BuyBust (Filmkritik)

Die Slums von Manila, auf den Philippinen. Ein unwirtlicher Ort, voller Gefahren und das gilt für ganz „normale“ Menschen. Was gilt jedoch für Mitglieder der neu gegründeten Anti-Narkotika-Einheit, die genau dort einen berüchtigten Drogenbaron festnehmen wollen? Richtig, die tragen riesige Zielscheiben auf der Brust.

Noch dazu wenn diese Einheit dann auch noch verraten wird und nicht nur gefühlt (sondern auch wirklich) jeder Einwohner der Gegend hinter ihnen her ist, um sie aus dem Weg zu räumen. Nina Manigan (Anne Curtis) ist neu in der Gruppe, denn von ihrer alten Truppe, ist sie die einzige Überlebende. Doch diesmal scheint ihr gewalttätiger Tod, eine fixe Sache zu sein…

Es gibt auch nach Jahren des Daseins als Filmkritik-Blogger noch Länder, aus denen ich noch nie einen Film gesehen habe. Nach der Sichtung dieses philippinischen Action-Thrillers, kann ich nun wieder ein Land von der Liste streichen. Regie, Drehbuch und die Aufgabe des Produzenten erfüllte hier Erik Matti (On the Job), der sich in seiner Heimat schon länger dem actionreichen Genre verschrieben hat.

309 Stuntleute, 928 Liter Blut, 251.226 Gramm Schießpulver usw., das sind einige Daten, die auf dem Cover der Blu-Ray zu finden sind. Diese Zahlen sind sicherlich nicht nur für die Philippinen was Besonderes und es wird dabei schon ziemlich klar, was für eine Art von Film BuyBust ist. Nach der Einführung der wichtigsten Figuren und der Grundhandlung, wird zunächst die Spannung immer weiter aufgebaut.

Sobald dann der erste Schuss auf die Polizei abgefeuert wird, wandelt sich die Geschichte zu einer einzigen langen Flucht. Dabei muss man die großartige Kameraarbeit in den engen Gassen und Gebäuden loben, denn die Dynamik der Szenen ist ungebrochen und bestechend. Das alles ist natürlich klar ohne „Hollywood-Filter“ inszeniert, was jedoch keineswegs bedeuten soll, dass der Film billig aussieht.

Wie die Meute immer wieder abgewehrt werden kann, hat nichts mit Ästhetik und oft auch nicht wirklich mit Martial Arts zu tun. Es gilt einfach immer weiter zu kommen und alle Menschen auszuschalten, die einen bremsen wollen. Das sieht dann einmal aus wie ein Tanz, dann eher wie Catchen, mutiert zu einer Messer-Stecherei oder einem beinharten Schlagabtausch. Und dann wären da natürlich noch die Schusswaffen.

Der Fokus ist dabei klar auf das „Final Girl“ (ja, das gibt es nicht nur in Horror Filmen) Nina gerichtet, die von der australisch-philippinischen Darstellerin Anne Curtis gespielt wird. Sie ist ein Medien-Star in ihrer Heimat, wo Millionen ihre Postings verfolgen und sie spielt meist Rollen, die nichts mit Action zu tun haben. Wie sie diese Rolle dann jedoch ausfüllt, ist großartig und glaubwürdig, denn sie ist keine überstarke Heldin sondern ein Neuling mit Potential, wobei sie dabei ständig über sich hinaus wächst.

Natürlich ist es bei einem Erlebnis mit Dauer-Action (siehe John Wick 2) möglich, dass sich beim Zuseher etwas die Langeweile einschleicht und die Action eine lähmende Wirkung hat. Diese Momente gibt es auch hier, jedoch dauern sie nie allzu lange und gerade das Finale finde ich sehr gelungen, da musste ich grinsen und hatte schon etwas viel Gemeineres als Schluss-Gag erwartet.

Was bleibt ist eine atemlose Flucht durch eine frische, faszinierende und gleichzeitig abstossende Kulisse mit Kämpfen, die nicht schön anzusehen sind, jedoch das Ziel den Gegner auszuschalten, nie verfehlen. Zusätzlich hat Anne Curtis eine wirklich starke Ausstrahlung. Da verzeihe ich holprige Momente, eine Minimalhandlung und kurze lähmende Szenen gerne. Filme aus den Philippinen, nun habe ich euch auch auf dem Radar!

„BuyBust“ bekommt von mir 7,5/10 niemals wirklich Luft schnappen könnende Empfehlungspunkte.


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