Gänsehaut-Momente: Lord Of The Rings: Der Ritt der Rohirrim

Zeit, mal was Neues zu versuchen. Zeit, für eine neue „Sektion“ auf dem Blog. Und da hat sich herausgestellt, dass die Idee der „Gänsehaut“-Momente aufgetaucht ist. Folglich werden wir euch hier immer wieder Mal kurze Episoden schildern, die uns in Filmen schwer beeindruckt haben. Und weil es so schön ist und mir, wann immer ich den Begriff „Gänsehaut“-Momente höre, sofort diese Szene einfällt, beginne ich mit einem Kultklassiker und einer Szene, die mir (ich habe sie mir gerade wieder angesehen) sofort wieder die altbekannte Gänsehaut hochzieht.

Wie am Titel bereits zu erkennen ist meine erste Wahl „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs„:

Als die Reiter von Rohan auf den Pelennor Fields auftauchen, zu einem Zeitpunkt als alles verloren scheint, als Theoden seine kurze Ansprache hält, aus der klar hervorgeht, dass sie in den Tod reiten, dass es kein zurück gibt, dass die Schlacht entgegen aller Vernunft geführt werden MUSS und die Rohirrim in seinen „Death!“-Ruf einstimmen … dann reiten die Krieger weg. Der Zug setzt sich in Bewegung, zuerst langsam, dann schneller … die Gegner gruppieren sich, siegessicher, denn – das ist doch lächerlich … die Kamera fährt über das Schlachtfeld, schwenkt von Minas Tirith weg und man sieht wie riesengroß die Armee ist, gegen welche sich die verschwindend kleine Gruppe Reiter gestellt hat – und im Angesicht des Todes reiten die Rohirrim schneller auf den sicheren Tod zu … und plötzlich erkennen die Gegner, dass diese Sache keineswegs so leicht wird, wie sie glauben. Sie erkennen, dass die Leute, die da kommen wissen, dass sie nicht überleben werden, sie wissen, es ist das Ende, aber sie heißen es willkommen und reiten noch schneller darauf zu. Angst stiehlt sich in die Augen der Orks. Sie verstehen nicht, was passiert. Und dann macht es „klick“ – die haben nicht vor zu überleben. Die wollen es zu Ende bringen. Für sie gibt es kein Morgen. Die Orks jedoch, dachten sie hätten eines. Und es dämmert ihnen: Auch wir könnten morgen nicht mehr da sein. Und noch bevor die ersten Reiter ankommen, fliehen die ersten Orks. Und dann treffen die Armeen aufeinander.

Ich kriege schon beim Tippen dieser Zeilen Gänsehaut.

Das ist einer dieser Momente, die nur Peter Jackson hinbekommen hat. Seitdem auch nicht mehr, das gebe ich zu, aber das hier ist nahe an der Perfektion. Der Aufbau der Szene ist fantastisch. Die Optik sieht immer noch besser aus als 100% aller aktuellen Effektgewitter – sie ist erhaben. Die Farbgebung erzeugt eine unglaubliche Stimmung. Die Nahaufnahmen unserer vertrauten Helden. Theoden, der vorher dermaßen neben sich stand und zögerte und hier in dieser kurzen Sequenz beweist, warum – verdammt noch mal – ER der Anführer der Rohirrim ist. Dann werden die Pferde schneller – die Musik setzt ein, die Streicher kommen und das Thema der Rohirrim (welches ich überhaupt liebe) zelebriert ihren letzten Ritt. Dann – die Angst in den Augen der Orks, als sie bemerken, was passiert. Dann die heranpreschenden Reiter. Die Luftaufnahmen, die über das Schlachtfeld fegen … nie zuvor habe ich etwas dermaßen episches, etwas dermaßen perfekt Inszeniertes gesehen. Und in dem Moment, in welchem die Heere aufeinandertreffen stoppt die Musik und die Schlacht tobt. Gerade lang genug, dass man den Mund nicht mehr zubekommt. Dann eine Luftaufnahme, welche die Schneise zeigt, die die Rohirrim in die Orks geschlagen haben. Und Schnitt.

Mir wird bei zu viel Action (Transformers, Star Wars Episode II) rasch langweilig, aber hiervon … hiervon kann ich nie genug bekommen. Denn es ist spannend – die Action an sich ist verdammt rasch vorbei. Aber der Aufbau und die Bedeutung, die in dieser Szene stecken sind wahnsinnig intensiv. Das ist nicht nur ein Action-Moment, sondern ein Charaktermoment für Merry, für Theoden, für Eowyn – für ganz Mittelerde. So wird Action, Epos und Charakterentwicklung auf den Punkt gebracht. Und nun … „Spears shall be shaken! Spears shall be splintered! A sword day! A red day! ‚ere the sun rises!“

Egal, wie oft ich diese Szene sehe, egal ob es NUR die Szene ist, oder mitsamt Film rundherum – jedes Mal, wenn ich diese Szene sehe, bekomme ich eine Gänsehaut. Ein großartiger Moment. Für so etwas wurde Kino erfunden. In diesesr Szene passt einfach alles.

„Ride now! Ride now! Ride – for ruin and the world’s ending!“


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