Aftermath aka The Bridge (Filmkritik)

Eric Daniels (Dylan Sprouse) ist Kriegsveteran, der wie viele seiner zurückgekehrten Kollegen, unter post traumatischem Stresssyndrom leidet. Für seine Teenager Schwester Madeleine (Megan Stott) spielt er gerade den coolen Bruder, denn sie gehen nicht nur gemeinsam ins Kino, sondern sie darf aktuell selber mit seinem Auto fahren.

Zumindest bis zur Tobin Memorial Bridge in Boston, denn dann werden sie und alle sich auf der Brücke befindenden Menschen, von einer Gruppe von militärischen Revolutionären als Geiseln genommen. Diese wollen eine Ex-Kollegin von ihnen mit dem Spitznamen Doc (Dichen Lachman) abfangen, die sich gerade in einem Gefangenentransport auf eben dieser Brücke befindet und gegen ihre früheren Partner, aussagen will…

Patrick Lussier kenne ich vor allem durch seine Filme aus dem Horror-Genre (zuletzt etwa Play Dead), doch sein Ausflug in actionreichere Gefilde, ist der Nicolas Cage Film Drive Angry und der ist gleichzeitig auch mein Lieblingsfilm des Regisseurs. Nun meldet er sich zurück mit einem B-Movie Action-Erlebnis, dass mit Dylan Sprouse einen für das Genre ungewöhnlichen Star mit an Bord hat und man durchaus als „Stirb Langsam auf einer Brücke“ bezeichnen könnte.

Von der Geschichte her, versteht sich, ansonsten wirkt der Film nämlich ziemlich neu. Für mich ist er das moderne Pendant eines Action-Films, den ich mir früher sicherlich aus der Videothek ausgeliehen hätte. Die Formel ist natürlich eine einfache, die Sache geht nie in die Tiefe und der Bösewicht ist eher schwach, aber die Action fetzt und man mag die positiven Figuren, mehr braucht es bei mir bei dieser Art von Film gar nicht, um zu unterhalten.

Dass sich die Geschwister mögen und die junge Dame zwischendurch durchaus besorgt wirkt, wegen seinen Erinnerungen an den Krieg, wird am Anfang schön etabliert und somit hat man beide bereist ins Herz geschlossen, bevor sie in Gefahr geraten. Die Kämpfe sind schnell und es kommen auch mehrere Schnitte zum Einsatz (was natürlich nicht vorhandenes Martial Arts Können kaschieren soll), aber die Fights haben Wucht und sind nie „zerschnitten“.

Dylan Sprouse (Beautiful Disaster) als Eric merkt man seine Erfahrung an (als Darsteller, er ist knapp über 30 und spielt seit er ein kleines Kind ist), engagiert und mit Humor an den richtigen Stellen, hat er das Publikum auf seiner Seite. In Sachen Sarkasmus kann aber Niemand Dichen Lachman (Jurassic World: Dominion) als Doc übertreffen, das macht richtig Spaß wie sie ihre Ex-Kollegen mit ihren trockenen Sprüchen demontiert.

Mason Gooding (Scream 6) ist als Schurke eher blass, was aber mehr am Drehbuch liegt, da er außer anzutreiben und zu schimpfen, wenig zu tun bekommt. Neben der Dynamik zwischen den Geschwistern und der Verbindung der beiden zu Doc, sind vor allem die Konstellationen zwischen anderen Gefangenen und Eric spannend, wie sie reagieren, ob sie helfen oder ihn ausliefern wollen, wobei man sich hier vor allem auf zwei Männer konzentriert.

Das ist in Summe extrem kurzweilig, schnell und unterhaltsam und man kann nach einem harten Arbeitstag, sehr gut abschalten dabei. Natürlich ist das Fast Food, jedoch keines, das schwer im Magen liegt. Die versöhnliche letzte Szene mit einem kleinen Gag liefert dann den Abschluss eines stimmigen Abenteuers für Zwischendurch. Sprouse empfiehlt sich von der Ausstrahlung her für weitere Genre-Beiträge und Lussier hat die Freude am Filmen, offensichtlich noch nicht verloren.

„Aftermath“ bekommt von mir 6/10 das nächste Mal lieber die Brücke umfahrende Empfehlungspunkte.


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