The Equalizer 3 – The Final Chapter (Filmkritik)

Seit Jahren schon hilft Robert McCall (Denzel Washington) Menschen in scheinbar ausweglosen Situationen. Dabei legt er sich immer wieder mit sehr gefährlichen Leuten an aka er eliminiert sie. Aktuell führt ihn sein Weg nach Sizilien, doch ausnahmsweise läuft nicht Alles nach Plan. Er wird angeschossen, ohnmächtig und erwacht schließlich in der Küstenstadt Altamonte.

Hier kümmert sich der Doktor dieses Ortes um ihn, ohne Fragen zu stellen. McCall hat nun Zeit, über die jüngsten Ereignisse nachzudenken, während er körperlich wieder zu Kräften kommt. Die Heilung sollte dabei schnell vorangehen, denn bald schon werden seine speziellen Fähigkeiten gebraucht und das ausgerechnet an diesem Ort, den er beinahe schon sein neues Zuhause nennen würde…

The Equalizer stammt aus dem Jahr 2014, der zweite Teil folgte 2018 und 2023 kam dieser dritte und finale Teil heraus (obwohl Regisseur Antoine Fuqua laut Interview weiter machen würde, sollte Hauptdarsteller Denzel Washington auch wollen). In meiner Review werden leichte und schwere Spoiler vorkommen, da ich hier ein paar kleine Sachen erlebt habe, die das Erlebnis aus dem reinen „more of the same“ Schema herausheben.

Zunächst mal der Beginn, der Action-Einstieg in die Handlung. McCall wirkt irgendwie müde, gelähmt von der eigenen Effizienz, die er wie eine Maschine durchzieht, fast möchte man meinen, er erlebt die Langeweile der Perfektion. Es wirkt so, als würde er wollen, dass seiner Existenz endlich Jemand ein Ende setzt. Als ihm kurz darauf in den Rücken geschossen wird, ist er zunächst ziemlich irritiert, worauf seine nächste logische Reaktion folgt und zwar sich eine Kugel in den Kopf zu schießen.

Ein bezeichnender Moment in mehrerer Hinsicht, denn das Magazin ist leer, was er normalerweise natürlich wissen müsste, genau und effizient wie er ist. Was folgt ist wieder etwas Neues innerhalb des Franchise und zwar McCall verwundbar wie noch nie, auf die Hilfe anderer Menschen und später auch einen Stock angewiesen, um seine Gänge zu bewältigen. Er reflektiert seine letzten Morde und fast scheint es, als könnte er der Spirale der Gewalt entkommen und hier Frieden finden.

Hier das ist Italien und somit wurde hier erstmals eine andere Gegend als Hauptspielplatz der Handlung gewählt. Wunderschön diese Küstenstadt und klar ein Ort, an dem man sich zur Ruhe setzen möchte. Zusätzlich sind die Menschen freundlich und lebensfroh. Dem dann eiskalte Mafia-Paten entgegenzustellen, ist zwar plakativ, aber wow sind die perfekte Feinbilder hier. Perfekt ist auch das Gefühl der abgeschlossenen Trilogie, von der Selbstfindung über den Abschluss durch persönliches Drama und hier dann das zur Ruhe kommen, nach extremer Gewalt.

Vielleicht ist dieser Teil objektiv gesehen nicht der brutalste Teil, aber er wirkt so. Was auch stark an der Art und Weise liegt, wie McCall vor allem die beiden wichtigsten Gegenspieler beseitigt und speziell, wie er sie beim Sterben beobachtet. Das ist genau dieses „du hattest deine Chance, jetzt ist es zu spät für dich“ Blick, der konsequenter nicht sein könnte. Denzel Washington darf dieses mal in dieser Rolle dennoch auch mehr Gefühle zeigen, als jemals zuvor.

Egal ob er flirtet, mit Leuten spricht oder einfach nur Tee trinkt, seine reine Präsenz fordert dabei förmlich Aufmerksamkeit. Neunzehn Jahre nach ihrem gemeinsamen Film „Man on Fire“, gibt es hier dann ein Wiedersehen mit Dakota Fanning (The Runaways) in einer Schlüsselrolle. Dakota hat ja betont, was sie alles von Denzel gelernt hat und wie herausfordernd es sein kann, mit seinen Improvisationen mit zu halten und man kann die Funken hier deutlich spüren, in ihren gemeinsamen Szenen. Die pushen sich gegenseitig, da muss man einfach grinsen.

Was also in Summe gelingt, ist die gleiche Formel um einen neuen Schauplatz, weitere Seiten rund um McCall und einen Abschluss bezogen auf seine verstorbene Freundin Susan zu erweitern. Als Finale einer Trilogie, ist die Sache ebenso gelungen und stimmig. Von mir aus muss es deshalb keinen weiteren Teil mehr geben, denn das Niveau so zu halten, kann nicht ewig so weitergehen und Denzel hat in seinem Alter, den Action-Ruhestand durchaus verdient.

„The Equalizer 3“ bekommt von mir 7/10 die Schönheit Italiens zelebrierende Empfehlungspunkte.


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