(T)Raumschiff Surprise (Filmkritik)

Als die Surprise ein Notruf von der Erde erreicht, wird er erst mal schlicht weg ignoriert. Als dann aber mit Streichung des Urlaubs gedroht wird (braucht man, damit man bei der Miss Wykiki-Wahl teilnehmen kann) kann die Besatzung der Surprise gar nicht anders als zu gehorchen und Richtung Erde zu fliegen. Da das Raumschiff aber einen Marderschaden hat, müssen Captain Kork (Christian Tramitz), Spucky (Michael Bully Herbig) und Schrotti (Rick Kavanian) das Taxi nehmen.

Zusammen mit Taxi-Fahrer Rock Fertig-Aus (Til Schweiger) machen sie sich auf den Weg auf die Erde. Dort herrscht Krieg mit dem Mars und seinem Regulator. Da ist guter Rat teuer. Kurzer Hand reist man (die Herren Spuck, Kork und Rock) zusammen mit Königin Metapha (Anja Kling) in die Vergangenheit um die Entdeckung des Mars zu verhindern. Ihnen auf den Fersen, der Sohn vom Regulator – Jens Maul (Rick Kavanian).

Bullyparade, der 2. Streich. Nach „Der Schuh des Manitu“ ist dies die zweite Verfilmung einer Sketchreihe aus der Bullyparade. Hier führte Herbig nach „Erkan und Stefan“ und „Der Schuh des Manitu“ zum wiederholten Male Regie und zeigte auch hier wieder, dass er ein gutes Händchen für Bilder hat. Was mich sehr fasziniert hat, war der hohe Standard der technischen Effekte.

Teilweise kommen die Animationen schon auf Star Wars Niveau heran und das alle bei einem Bruchteil des Budgets, dass George Lucas bei seinem CGI Spektakel zur Verfügung hatte. Schauspielerisch ist wiederum alles erste Sahne. Am besten gefiel mir Kavanian als Jens Maul mit Ossie-Dialekt. Einfach zum schreien. Er spielte aber noch den Schiffsarzt Pulle und den Mechaniker Schrotti – beide sehr lustig, aber im Film relativ unbedeutend.

Herbig kam mit seiner Doppelbelastung als Regisseur und Schauspieler sehr gut klar und gibt uns einen Spucky, der einfach urkomisch ist. Er spielt eine Vulkanette (stammen von den Galapagos-Schildkröten ab) die nicht nur offensichtlich schwul sondern auch noch unheimlich zickig und tuntig ist. Tramitz als Kork ist nicht so herausragend wie der Rest des Trios, aber seine Figur gab wohl auch nicht sooo viel her, also ist er erst mal entschuldigt.

Da ich Til Schweiger noch nie sonderlich mochte, überraschte mich sein Fehlen von komödiantischen Talent nicht wirklich. Aber so wird seine Figur eben unfreiwillig komisch und das passt ja auch in den Film. Anja Kling dient hier nur als optischer Aufputz und Aufhänger für einige Liebes-gags, aber auch sie hat ja eh nur eine Nebenrolle. Ein kleiner Gast-Auftritt von Christoph Maria Herbst sorgt für mehr als einen Lacher und auch Sky Du Mont mit falscher Nase sorgt für einigen Kurzweil. Alles in allem – ein Gagfeuerwerk. Keineswegs so originell wie „Der Schuh des Manitu“, aber immer noch sehr lustig.

Und zum Schluss noch was für die Moral: Man soll nicht den Sand in den Kopf stecken.

Der Film bekommt von mir 7,5 von 10 fantastische Empfehlungspunkte.


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