Lego Batman 3: Jenseits von Gotham – Beyond Gotham (Game-Review)

Lego Batman 3 Batcave

Es waren sehr ereignisreiche Monate für Fans, die den Schöpfern der Lego-Bausteine, wohl eines der erfolgreichsten Jahre überhaupt beschert hat. Der mit „The Lego Movie“ losgetretene Hype, ging weiter mit dem dazugehörigen Spiel und dem gleichzeitig erschienenen „Lego Der Hobbit„. Und nun kommt mit Batman´s finalen Teil seiner Trilogie, auch noch das dritte Lego-Game des Jahres auf den Markt. Die Geschichte setzt dabei direkt nach dem Ende von „Lego Batman 2“ an, denn es gilt den Schurken Brainiac zu stoppen und gleichzeitig, sozusagen nebenbei, Probleme der verschiedenen Lantern Gruppierungen zu lösen.

Dafür ist es nötig, sich mit Bösewichten der Marke Lex Luthor oder Joker zu verbünden, denn nur gemeinsam kann diese riesige Bedrohung gestoppt werden. Wem dieses Team-Up bekannt vorkommt, der wird wohl „Lego Marvel Super Heroes“ gespielt haben, denn auch dort arbeiten Gut und Böse beim finalen Kampf eifrig zusammen. Ebenso kopiert von dort ist die Dynamik, dass bei Speicherpunkten, plötzlich das Team (teilweise) gewechselt wird. Was bei einem Wechsel von zum Beispiel Martian Manhunter auf Robin, dann doch einen ziemlichen Unterschied macht und den Spielfluss mit dieser Auffrischung, gekonnt am Laufen hält.

Wie immer bei Lego-Spielen, ist die Prozentzahl nach Beendigung der circa 10 Stunden dauernden Kampagne weit unter der Hälfte, was die Komplettierung des gesamten Abenteuers betrifft. Im Free-Play gibt es wieder einiges zu entdecken, ein Highlight war für mich unerwartet in einer Folge der Adam West Batman-Serie zu landen. Ich sag nur „Pow“, „Zack“, „Peng“! Sehr hilfreich ist hier das neue Feature, dass es zulässt, bestimmte Speicherpunkte anzuwählen. So muss man nicht immer wieder durch eine ganze Welt laufen, sondern kann gezielter auf die Suche nach Geheimnissen und Belohnungen gehen. Auf die Charaktere bezogen ist die Auswahl wieder dermaßen groß ausgefallen, dass auch Figuren vorkommen, die wohl nur echte Hardcore-Fans des DC-Universums, wirklich schon vorher kannten.

Ich weiß ich schreibe das wohl bei jedem Lego-Spiel, aber es ist einfach eine sehr schöne, sich immer wiederholende Wahrheit. Die Schöpfer dieser Spiele lieben nicht nur das Ausgangsmaterial, sondern auch die Fans, ja sie sind höchstwahrscheinlich selbst richtige Comic-Nerds. Die Story und sämtliche kleine Details und Anspielungen, wurden aus vielen Jahren DC-Geschichte entnommen, was besonders schön bei Beziehungen zwischen den Figuren und bestimmten Trademark-Angriffen zur Geltung kommt. Wer seit Jahren die Comics, Filme oder Real- und Zeichentrickserien schätzt, der wird hier bei bestimmten Stellen nicht anders können, als ein paar Freudentränen zu vergießen.

Lego Batman 3 Watchtower

Die Charaktere ergänzen sich nach der bereits etablierten Formel, was ihre Fähigkeiten betrifft. Hitzeblick, Gedankenkontrolle, Frostatem, jedes Talent kommt zur Anwendung. Was beschleunigt und somit verbessert wurde, ist die Tatsache, dass man sich nun Wege erspart. Vorbei ist die Zeit in der man eine Station finden musste, bei der man einen Magnet-Anzug anziehen konnte. Figuren wie Batman oder Cyborg können nun nur mit einem Knopfdruck bereits freigeschaltete Anzüge anlegen, was eine feine Sache ist, jedoch etwas durch zu lange Animationen in die Länge gezogen wird. Auch kleine Ablenkungen, wie wenn das Spiel beispielsweise zum Resogun-Shooter Modus wechselt, zeigen, dass des Machern die Ideen zur Optimierung noch nicht ausgegangen sind.

Trotz der paar kleinen und feinen Verbesserungen, sind einige Probleme von den früheren Spielen, auch hier gleich geblieben. Wer in den wunderschön gestalteten, abwechslungsreichen Welten nicht alles zertrümmert was nicht angewachsen ist, der wird oft nicht wissen, wie es denn nun weitergehen muss. Auch der eine oder andere Sprung in den Abgrund bei einer Brücke oder Rampe ist nahezu unvermeidlich und die präzise Stellung hinter einem Schalter, um diesen bedienen zu können, erfordert doch einiges an Fingerspitzengefühl. Und ob es bei den vielen tollen Charakteren wirklich nötig war, Talkmaster Conan O`Brian, Regisseur Kevin Smith und Daffy Duck als Green Loontern einzubauen, das ist eine Frage, die wohl jeder selbst für sich beantworten muss.

Der bereits angekündigte Season Pass liefert dafür einige Schmankerl, was den kommenden Download-Content betrifft. Neben dem Batman 75th Anniversity Pack für Fledermausfreunde, ist vor allem der „Dark Knight“ Pack für Anhänger der Christopher Nolan Batman-Trilogie und der „Man of Steel“ Pack für Fans von Zack Snyders Superman-Effektspektakel interessant. Stephen Amell selbst spricht schließlich Oliver Queen im „Arrow“ Pack, aus der gleichnamigen Fernsehserie. Natürlich enthält jeder Pack spezifische Charaktere, deren Aussehen den jeweiligen Welten angepasst ist. Ist zwar schon wieder ein Grund zusätzlich Geld ausgeben zu müssen, aber trotzdem eine verlockende Sache.

Insgesamt daher ein Batman-Spiel, das optisch ansprechend ist, sich von den Figuren und Sprüchen her charmant präsentiert und mit viel Respekt auf das Ausgangsmaterial bezogen, adaptiert wurde. Wer die Spiele zuvor kennt, der wird die kleinen, bereits bekannten Schwierigkeiten schnell verzeihen und sich auch nicht weiter daran stören, dass sich die Spielfreiheit im Vorteil noch eindrucksvoller gezeigt hat. Kleine Verbesserungen erhöhen hier jedenfalls den Spielspaß und Ideen zur Auflockerung des Spielprinzips, sind einige drinnen. Die größte Freude bereitet natürlich auch weiterhin der Coop-Modus. Für die Zukunft kann man sich nur wünschen, dass echte Innovation ins Lego-Land einkehrt, bevor die Mechaniken trotz all der positiven Elemente des Gesamtpaketes, drohen langweilig zu werden.

„Lego Batman 3: Beyond Gotham“ bekommt von mir 8/10 nun auch im All für Ordnung sorgende Empfehlungspunkte.

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