Paul Conroy (Ryan Reynolds) ist ein Lastkraftwagenfahrer, der im Irak Hilfsgüter ausliefert. Nachdem sein Konvoi von Aufständischen überfallen wurde, findet sich Paul lebendig begraben in einem hölzernen Sarg wieder. In diesem Sarg findet er unter anderem ein Telefon und muss versuchen damit Hilfe zu holen, bevor ihm der Sauerstoff ausgeht.
Regie bei diesem Film führte der Spanier Rodrigo Cortés. Etwas dass ich an dieser Stelle ebenso spannend finde wie die Handlung des Films, ist dessen Entstehung, denn wie verkauft man eine Geschichte, die in sich scheinbar so limitiert ist. Das Gespräch mit dem Filmstudio könnte dann so oder anders stattgefunden haben:
Cortés: Ich habe da dieses tolle Drehbuch über einen LKW-Fahrer im Irak, der überfallen wird. Für die Rolle habe ich niemand geringeren an der Hand als Ryan Reynolds.
Studio: Ok erzählen sie mir mehr..!
Cortés: Naja, im Wesentlichen geht es darum, dass Ryan überleben und zurück zu seiner Familie will.
Studio: Klingt Klasse. Noch etwas, dass wir wissen sollten?
Cortés: Die Geschichte wird aus Ryans Perspektive erzählt…
Studio: Ok, Sonst noch etwas?
Cortés: … und er ist begraben in einem Sarg und die einzige Möglichkeit mit der Außenwelt zu kommunizieren ist ein Mobiltelefon!
Studio: In einem Sarg? Und wie lang soll dieser Film dauern?
Cortés: Neunzig Minuten?!
Zugegeben, als ich das erste Mal von diesem Film gehört habe konnte ich mir nicht vorstellen, wie man einen brauchbaren Film daraus machen sollte, einen Mann in eine hölzerne Box einzusperren. Paul Conroys einzige Verbindung zu Außenwelt ist ein Mobiltelefon und da die Geschichte zur Gänze aus seiner Perspektive erzählt wird, sieht man alle anderen Charaktere nie, sondern hört nur ihre Stimmen während der Telefonate.
Was die eigentliche Geschichte betrifft, so hat der Zuschauer (sofern er sich nicht vorab in irgendeiner Form informiert hat) keinerlei Ahnung was hier läuft. Erst kurze Zeit später wird klar, wer denn hier begraben wurde und wie er in diese Situation gekommen ist. Es werden stimmlich einige Charaktere eingeführt, wobei einzelne Personen im Laufe der weiteren Geschichte noch eine wesentliche Rolle spielen sollen.
Um die angepeilte Laufzeit von neunzig Minuten zu erreichen, musste hier und da ein wenig gestreckt werden (z.B. mit, Achtung Wortspiel, der Schlange in Ryan Reynolds Hose). Während es vereinzelt Momente gibt, die man sich im Kontext der Geschichte hätten sparen können, gibt es auch genug die für Spannung, Drama und Emotionen sorgen.
Im Zuge der weiteren Geschehnisse realisiert Paul nicht nur welches Schicksal ihm voraussichtlich droht, sondern auch welche Konsequenzen das auch für seine Familie haben wird. Wenn man es schafft, hier etwas perfekt zu vermitteln, dann ist es das Gefühl der hundertprozentigen Hoffnungslosigkeit.
Dieser Film steht und fällt mit seinem Hauptdarsteller. Zwar habe ich bezüglich Ryan Reynolds (Turbo) an anderer Stelle geschrieben, er hätte privat so viel erreicht, dass er den beruflichen Erfolg möglicherweise gar nicht mehr braucht. Andererseits spielt Reynolds die Rolle des Paul Conroy so dermaßen unglaublich gut, dass sich die Frage stellt, warum er in seiner Profession nicht erfolgreicher ist.
Alles in allem ist „Buried“ ein sowohl klaustrophobisches als auch emotionales Erlebnis der Besonderen Art in dem Ryan Reynolds beweisen kann, dass er mehr drauf hat, als flotte Sprüche zu klopfen und gut auszusehen.
Der Film „Buried“ bekommt 7/10 einsam ums Überleben kämpfende Empfehlungspunkte.