God of War 3 Remastered (Game-Review)

God of War 3 Remastered Kratos

Kratos ist ja für einige Dinge bekannt. Für seine blutige Art seine Gegner zu dezimieren zum Beispiel, oder seine Wutausbrüche, denen auch sämtliche olympische Götter nicht standhalten können. Was er aber weniger gut beherrscht, ist es die Sympathien auf seine Seite zu ziehen. Was Neulingen innerhalb des Franchise zusätzlich leichte Einstiegs-Schwierigkeiten bereiten könnte, ist die Story, die direkt nach dem Cliffhanger von Teil 2 ansetzt. Da kann die kurze Video-Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse zu Beginn, leider nur ansatzweise Licht ins Dunkel bringen. Aber gut, die Geschichte ist sowieso nicht der stärkste Part dieses Spieles, dass auch fünf Jahre nach dem Release, nichts an seinem Reiz verloren hat.

Lichteffekte, Texturen, eine Frame-Rate mit beinahe durchgehend 60 Einstellungen pro Sekunde, eingehüllt in eine 1080p Auflösung, Kratos blutiger Rachefeldzug, war noch nie so schön anzusehen. In manchen Momenten vergisst man sogar, dass dieses Game nicht speziell für die PS4-Konsole entwickelt wurde. Weder die strahlende Pracht des Olymp, noch die düstere Anziehungskraft des Hades, konnte man bis jetzt in eindrucksvollerer Form bewundern. Wer Gewalt als Kunstform wahrnimmt, der wird sich zusätzlich an den Blut-Fontänen erfreuen, die den Stempel „schrecklich schön“ 100 prozentig verdient haben. Selten zuvor habe ich dieses Konzept bis jetzt derart perfekt inszeniert in einem Videospiel bewundern dürfen.

Auch Kratos bzw. seine Rüstung wurde einer Generalsanierung unterzogen, was ihn detaillierter denn je erscheinen lässt und fruchteinflössender, wenn er wieder mal (wie so oft), vom Blut seiner Gegner bedeckt worden ist. An der Kampfmechanik, die sich erfreulicherweise noch eine Spur dynamischer und flüssiger anfühlt, wurde nichts verändert. Kein Wunder, gilt doch die hier gewählte Third-Person Action als eine der besten ihrer Generation. Ein Knopfdruck genügt um zwischen mehreren Waffen zu wechseln und durch einfach erlernte Tastenkombinationen, entstehen mächtige Kombo-Attacken.

Höchstens das Ausweichen in fliegenden Abschnitten oder leicht ungenaue Sprünge in den Plattform-Sequenzen, können zu kurzen Frust-Momenten führen. Und was die fixe Kamera betrifft, die sollten sich Spiele-Hersteller außer in optionaler Form, meiner Meinung nach grundsätzlich abgewöhnen. Einen Kampf schwieriger zu gestalten, indem Teile der Landschaft die Sicht verdecken oder das Finden von Schatztruhen zu erschweren, da um die Ecke blicken dank des Winkels unmöglich ist, das ist eine Sache, die in dieser Form nicht sein müsste und hin und wieder dazu führt, dass der Spielfluss unterbrochen wird. Hier wäre wohl eine weitere Optimierung sinnvoll gewesen.

God of War 3 Remastered Poseidon

Keinesfalls will ich damit aber ausdrücken, dass immer wenn es nicht um Kampfhandlungen geht, die Qualität nachlässt. Ganz im Gegenteil. Tiefe Schluchten überqueren mit der dafür vorgesehenen Waffe, Kratos durch schmale Felswände navigieren oder schnelles Ausweichen, um so einem plötzlichen Tod durch herabstürzende Tempelruinen zu entrinnen, das alles ist in gleicher Form geschmeidig, wie die Bewegungen bei den Fights. Hier kommt dann auch der für das Franchise typische, riesige Umfang des Games schön zur Geltung, vor allem natürlich bei den Leveln, bei denen Kratos auf den Körpern der Titanen herumläuft.

Für Abwechslung sorgen die Puzzles, die teilweise doch ziemlich herausfordernd und clever vom Design her sind und deren Lösung auch schon mal, die allgegenwärtige Anwendung von Brutalität er- und einfordert. Alle bisherigen Downloads für GOW3 sind ebenfalls enthalten, genau wie ein neuer Fotomodus, bei dem man Kratos in möglichst eindrucksvollen Posen, für sich und die Nachwelt festhalten kann. Ein rundes Gesamtpaket also, am Besten geeignet für Spieler, die die ersten beiden Teile gespielt haben und die Serie dann irgendwie aus den Augen verloren haben und Teil 3 nun zum ersten Mal in den Händen halten.

Für Fans, die erneut in dieses Universum eintauchen möchten, wären alle drei Parts in einem Paket sicherlich verlockender gewesen (vielleicht ja sogar inklusive dem vierten Teil Ascension) und Neulingen wäre der Zugang zur Geschichte und der Mythologie, so sicherlich leichter zugänglich. Trotzdem, das alles ist und bleibt meckern auf hohem Niveau. Wer ehrlich das Genre liebt und dieses Game wirklich zu spielen begonnen hat, der kann sich der Sogwirkung und der einnehmenden Atmosphäre kaum mehr entziehen und vergisst schnell auf sämtliche Dinge, die diesen Trip dämpfen könnten.

Insgesamt daher damals wie heute ein würdiger Abschluss der God of War Reihe, mit für PS4-Verhältnisse nicht perfekter aber dennoch wunderschöner Grafik, was dank der höheren Frame-Rate dazu führt, dass das Gesamterlebnis, sich noch flüssiger anfühlt als es beim Original der Fall war. Das Kampfgeschehen und die riesigen Landschaften und Kreaturen wischen temporär gekonnt alle möglichen Kritikpunkte bei Seite und für Kratos-Fans ist dieses Schlachtfest sowieso Pflicht, denn ihr Held durfte sich noch nie in schönerem Gewand präsentieren. Rache wurde eben schon immer am Besten blutig serviert!

„God of War 3 Remastered“ bekommt von mir 8/10 sämtliche Zweifel und vor allem Zweifler niedermetzelnde Empfehlungspunkte.

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