Die gefürchtete Imperatorin Philippa Georgiou (Michelle Yeoh) genießt ihr Leben in ihrem Club Baraam unter falschem Namen, außerhalb der Föderation. Eines Tages bekommt sie jedoch Besuch von Alok (Omari Hardwick) und seiner Truppe, die der Sektion 31 angehören.
Sie wollen Georgiou für einen geheimen Auftrag anwerben und nach etwas Überredungskunst, ist sie schließlich mit dabei. Was sie jedoch nicht weiß, ist wie eng der Auftrag mit ihrer Vergangenheit verknüpft ist und wie groß die Gefahr ist, die von ihrer eigenen, in einem früheren Leben getroffenen Entscheidung, ausgehen wird…
Ursprünglich als Serie geplant, wurde dieses Spin-Off von Star Trek Discovery nicht zuletzt wegen einer gewissen Pandemie, zu einem Film umkonzipiert. Olatunde Osunsanmi hat insgesamt bei 14 Folgen von Discovery, verteilt auf alle fünf Staffeln, Regie geführt und auch bei diesem 14. Star Trek Film (haha) und ersten fürs Fernsehen konzipierten Film, das Zepter übernommen. Neben einem Blick in die Vergangenheit geht es hier um die weiteren Abenteuer von Philippa Georgiou, nachdem sie in der dritten Staffel, aus der Serie ausgeschieden ist.
Kurz will ich noch mal anbringen, dass ich keiner bin, der das „moderne Star Trek“ automatisch niedermacht und furchtbar findet (siehe meine Discovery Kritiken). Dieser Film ist jedoch wirklich daneben und das gleich auf mehreren Ebenen. Zunächst mal spürt man das „ich wurde für den kleinen Bildschirm geschaffen“ Gefühl, in jeder einzelnen Szene. Dies ist vom Eindruck her ein Pilotfilm einer Serie und nicht mal ansatzweise, kommt Kino-Feeling auf.
Das alleine wäre nicht schlimm, aber wer SciFi-Erfahrung hat, weiß jetzt hoffentlich was ich meine: es gibt in Kanada gedrehte Genre-Kost, die wirklich gelungen ist und dann gibt es die, mit dem billig kanadischen SciFi-Filter überzogene Kost und genau so wirkt Section 31. Dann wären da die Figuren (auf Spoiler pfeife ich übrigens) und damit kommt auch das größte Problem zum Vorschein, man hat nämlich offensichtlich nicht gewusst, was man für eine Art von Film hier machen will.
Georgious Vergangenheit ist voll von Drama, Gewalt und Fehlentscheidungen. So beginnt der Film auch in der Vergangenheit, das ist dann durchaus intensiv und dramatisch. In der Gegenwart wird dann jedoch versucht, aus der schrägen Truppe, einen Guardians of the Galaxy Klon zu machen. Leider ist aber null Gefühl für die Figuren vorhanden (von den Machern meine ich) und deshalb sind alle auf lustig getrimmten Gespräche, einfach nur dumm, peinlich und zum Fremdschämen.
Abgesehen davon sollte Section 31 nicht eine Undercover Spezialeinheit sein? Das hier ist ein Haufen von Einzelkämpfern, keine vorher trainierte Truppe, die müssen sich erst zusammenraufen. Ja, die Guardians-Dynamik, schon klar, aber nein, es sollte doch die Section 31 Dynamik sein. Kleines Detail am Rande: es ist eine eigene Kunst uninteressante Schablonen, Entschuldigung, Figuren zu schaffen und dann eine von ihnen dermaßen nebenbei umzubringen, dass man dies dennoch als seltsam kalt wahrnimmt, Irritation gelungen, die Patientin ist tot.
Die von Michelle Yeoh (The Witcher: Blood Origin) gespielte Philippa Georgiou, ist eine der vielschichtigsten Figuren bei Discovery gewesen, das schimmert hier aber nur mehr ansatzweise durch und vor allem auch das vorhersehbare Drama zum Finale hin, nimmt ihrer Figur einiges an Spannung, was fast teilweise zur Eigenparodie führt. Miku Martineau (Kate) als jüngere Version ist dafür intensiv und Kacey Rohl (The Magicians) als Starfleet Dame mit Chaos-Affinität ist die einzige, die mich zum Schmunzeln gebracht hat. Der Rest des Casts ist in Ordnung, sie füllen ihre lahmen Figuren so gut wie es geht mit Leben.
Schlechter als die mieseste Discovery Staffel? Ja, durchaus. Das ist ein zusammengeflicktes Irgendwas, das wohl auch nur entstanden ist, weil Michelle Yeoh einen Oscar für „Everything Everywhere All at Once“ erhalten hat und man den Hype mitnehmen wollte. Ihr dortiger Co-Star Jamie Lee Curtis ist übrigens am Ende als Cameo-Hologramm-Auftritt mit dabei und dabei musste ich sofort an Curtis Performance in Borderlands denken, was ich bezeichnend und sehr passende finde, für diesen gesamten Film.
„Section 31“ bekommt von mir 3/10 manche Dinge und auch einige Menschen lieber völlig geheim haltende Empfehlungspunkte.