Full Throttle Remastered (Game-Review)

Ben ist Biker. Und das mit Leib und Seele. Er würde auch nie auf die Idee kommen, dass es andere Dinge auf der Welt gibt, als mit seinem Bike und seiner Gang, den Polecats, den Highway des Lebens rauf- und runter zu düsen.

Als er zufällig an einer Raststätte den Boss von Corley Motors kennenlernt, stellt sich rasch heraus, dass der alte Haudegen im Herzen immer noch Rocker ist. Nur sein Geschäftspartner leider nicht.

So kommt es, wie es kommen muss: Corley wird ermordet, die Polecats eingebuchtet und Ben ist als Hauptverdächtiger auf der Flucht.

1995 kam das Spiel das erste Mal in den Handel. Hersteller war die legendäre Adventure-Software-Schmiede Lucasarts (ehemals Lucasfilm Games und von – korrekt – George Lucas himself ins Leben gerufen). Federführend war Tim Schafer, der auch bei so Meilensteinen wie „The Secret Of Monkey Island“ oder „Monkey Island 2“ mitgearbeitet und auch den Geheimtipp „Grim Fandango“ gestaltet hat.

Die Kritik damals war, dass „Full Throttle“ viel Film ist, also sehr cineastisch inszeniert, allerdings wenig Spiel bereithält. Schafer hat sich vor vielen Jahren von Lucasarts (mittlerweile geschlossen) getrennt und mit seiner eigenen Spielefirma Double Fine losgelegt. Da kamen dann Spiele die „Psychonauts“ (super), Brütal Legend (ebenfalls super) oder „The Cave“ (war okay) raus.

Nach und nach hat der gute Mann jedoch mit Erlaubnis der Rechteinhaber begonnen alte Klassiker als Remastered-Versionen neu rauszubringen. So gibt eine Remastered Version von „Day Of The Tentacle“ oder „Grim Fandango“ ebenso wie von diesem hier: „Full Throttle“.

Die Kritik von anno 1995 stimmt allerdings auch 2017 noch: Viel Flair, viel Atmosphäre (wo vor allem die Sprachausgabe und die perfekte Synchronstimme von Roy Conrad, der Ben einfach das rauchige, coole „Etwas“ verleiht) und wenig schwere Rätsel.

Was für mich kein Problem darstellt (hat es damals schon nicht), da ich auch einfache Spiele mag, wenn die Stimmung und die Atmosphäre passt. Und bei Full Throttle stimmt einfach alles zusammen.

Als Bonus gibt es dann noch Kommentare der Entwickler zur aufgehübschten Grafik und was will man denn mehr? Außer endlich einen Nachfolger (den es nie geben wird, ich weiß …).

„Full Throttle Remastered“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, auch im aufgehübschten Gewand immer noch das kürzeste, wenn auch extrem atmosphärische, Lucasarts-Spiel seiende, Punkte.


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