Pro Evolution Soccer 2012 (Game Review)

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Alle Jahre wieder bringt ein neues „Pro Evolution Soccer“ („PES“) den Ball, der die Welt bedeutet, auf die heimischen Spielkonsolen. So auch jetzt, und die Kernklientel hat auf die Neuauflage sicher schon sehnsüchtig gewartet. Die wichtige Frage, ob das eigene Lieblingsteam im Spiel vertreten ist, muss natürlich jeder für sich allein klären. Auf jeden Fall aber sind diejenigen Teams, die sich auf dem virtuellen Spielfeld wiederfinden, auf aktuellem Stand und mit vielen Nuancen und Eigenheiten der Spieler vertreten.

So ganz einfach hat es „PES 2012“ allerdings nicht, sich seinerseits gegen die Konkurrenz zu behaupten. Denn nicht nur am Spielfeld, sondern auch auf dem Markt der Sportspiele ist der Wettbewerbsdruck hoch. Das Stichwort lautet hier „Fifa Soccer 12“ – ein von EA herausgegebener Titel, der dem von Konami produzierten „PES 2012“ ganz schön zuleibe rückt: Zum einen ist die Qualität von des neuen „Fifa“ schlicht sehr hoch, zum anderen hat EA es geschafft, mehr Lizenzen für die deutsche, englische, italienische, französische und US-amerikanische Ligen zu bekommen. Zum Glück konnte Konami die „Europa League“ lizenzieren, sodass sich der Rückstand in Grenzen hält. (Mehr zu diesen Mannschaften hier.)

Wer sich von „PES 2012“ ein grafisches Feuerwerk erwartet, sieht sich schnell enttäuscht. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich hier wenig getan. (Bei „Fifa 12“ ist das anders, aber wir wollen dem guten „PES 2012“ das Leben jetzt nicht noch schwerer machen.) Sehr wohl verbessert haben Konami das, was die Entwickler die „künstliche Intelligenz“ der Spieler nennen. Generell verhalten sich die (vom Computer gesteuerten) Mitspieler sowie die Gegner klüger und zielstrebiger als zuvor. Auch im direkten Vergleich zum Vorgänger fällt auf, dass einige frühere Mängel beseitigt wurden (etwa das seltsame Verhalten des Verteidigers).

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Sehr zu begrüßen ist, wie umfangreich Konami die Möglichkeiten erweitert haben, Mannschaften individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse des Gamers abzustimmen. So lässt sich etwa die grundsätzliche Haltung einzelner Spieler einstellen (offensiv oder defensiv), wie auch deren Kraft, Geschwindigkeit und technischen Fähigkeiten. Der Spiel-Stil der gesamten Mannschaft wird so zu einer sehr persönlichen Sache, zumal die Herangehensweise in Standard-Situationen nach Gusto festgelegt werden kann.

Freilich darf Fußball auch in seiner virtualisierten Form nicht auf einen einzigen Gamer beschränkt bleiben, der einsam vor dem Bildschirm sitzt. Das wissen Konami sehr genau, weshalb umfangreiche und sehr gut umgesetzte Multiplayer-Modi ihren Weg in „PES 2012“ gefunden haben. Bis zu acht „PES“-Spieler sind online gleichzeitig möglich; darüber hinaus gibt es Community-Gruppen und – sehr wichtig – ein Reputations-System. Letzteres erlaubt es, solche Gamer, die sich daneben benehmen (und etwa absichtlich einen Sieg vereiteln), als Tunichtgute auszuweisen.

In Zeiten der Omnipräsenz von Facebook kann es nicht schaden, dass „PES 2012“ eine Applikation für das soziale Netzwerk mitliefert. „MyPES“ heißt die kleine App, die seit Oktober nicht nur den Status des Spielers anzeigt, sondern auch eine Möglichkeit bietet, Freunde zu Wettbewerben einzuladen und eigene Ergebnisse zu veröffentlichen. Was für Sport- und Facebook-Faule nach einem unnötigen Zeitfresser aussieht, ist für echte Fans eine Bereicherung.

Unterm Strich ist es bei „PES 2012“ so wie bei vielen Sport-Titeln: Die Fanatics werden zufrieden sein, speziell, wenn sie die Serie gegenüber „Fifa Soccer“ bevorzugen. Viele davon werden ihre Errungenschaften dann umgehend auf Facebook posten.

Wir geben dem Spiel 7,5 von 10 Empfehlungspunkten und geben den Ball hurtig an die Fans ab, welche die Wertung sicher gleich aufstocken werden.


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