Dragon Age: Redemption (Serienkritik)

Tallis (Felicia Day) ist eine in Ungnade gefallene Elfin, konkret: Ein Auftragskillerin. Als sie im Gefängnis Besuch bekommt, der ihr einen Deal anbietet, zögert sie nicht lange: Eine Qunari-Zauberin finden und zurück in ihre Zelle in Kirkwall bringen, dann wird ihr Ruf wieder hergestellt und sie ist frei.

Also macht sie sich auf den Weg, sammelt ein paar Gefährten auf – zum Beispiel den Templer Cairn – und kommt der Zaubererin auf die Spur. Aber innerhalb der Gruppe gibt es Spannungen, denn ihre Gruppenmitglieder sind selbst hinter Tallis Zielperson her – und alle aus ganz eigenen Gründen …

„Redemption“ ist eine Web-Serie, die von Felicia Day produziert wurde und in welcher sie auch die Hauptrolle spielt. Die Serie wurde 2011 veröffentlicht im Zuge der Veröffentlichung von „Dragon Age II„. Es gab eine Erweiterung mit dem Titel „Mark Of The Assassin“, welche eine Figur namens Tallis einführte, die von Felicia Day vertont wurde und eigentlich einen ziemlich coolen Auftrag im Spiel hatte. War fein.

Und diese „Tallis“ hat dann tatsächlich eine eigene, kleine Serie bekommen, entwickelt und produziert von eben Felicia Day – damals bekannt durch die Webserie „The Guild“ und die gute Dame war eine Zeit lange sozusagen auch DER feuchte Traum aller Nerds. Eine Frau, die ein Nerd ist? Und hübsch ist? Und Humor hat? Ui, da sind Fanboy (und -girl)-Träume ja quasi vorprogrammiert gewesen.

Day hat davor schon einige Sachen gemacht, primär Auftritte in Serien – so war sie zum Beispiel bei „Buffy“ für ein paar Folgen dabei und später dann bei „Supernatural“ oder bei „Eureka“ und ziemlich viel Synchronsprecherinnen-Arbeit für Videospiele und Zeichentrickserien. Aktuell ist sie bei „The Legend Of Vox Machina“ dabei und – ja, ich meine das ernst – „Monster High“.

Wie dem auch sei: Ihre Glanztage liegen eher hinter ihr und ich weiß nicht, wie viele Nerds der jüngeren Generation sich noch an ihren Namen erinnern (gleiches gilt für Summer Glau), aber sei dem wie es sei: 2011 war sie in ihrer „Blütezeit“. Ich weiß auch nicht, ob Bioware an sie herangetreten ist oder ob sie an Bioware herangetreten ist – jedenfalls kam es zu diesem witzigen Crossover. Wobei – wenn man ehrlich ist – die Story im DLC (also der Zusatzstory zum Spiel) sicher besser war als die der Web-Serie.

Man merkt halt doch, dass es was anderes ist eine Serie zu schreiben die Personen und Charaktere persifliert („The Guild“) oder ob man eine ernste Story gut erzählen will. Nur weil man A kann, heißt es nicht, dass man B auch kann. Und ja, „Redemption“ erzählt eine in sich geschlossene Geschichte, die auch halbwegs zusammenpasst und man erfährt auch das eine oder andere über die Welt in der die Story spielt, aber in Summe ist es halt weder Fisch noch Fleisch. Weder geht man bei den Persönlichkeiten besonders tief, noch wird die Welt irgendwie auf neue Art präsentiert. Das die Optik der Kostüme und der Effekte aussieht als hätten sich Cosplayer der Sache angenommen liegt in der Natur der Sache und was die Kostüme betrifft: Nun, ich glaube, die sind tastsächlich von Cosplayern gemacht worden.

Alles in allem für Fans sicher eine coole Sache, die jedoch trotzdem – man kann es nicht anders nennen – nicht besonders gut gealtert ist. Wer alles von Dragon Age wissen und/oder haben will: Ja, die Serie gibt es (gab es) auch auf DVD, aber wirklich kennen muss man sie nicht. Damals war das eine coole Sache, weil die Kooperation an sich cool war und – Hand aufs Herz – Felicia Day einfach cool war/ist. Vielleicht hatte man auch vor, die Figur von Tallis mehr oder besser einzubauen, aber soweit mir bekannt ist, hat sich ihre Rolle in der größeren Geschichte von Dragon Age eigentlich nicht wirklich vertieft bzw. keinen wirklichen Eindruck hinterlassen (anders beim „Legacy“-DLC, dessen Widersacher ja der große Bösewicht in „Dragon Age: Inquisiton“ wurde).

Warum ich jetzt eine Kritik zu so einer alten, quasi unbekannten, Serie schreibe? Weil ich gerade „Dragon Age: The Veilguard“ spiele und bald eine Kritik dazu kommt. Da wollte ich unsere Leser:innen nur kurz daran erinnern, dass ich tatsächlich eine Ahnung vom „Dragon Age“-Universum habe und durchaus auch Dinge kenne, die nicht alle Durchschnittsfans kennen. Also präventiv quasi klarstellen, dass ich weiß, wovon ich rede, wenn ich von „Dragon Age“ rede.

Und außerdem war es ein guter Grund sich mal wieder ein paar Stunden Felicia Day in ihren Elfenkostüm anzugucken. Tja, was soll ich sagen? Irgendwie bleibt man ja trotzdem nach all den Jahren noch immer ein bisschen in sie verknallt.

„Dragon Age: Redemption“ bekommt von mir 6,5 von 10 möglichen, für Fans von Felicia Day nochmals 1,5 Punkte draufschlagen könnende, Punkte.


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