Dinner für Spinner – Dinner for Schmucks (Filmkritik)

Für Tim’s (Paul Rudd) Karriere gibt es eigentlich nur eine Richtung – und zwar nach oben. Um eine ersehnte Beförderung zu bekommen, gilt es allerdings den Chef zu überzeugen und der hat eine sehr eigene Vorstellung von Führungsqualitäten. Der veranstaltet einmal im Monat ein Dinner, bei dem jeder Mitarbeiter eine möglichst „schrille“ Persönlichkeit mitbringen soll – sollte Tim es schaffen mit seiner Begleitung zu überzeugen, ist ihm die Beförderung sicher. Tim ist schon kurz davor abzusagen, als er Barry (Steve Carell) kennen lernt, der sein Leben schon im Vorfeld gehörig durcheinander bringt.

Dinner-for-Schmucks

Was machen die Amerikaner, wenn ein Film im Ausland erfolgreich ist? Sie kaufen die Rechte und bringen ein Remake heraus. Dass das nicht immer von Erfolg gekrönt sein muss, hat aber z.B. schon die amerikanische Variante der Taxi-Filmserie gezeigt. Jay Roach wollte es dann aber doch wissen und stand beim Remake des bei uns gleichnamigen französischen Films hinter der Kamera. Das Original war mehrfach für den Filmpreis César nominiert und gewann den Preis in den Kategorien des besten Haupt- und Nebendarstellers sowie den des besten Drehbuches. Da kann bei der Neuauflage nichts schief gehen – oder?

Regisseur Jay Roach hat bei ein paar Filmen mitgearbeitet die beinahe jeder kennt. Unter anderem war er für die Regie bei der Austin Powers Trilogie und bei zwei „Meet the Fockers“ Filmen verantwortlich. „Dinner für Spinner“ entspricht also seinem Genre und zeichnet sich wieder durch Roachs erstklassige Regie aus. Leider fehlt es dem Film trotz eines Budgets von immerhin 69 Millionen an Größe. Der wirkt nämlich – einmal abgesehen von den beiden hochkarätigen Schauspielern – eher wie ein überlanges Serienspecial (was natürlich auch daran liegen kann, dass man sich sehr ans Original gehalten hat).

Die Geschichte ist mehr als schräg und auch wenn das namenspendende Dinner erst am Ende vorkommt, auch ziemlich lustig. Zwar halten sich die wirklichen Highlights in Grenzen, dafür dürfen die beiden Protagonisten eine Reihe von Peinlichkeiten durchleben und das ohne dass die Geschichte, wie sonst oft üblich, arg konstruiert wirkt. Was den Film dann doch sehenswert macht sind aber die beiden Hauptdarsteller, die zwar überhaupt nicht zusammen passen, dafür aber perfekt miteinander funktionieren.

Wenn man sich Carell’s filmische Karriere so ansieht könnteman ja schon fast behaupten, er sei im Komödien-Genre zu Hause. Während er in „Get Smart“ eine eher normale Rolle hatte, zeigt er in „Dinner für Spinner“, dass er auch ganz anders kann. Zwar hat sein Barry ein großes Herz und versucht auch immer das Richtige zu tun, nur leider endet alles was er tut und anfasst in einem Desaster und er hinterlässt in der Regel nichts außer einem großen Scherbenhaufen.

Paul Rudd als Tim auf der anderen Seite ist der normale Typ, der nichts anderes will als seinen Chef zu beeindrucken um eine Beförderung einzuheimsen. Als Zuschauer hat man schon des öfteren Mitleid mit ihm, was ihn auch ein Stück weit zum Sympathieträger macht. Highlights des Films sind aber klar Zach Galifianakis als Barrys Vorgesetzter und Jemaine Clement als Künstler, der schon mal seine animalischen Bedürfnisse auslebt – beide machen ihre Sache so gut, dass sie die beiden Hauptdarsteller stellenweise etwas blass aussehen lassen.

Von mir bekommt der Film 7/10 Empfehlungspunkten – diesmal ohne Happy End Garantie!


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