Nicht genug damit, dass durch ein Erbeben in der Nähe von Mailbus Stränden ein Erdriss seltsame Urzeithaie freisetzt, auch ein Tsunami braust auf die Küste zu und setzt einen Großteil von Malibu unter Wasser.
Rettungsschwimmerin Heather (Peta Wilson) und ihre Crew schaffen es allerdings nicht rechtzeitig vom Strand zu kommen – zu viele Leute zu retten – und müssen sich in einem Rettungsschwimmer-Strandhaus verstecken. Luftlinie ein paar hundert Meter weiter steckt der Lebensgefährte von Heather im ersten Stock eines von ihm erbauten Rohbaus fest und bangt um seine Freundin …
Also, wer sich „Shark Attack“ aufgrund von Peta Wilson und ihrer Paraderolle als Nikita ansieht, der oder die wird schnell enttäuscht sein: Hier spielt Wilson in keiner Weise eine Powerfrau, sondern eine eher nervige und ständig betroffen dreinblickende Rettungsschwimmerin, die – so meine Vermutung – nur aufgrund ihres Namens für den Film angeheuert wurde. Und die nur aufgrund des Fernbleibens anderer Rollen angenommen haben dürfte.
Eigentlich ist die Grundidee – zwei Liebende sitzen ein paar hundert Meter voneinander getrennt fest, wissen nicht um das Wohl des/der anderen und können sich nicht erreichen, da zwischen ihnen der Tod lauert – ja wirklich fein und bietet ein großes Potential an Drama, Herzschmerz und Action.
Und ein anderer Drehbuchschreiber/Regisseur oder ein anderes Team hätte vielleicht auch einen spannenden Thriller aus dieser (wenn auch ein wenig konstruierten) Ausgangssituation gemacht. Aber bei „Malibu Shark Attack“ hat man kräftig daneben gegriffen: Die Story des Paars (das durch einen Exfreund, der mit Heather gefangen ist, noch angeheizt werden sollte) wird nicht mal im Ansatz verwendet. Lediglich am Anfang des Films, zwei Zeilen in der Mitte und einen peinlichen Witz am Ende wird dieses potentielle Drama genutzt. Die restliche Zeit dreht sich um die (unmögliche) Flucht vor den Haien (unmöglich abgesehen von den nicht weit entfernt ankernden Motorbooten …) und wie die Crew aus dem kleinen Wachturm entkommen kann. Also eher ernst und unfreiwillig witzig. Freiwillig witzig ist allein Chelan Simmons, die als zur Zwangsarbeit verdonnerte Teenagerin ständig ihren Aufpasser beflirtet, damit er ihr Stundenlisten unterschreibt, für Arbeit, die sie nicht geleistet hat – und nie damit Erfolg hat. Aber auch das ist vorbei sobald die Überschwemmung die Handlungsszenerie betritt bzw. überflutet.
Alle anderen Charaktere bleiben ziemlich (bis hin zu „völlig“) blass. Zum Beispiel ist das Mini-Drama um Barb (Sonya Salomaa, bekannt aus Watchmen, und Uwe Bolls House Of The Dead) und ihren Mann sehr greifbar, nur leider viel zu rasch vorbei. Die beiden kommen sehr sympathisch rüber, nur um nach kurzer Zeit eher unspektakulär abserviert zu werden. Schade.
Wirklich Spaß hat man bei „Malibu Shark Attack“ nur, wenn man über die ganzen Ungereimtheiten und Fehler im Film lachen kann (was mir nicht schwer fällt, drum gucke ich diese Filme ja an). Von Drehbuch- und Dialogschwächen gar nicht erst anzufangen.
Ein paar Beispiele:
- Aufnahmen vom überschwemmten Malibu, Schnitt, eine Schiffswerft, an der die Boote ganz normal auf regulärer Höhe liegen.
- Eine Nachrichteneinspielung, die von einer Massenflucht vor dem Tsunami berichtet und als Bild dazu Aufnahmen von der täglichen Rush-Hour, die zu keiner Sekunden wie eine Flucht wirkt.
- Eine fast tödlicher Ausflug durch ein – von einem Horn-Hai hineingerammtes – Loch im Boden der Hütte, um eine Leuchtrakete zu holen (die dann einem Hai ins Maul geschossen wird, anstatt als Signal verwendet), nur damit später jemand auf die Idee kommt, man könnte ja durch die Dach(!)luke entkommen.
- Ein Hai, der einen Jet-Ski einholt, weil er ja so schnell ist – dem aber reguläre Schwimmer davonschwimmen.
- Und so weiter, und so weiter.
Man ist versucht zu munkeln, dass der Film leider zu sehr im Durchschnitt schwimmt (tada – ein Wortspiel!) und leider beim Dreh nicht entschieden wurde, ob hier wirklich ein Thriller gemacht werden sollte (dazu ist das Drehbuch zu schwach, die Schauspieler zu schlecht und die Effekte zu peinlich), oder ob nicht doch eine Satire besser wäre (dazu ist der Film zu wenig überzeichnet und die Fehler werden zu wenig hervorgehoben – ich sag nur: „There must hundreds of them!“ – ihr wisst, was ich meine).
Malibu Shark Attack bekommt von mir -4,5 von -10 möglichen, nicht trashig genug seiende Punkten.
Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Drehbuch, Effekte):
Es ist ein Jammer, dass der Film so schlecht und peinlich gemacht wurde, denn die Idee an sich hätte ja Potential gehabt. Dann noch Peta Wilson so in den Wind schießen, bzw – wer diesen Film sieht, könnte glauben, die Frau kann nicht schauspielen.
Fazit: Lächerlich und traurig, weil Potential dagewesen wäre. Gerde deswegen aber unfreiwillig witzig.
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