Boneyard (Filmkritik)

Agent Petrovick (Mel Gibson) ist ein Spezialist darin, Serienmörder zu analysieren und zu fassen. Aktuell unterstützt er den Chief of Police (50 Cent) in der Stadt Albuquerque, denn da wurden in der Wüste Gräber von gleich mehreren Frauen gefunden.

Der ermittelnde Detective Ortega (Brian Van Holt) ist dabei persönlich in den Fall involviert, denn seine Nichte wird vermisst und könnte sich unter den Opfern befinden. Kurze Zeit später beginnen die Nachforschungen heikel zu werden, denn es deuten ein paar Hinweise darauf hin, dass es sich bei dem Täter um einen Polizisten handeln könnte…

Dieser Film basiert auf den sogenannten West Mesa Morden, dabei wurden im Jahr 2009 insgesamt 11 Frauenleichen in der Wüste von West Mesa in Albuquerque, New Mexico gefunden. Es wurden zwar einige Verdächtige ausgeforscht, ein Serienkiller wurde hinter den Taten vermutet und auch eine mögliche Sex-Trafficking Organisation wurde ins Spiel gebracht. Verhaftet wurde dann am Ende aber Niemand für diese Taten. Dieser Film ist dann genau diesen Damen gewidmet.

Das ist leider auch schon das Beste, das ich über diesen Film berichten kann, genau diese Intention dahinter. Was Regisseur und Drehbuchautor Asif Akbar (The Commando) – den ich bisher nicht kannte und der in seiner Biographie lauter billigen Action-Schund produziert hat (aber fast immer mit bekannten Namen dabei) – hier gemacht hat, ist langweilig und generisch. Man könnte jetzt natürlich sagen, die Mühlen des Systems sind eben lähmend, schon klar.

Genau so dürfte es sich ja zugetragen haben, Bürokratie, schmutzige Polizisten, eigene Agendas, die Leute sabotieren sich bei den Ermittlungen gegenseitig. Das einen ganzen Film über zu sehen und dann am Ende storybedingt kein Happy End serviert zu bekommen, das ist beim Betrachten schon ein ordentlicher Energiesauger. Es werden zwar ein paar der hier negativen Figuren für ihre Taten bestraft, aber das tröstet nicht darüber hinweg, dass die eigentlichen Morde nicht aufgeklärt wurden.

Dann wären da die Schauspieler. Mel Gibson (Last Looks) nehme ich da raus aus der Gleichung, denn der ist hier unterfordert, macht aber seine Nebenrolle als Agent mit einer Mission sehr ordentlich. Rapper 50 Cent (The Expendables 4) ist kein Schauspieler. Jede Szene mit ihm als Polizeichef tut weh, abgesehen davon, dass man seine Stimme im Original schwer versteht. Immer derselbe angefressene Gesichtsausdruck und alles was er sagt, wirkt wie schön auswendig gelernt.

Zusätzlich hat mich seine reine Präsenz hier aus dem Geschehen geworfen, denn wie soll ich diese wahre Geschichte noch ernst nehmen, wenn der Gangster-Rapper als Cop für Ordnung sorgen soll? Aber vielleicht ist das ja als pure Ironie gedacht. Brian Van Holt (Basic) und Nora Zehetner (Brick) als ermittelnde Cops biegen die Sache dann wieder etwas hin, denn denen glaubt man wenigstens, dass sie die Sache aufklären wollen. Der Rest der Darsteller bleibt unscheinbar.

Viele blasse und einige unsympathische Charaktere führen Ermittlungen, die oft ins Leere laufen oder in eine andere Richtung führen, als der eigene Fall. Action gibt es kaum und die Story plätschert so dahin. Somit wieder und zwar auf eine bittere Art ironisch, dass den ermordeten Damen auch mit diesem uninspirierten Werk, kein filmisches Denkmal gesetzt wurde. Manchmal greift irdische Gerechtigkeit einfach auf keiner Ebene und das ist dann auch schon alles, was ich mir hier mitnehmen kann.

„Boneyard“ bekommt von mir 3,5/10 zielstrebig sich im Sand verlaufende Empfehlungspunkte.


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