Pet Sematary: Bloodlines aka Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines (Filmkritik)

Wir schreiben das Jahr 1969. Judson Crandall (Jackson White) will etwas Einzigartiges schaffen. Gemeinsam mit seiner Freundin Norma (Natalie Alyn Lind) will er der erste sein, der es schafft, seine Heimatstadt Ludlow zu verlassen und wo anders Fuß zu fassen. Irgendwie scheint diese Stadt nämlich etwas an sich zu haben, was die Einwohner hier hält.

Bereits nach wenigen Minuten Fahrtzeit, geht jedoch schon einiges schief. Auf einen Unfall mit einem Vogel und eine Hundeattacke auf Norma, folgt schon bald die Realisierung, dass diese Stadt ein düsteres Geheimnis hat. Bis Norma aus dem Krankenhaus kommt, wird Jud der Sache auf den Grund gehen, natürlich nur, falls er seine Recherchen auch überlebt…

Pet Semetary ist ein Roman von Stephen King aus dem Jahr 1983. Im Jahr 1989 folgte eine erfolgreiche Verfilmung, der eine (finanziell) weit schwächerer Fortsetzung folgte. Im Jahr 2019 wagte man sich dann an ein Remake, das ich nicht gesehen habe, aber ich vertraue da meinem Kollegen Fireagent, dass es eher unnötig war. Geld hat es aber dennoch eingespielt, weswegen es nun die Vorgeschichte auf Paramount+ zu „bewundern“ gibt.

Drehbuchautorin Lindsey Anderson Beer (Sierra Burgess Is a Loser) feiert hiermit ihr Debüt als Regisseurin und hat laut Interview noch einige Ideen, um das Franchise weiter auszubauen. Deswegen wundert es auch wenig, dass sich Bloodlines sehr auf das sogenannte „Worldbuilding“ konzentriert, indem man die Mythologie hinter den Ereignissen zeigt, die das kleine Städtchen Ludlow plagen. Als Protagonist wurde Judson Crandall gewählt, der im Remake von John Lithgow gespielt wurde.

Es ist schon nachvollziehbar, dass man nicht in jedem Film der Serie, das gleiche tun will. Man lernt Figuren kennen und im besten Fall lieben, dann stirbt ein Kind und man kann als Zuseher nachvollziehen, warum man diese Person nicht verlieren will und mittels des Friedhofes wiederbelebt, obwohl man genau weiß, dass das falsch ist. Genau diese Dynamik fällt hier eben weg, denn mit dem Eingraben von Kriegsheimkehrer Timmy, beginnt der Film.

Fehlende Bindungen und mangelndes Interesse an den Figuren, ist dann auch das eigentliche Problem, warum sich dieses Prequel so anfühlt, als hätte man es auch als Fan nicht gebraucht. Es gibt ebenso keine Momente, in denen man „ach ja, das ist Jud“ im Kopf hat, denn man erkennt keine Ähnlichkeiten zwischen den Performances der beiden Darsteller von 2019 und 2023. Auch mit der unheilvollen Atmosphäre will es irgendwie nicht so klappen, man bleibt seltsam distanziert vom Geschehen, so das kaum Stimmung aufkommt.

Wer gerne wieder mal eine Anhäufung von dummen Entscheidungen von Charakteren in Horror-Filmen sehen möchte, der ist dafür genau richtig hier. Gespielt werden die schon in Ordnung, doch Pam Grier (Jackie Brown) und David Duchovny (The Joneses) zu engagieren und ihnen kaum etwas zu geben, mit denen sie arbeiten können, ist schon schade. Jackson White (Tell Me Lies) kann nicht wirklich etwas dafür, aber seine Figur ist einfach unheimlich beliebig, weswegen man weder ihm zujubelt, noch ihm die Bindung zu seinem Vater abkauft. Dafür war es schön Natalie Alyn Lind (The Gifted) als seine Freundin wieder mal zu sehen, ihre Figur ist auch die einzige, deren Schicksal mich am Ende überrascht hat.

Das klingt jetzt in Summe alles sehr negativ, das richtige Wort dafür ist aber am ehesten solide (Langeweile). Verfilmst du eine Story, ohne dass du mit dem Herz dabei bist, dann bekommt man genau so einen Film. Wenn man aber die Welt (Lore) eines Franchise genauer beleuchten will, dann braucht man einfach mehr, da muss das Herz dabei sein. Der Film hat seine Momente, ist technisch in Ordnung und schön gefilmt, doch vorhersehbar, mit ein paar Aktionen zum Kopfschütteln und er involviert einfach nicht, was nie eine gute Sache ist.

„Pet Sematary: Bloodlines“ bekommt von mir 4/10 Wiederbelebung ohne Leben füllende Empfehlungspunkte.


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