Ein Schwarm von Vögeln kollidiert mit einem Flugzeug, was kurz darauf dazu führt, dass dieses eine Bruchlandung in den Pazifischen Ozean hinlegt. Das Wrack geht unter und sinkt auf den Meeresgrund. Brandon (Colm Meaney) ist sein Leben lang gewohnt Menschen zu schützen und die Führung zu übernehmen, doch eine schnelle Hai-Attacke später, sieht die Sache etwas anders aus.
Sein Schützling Ava (Sophie McIntosh) – die Tochter eines einflussreichen Politikers – muss deswegen ihr Potential endlich entfalten und sich um die Rettung der verzweifelten Überlebenden kümmern, obwohl sie selbst mit der Situation ganzheitlich überfordert ist. Was wird die im Flieger Gefangenen zuerst töten, die Haie, das steigende Wasser oder der Mangel an Sauerstoff?
Der neue Film von Regisseur Claudio Fäh (Northmen: A Viking Saga) kombiniert das Katastrophenfilm-Genre mit dem eines Creature Feature. Also sozusagen „Snakes on a Plane“ nur eben mit Haien statt den Schlangen und das dann auch noch Unterwasser. Klingt nach einem großen Spaß, mindestens mal bezogen auf Fans des an zweiter Stelle genannten Genres? Nun das sollte es sein, doch hier wurde so eine unglaublich ernste Herangehensweise gewählt, dass gerade diese Tatsache, das lächerlichste Detail des gesamten Filmes ist.
Zumal sich die Haie doch recht unterschiedlich benehmen, je nachdem wie sie das Drehbuch gerade braucht. Sadistische Jäger, die warten, taktisch ihre Opfer schrecken und verschwinden, wenn ein Taucher gewarnt wird und dieser sich daraufhin umdreht. Andererseits ignorieren sie flüchtende Menschen, wenn sie gerade auf einem armen Opfer herum kauen. Dass man sie in voller Pracht kaum zu sehen bekommt, ist dabei wohl ein Vorteil, weswegen man die Effekte hier kaum angreifen kann.
Die Spannung kommt neben den hungrigen Tierchen ja vor allem durch die Angst vor dem steigenden Wasser und der schwindenden Luft im Flugzeug. Dies löst dann natürlich auch Ängste und Verzweiflung aus unter den Überlebenden und das muss man dann auch spielen können, wegen der emotionalen Bindung zum Publikum wäre es gewesen. Sophie McIntosh (Schöne neue Welt) ist als Ava die Hauptfigur, das Mädchen, für die immer Alles erledigt wurde und die sich jetzt zur Führerin aufschwingen muss.
Sie macht ihre Sache zwar nicht schlecht, aber das nötige Charisma für diese Rolle, fehlt ihr leider etwas. Will Attenborough (Hunter Killer) ist als Kyle der Typ mit der großen Klappe, dem man sein Überleben gönnt, doch kaum daran glaubt und Colm Meaney (In the Land of Saints and Sinners) erdet die Sache etwas mit seiner abgebrüht ruhigen Ausstrahlung. Um das kleine Mädchen wäre es natürlich schon schade (auf Grund ihres Alters), aber in Summe gibt es keinen Charakter, mit dem man richtig mitfiebert.
Wäre noch der Gore-Gehalt und wie dieser eingesetzt wird, auch ein wichtiger Bestandteil eines Hai-Filmes. Außer etwas Blut gibt es eigentlich nur ein, zwei Szenen, bei denen ein Körperteil abgebissen wird und man das auch „sieht“. Also weder richtig brutal, noch richtig blutig und schon gar nicht überdreht, eben dem Rest der Stimmung entsprechend. Ein Drama innerhalb dieser Konstellation wäre schon möglich gewesen, aber dann hätten die Leute vor der Kamera noch besser sein müssen und es hätten zumindest ein paar gute Ideen den Weg ins Drehbuch finden sollen.
Ein sich emotional nicht mit den Zuschauern verbindendes Katastrophen-Drama, wo die Hälfte der Passagiere durch den Absturz stirbt und den Rest zum Großteil die Haie erledigen. Das klingt dann in etwa genau so spannend, wie sich das Endergebnis anfühlt. Das heißt jetzt nicht, dass vor allem ein paar der zwischenmenschlichen Interaktionen, nicht schön nachvollziehbar wären, aber es rechtfertigt die biertrockene Herangehensweise nicht wirklich. Als Trash hätte diese Story, wohl viel besser funktioniert.
„No Way Up“ bekommt von mir 4,5/10 das Versunkene lieber versunken sein lassende Empfehlungspunkte.