hilft. Ich mag seine Zeitlupen, seine Detailaufnahmen, seinen „Zeigen, nicht erzählen“-Ansatz, aber hier hat er völlig daneben gegriffen.

Der gesamte Film ist eine Aneinanderreihung von Szenen, die nicht mal ein paar Sekunden von Nachdenken standhalten. Es gibt gute Ansätze, aber die werden durch die Bank wirklich rasch zunichte gemacht und es tut mir wirklich weh, das zu sagen, aber ich denke nicht, dass die angekündigten „Director’s Cuts“ es besser machen können.

Wer es nicht weiß: Netflix hat ja die beiden „Rebel Moon“-Filme finanziert und in ihren eigenen Schnittversionen veröffentlicht. Snyder hat sich jedoch die Zusage rausgehandelt je einen Director’s Cut zu veröffentlichen. Die tragen sogar einen anderen Titel als die „ursprünglichen“ Filme. Ich weiß jetzt nicht, wessen glorreiche Idee das war, aber ich finde das ziemlich irre.

Ich weiß wirklich nicht, was diesen Film hier retten könnte, zumal – um diesen Film hier in einer längeren(!) Version gut zu machen – man so viel ändern müsste … Dialoge streichen und ersetzen, ganze Szene rausnehmen und nochmals neu drehen, also tatsächlich müsste man einen völlig neuen Film drehen. Ich wüsste nämlich nicht, wer hiervon mehr sehen möchte. Dabei fand ich die Prämisse (bei all den Punkten, die man schon im ersten Teil angreifen konnte) ja völlig in Ordnung.

Und … was bleibt übrig, oder was genau ist die Kritik am Film?

Nun, ich weiß nicht mal, wo ich anfangen soll.

Bei der großen Schlacht, die alle Klischees (nicht treffende Böse, Farmer, die besser kämpfen als eine trainierte Armee) erfüllt? Bei schlechten Motivationsreden? Langweiligen Zweikämpfen? Den Guten, die mitten in der Schlacht in freier Sicht des militärisch überlegenen Feindes ein Gespräch führen und niemand knallt sie ab? Charaktere, die an einem Tisch beisammen sitzen und sich nacheinander ihre Hintergrundgeschichten erzählen? Eine aufgesetzte Liebesgeschichte, die in etwa die Emotion eines Sack Reis vermitteln? … die Liste ist wirklich, wirklich lang.

Ich habe mal schreiben können: „Es gibt keinen Film von Zack Snyder, den ich nicht mag.“

Diese Zeit ist vorbei.

Schade. Wirklich schade, aber das hier … nein, das geht einfach gar nicht.

Mehr will ich schon gar nicht mehr schreiben. Jedes weitere Wort wäre zu viel.

„Rebel Moon Part 2: The Scargiver“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, pseudowichtig und präpotent wirkende, dabei gleichzeitig wirklich langweilig seiende, Punkte.


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