Eddie (Bradley Cooper) ist ein erfolgloser Schriftsteller, der schon seit mehreren Monaten vergeblich darauf hofft, dass seine Schreibblockade endet und er mit seinem Buch zumindestens anfangen kann. Irgendwann wird es aber sogar seiner Freundin zu viel und sie verlässt ihn. Gerade als er seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht hat, begegnet ihm sein ehemaliger Schwager, der ihm eine Kostprobe einer neuartigen Intelligenz-Droge zukommen lässt. Als Eddie mehr davon haben will, findet er seinen Schwager ermordet vor und macht sich mit dessen Restbestand aus dem Staub. Aber ungeachtet der sich neu öffnenden Möglichkeiten, lernt er bald auch die Nebenwirkungen der Wunderpillen kennen, und die haben es in sich.
Ohne Limit (oder mit viel cooler klingendem englischen Namen: Limitless) ist die Verfilmung des 2001 erschienen Romans „The Dark Fields“ der aus der Feder des Iren Alan Glynn stammt. Verfilmt wurde die Geschichte vom eher unbekannten Regisseur Neil Burger (bei dem Namen bekomme ich Hunger), wobei von seinen Filmen noch am ehesten „The Illusionist“ bekannt sein dürfte. Der Film kam mit einem relativ geringen Budget von 27 Millionen Dollar aus und konnte bis jetzt fast das Vierfache wieder einspielen.
In diesem Film hat man es geschafft die Geschichte eines Buches (das ich nicht gelesen habe, aber vielleicht hole ich das ja noch nach) erstklassig auf ein anderes Format zu übertragen. Die Interpretation des Romans verwendet einerseits einige erzählerische Eigenheiten des Buches und andererseits die Möglichkeiten der visuellen Gestaltung eines Filmes. So verzichtet man z.B. darauf alle Fragen des Filmes zu lüften (Stichwort: Blackout) sondern setzt auf die Fantasie des Zuschauers.
Auf der visuellen Seite macht man sich die Farbgebung zu Nutze, um dem Zuschauer Eddies gegenwärtige Situation noch näher zu bringen oder setzt auf Spielereien wie Buchstaben die vom Himmel fallen. Das verleiht dem Film trotz seines vergleichsweisen bescheidenen Budgets einen eigenständigen, auf Hochglanz poliert wirkenden Touch der dafür sorgt, dass man als Zuschauer regelrecht in den Film gesaugt wird – und das ganz ohne 3D.
Dass Bradley Cooper ein toller Schauspieler ist wusste ich schon als er seinerzeit bei „Alias – die Agentin“ zu sehen war – und kann damit behaupten, dass ich ihn vermutlich als einer der Ersten gut fand. Nach großen Filmen wie „Hangover“ und „Das A-Team“ war es ja eigentlich nur eine Frage der Zeit bis man ihm seinen eigenen Film anbieten würde. Nachdem ich den Film nun gesehen habe muss ich sagen ich war überrascht – wenn auch ausnahmsweise angenehm positiv.
Auch wenn die Rolle Cooper auf den Leib geschneidert zu sein scheint, muss man ihm doch zugestehen, dass er beinahe zwei Rollen spielt. Einerseits den bemitleidenswerten Loser, der sich in erster Linie dadurch auszeichnet dass er wortkarg und schüchtern ist und auch sonst nichts auf die Reihe bekommt – auf der anderen Seite steht Super-Eddie-auf-Droge der nicht nur intelligent ist sondern auch motiviert, redegewandt und charmant. Zwar hilft der Film mit seinen Stilmitteln selbst ein wenig, dennoch erkennt man als Zuschauer auf einen Blick wen man gerade vor sich hat.
Coopers Präsenz ist, so gut sie auch sein mag, fast ein kleines Problem. Der ist nämlich so allgegenwärtig, dass für andere Dinge beinahe kein Platz ist. Weder Robert De Niro noch Andrew Howard schaffen es als Antagonisten so wirklich bedrohlich zu wirken und selbst Love-Interrest Abbie Cornish hat zu wenig Präsenz um nachhaltig in Erinnerung zu bleiben. Sie alle machen zwar ihren Job erstklassig, aber gegen den eigentlichen Star des Filmes haben sie keine Chance.
Ohne Limit, ist ohne Frage ein ganz spezieller Trip ohne gefährliche Nebenwirkungen und ein Unikat. Von mir bekommt der Film 8,5/10 Empfehlungspunkte.