Epistory (Game-Review)

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Es war einmal ein Mädchen. Es ritt auf einem Fuchs. Dieser Fuchs trug sie durch die Landschaft auf der Suche nach … wonach eigentlich?

Das Land. Es entfaltet sich vor ihr und die Einsamkeit macht sie traurig. Der Weg breitet sich vor ihr aus und immer wieder tauchen überdimensionale Insekten auf, welche sich ihr in den Weg stellen. Rätsel, die sich lösen lassen müssen und vier Elemente, die sie beherrschen lernen muss.

Ihr Weg führt sie durch Täler, durch Berge, durch Lava, durch Eis und Feuer, durch windige Höhen und je mehr sie lernt, desto besser kann sie verstehen was passiert und damit umgehen. Und während all der Zeit, die Leere …

Und am Ende … am Ende kann es nur einen Weg geben.

Es war reiner Zufall, dass ich über diesen Titel gestolpert bin. Genau genommen war es die GOG-Plattform der „The Witcher 3: Wild Hunt„-Entwickler CD Project Red, die mir einen Werbebanner dafür gezeigt hat. Und die Optik von „Epistory“ fand ich schon mal niedlich und das einzige spaßige mir bekannte „Typing“-Game, also ein Spiel bei dem es grundsätzlich darum geht (mit dem 10-Finger-System bzw. auch mit dem 2-Finger-Adler-Suchsystem) rasch tippen zu können, war bis dato „Typing Of The Dead“ und das ist ja nun mal sicher nicht „niedlich“ zu nennen.

Und von Anfang an hatte mich „Epistory“ sofort in seinen Bann gezogen. Da reitet man durch die Gegend, schaltet an gewissen Punkten ein „Entfalten“ (im wortwörtlichen Sinne) der Landschaft frei und löst Rästel. Meist geht es bei diesen um Geschwindigkeit beim Reiten oder Tippen oder darum, sich korrekt wo hinzustellen. Nach und nach kann man die Fähigkeiten der Prinzessin (… Prinzessin?) verbessern. Man lernt neue „Sprachen“ bzw. Zauberelemente wie Feuer, Eis, Wind oder Blitz und diese bringen auch deutliche Verbeserungen bei den durch das Tippen von Worten ausgeführten Kämpfen. Ein Blitz zum Beispiel zerstört auch gleich mal die Worte der Insekten neben dem, das man angegegriffen hat. Feuer brennt gleich zwei Worte weg anstatt nur einem, und so weiter.

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Dazu kommt, dass die einzelnen Elemente wichtig sind, um in der Gegend weiterzukommen, da man bestimmte Worte erst lesen kann, wenn man das dazu gehörende Element kennt. Die Story ist wie gesagt … sehr vage gehalten und erst am Ende kann man in etwa begreifen, was es damit auch sich hatte. Aber auch beim zweiten Durchspielen wird klar, dass sehr vieles der Interpretation des/der SpielerInnen überlassen wird. In diesem Fall stört mich das nicht einmal großartig, denn wenn ich das Wort „Fuchsien“ tippe und dann nach einem kleinen Zauberknall tatsächlich eine Fuchsie aus dem Boden schießt, dann ist das einfach nur schön und erfreulich zumal die wirklich niedliche Optik wunderschön und stimmig anzusehen ist.

Großartig finde ich auch den Support von mehreren Sprachen, so gibt es zum Beispiel die Möglichkeit alle Tippaufgaben in deutscher Sprache zu spielen und ich musste erfreut feststellen, dass alle Worte fehlerfrei (was ja auch irgendwie sonst peinlich wäre) im Spiel vorkommen. Selbst die kompilizilitierten Worte (ja, das war Absicht). Die Animationen sind schön und geschmeidig und die Welten sind abwechslungsreich, wenn auch durch das Thema „gefaltetes Papier“ klar ein wenig eingeschränkt.

Kleines Manko vielleicht für ein paar von euch: Die Sprachausgabe gibt es nur in englischer Sprache, aber die ist für das Fortkommen im Spiel ohnehin nicht erforderlich und die in der Spielwelt auf Oberflächen visualiserten Zeilen peppen jetzt das Verständnis für die Handlung auch nicht gerade auf, sondern dienen hauptsächlich dazu, die melancholisch schöne Stimmung zu unterstreichen, was die weibliche Erzählerin einfach schon mal bezüglich der Stimme und der Betonung nach sehr gut macht – selbst wenn man die Worte nicht versteht (es ist sehr einfaches Englisch, keine Angst).

Alles in allem macht „Epistory“ viel Spaß, die Gefechte mit den Insekten sind angenehm fordernd und durch die Elemente auch ein wenig taktisch gehalten. Nur Story darf man sich halt keine große erwarten bzw ist die Inszenierung halt recht spärlich geraten. Das tut, wie bereits erwähnt, der märchenhaft schönen Atmosphäre allerdings keinen Abbruch.

„Epistory“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, durch das Tippen die Welt (oder?) rettende, Punkte.

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