The End Of The F***ing World (Serienkritik)

Teenager James (Alex Lawther) hält sich für einen Soziopathen und er träumt eigentlich nur davon einmal einen Menschen umzubringen. Seine Schulkollegin Alyssa (Jessica Barden) wird ohnehin – genauso wie er – von allen für verrückt gehalten. Ihre Mutter interessiert sich nicht wirklich für sie und ihr Stiefvater will sie weiterhaben.

Zum Glück für James findet sie ihn niedlich (und seltsam) und wählt ihn als ihren Freund aus. Durch eine Kette unglücklicher Umstände finden sie die beiden gemeinsam auf einem Roadtrip – auf der Flucht vor der Polizei und auf dem Weg zu Alyssas richtigem Vater. Von dem sie nicht weiß, ob sich überhaupt noch an sie erinnern kann.

Und dann ist da noch das Messer, welches James bei sich trägt, denn er hat immer noch vor Alyssa umzubringen, er ist sich nur noch nicht ganz sicher, wann und wo …

Die Netflix-Serie beruht auf dem gleichnamigen Comic von Charles Forsman. Ich kenne den Comic nicht bzw. habe ich nur kurz hingeinschmökert und ihn dann wieder beiseite gelegt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die erste – jeweils nur 20 Minuten dauernde – Folge der Netflix-Serie gesehen und war von der sehr gekürzten Erzählweise im Comic nicht beeindruckt. Die Serie macht ein paar Dinge anders und so hat die erste Folge hat auf jeden Fall mein Interesse geweckt.

Die Staffel beginnt flott und kommt rasch zum Punkt. Die beiden Hauptakteure werden vorgestellt und beide sind etwas, nun, nennen wir es ambivalent. Auf der einen Seite James, der eigentlich nur überlegt, wie er denn nun Alyssa endlich um die Ecke bringen kann und dabei möglichst nicht entdeckt zu werden. Auf der anderen Seite eben jene Alyssa, die ohne Frage auf ihre Art und Weise genauso schräg is wie James und die ihn permanent überfordert.

Die beiden Hauptdarsteller Alex Lawther und Jessica Barden machen einen verdammt guten Job. Auch wenn sie ohne Zweifel sehr schräge Charaktere spielen, so baut man wirklich rasch eine Beziehung zu den beiden auf und es dauert nicht lange bis man sie mag.

Nach zwei, drei Episoden wird die Serie dann aber immer weniger schräg (und es gibt ein paar sehr, sehr schräge Momente) und es läuft auf einen Buddy-Movie-Road-Trip hinaus. Klar kommen die beiden sich näher, wenn es auch kompliziert ist und die Dinge, die ihnen widerfahren sind natürlich teilweise ein bisschen konstruiert, aber hey – geschenkt. Das ist bei vielen Serien so, warum sollte es hier anders sein.

Trotzdem macht es Spaß den beiden zuzusehen und auf das – erwartete, unausweichliche – Ende zusteuern. Der Cast wird längerfristig betrachtet mit interessanteren Charakteren angehäuft (Alyssas Vater zum Beispiel) und da die ganze Staffel in Summe absolult kurzweilig ausfällt (und auch eine kurze Laufzeit hat) wird der Storybogen der beiden nie langweilig.

Im Kern lebt „The End Of The F***ing World“ von den beiden Hauptcharakteren und deren SchauspielerInnen und die beiden tragen die Serie locker auf ihren Schultern. Im englischen Original ist es grundsätzlich schon mal großartig Jessica Barden mit ihrem coolen Akzent sprechen zu hören. Die teilweise wirklich abstrusen Szenen tun dann ihr übriges.

Kein Meisterwerk, aber gute, witzige, teilweise brutale, und auf jeden Fall sehenswerte Unterhaltung.

„The End Of the F***ing World“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, den kurzen Road Trip nicht unnötig in die Länge ziehende, Punkte.


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