Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht – The Force Awakens (Revisited)

Vor langer Zeit in einer Galaxie weit, weit weg…

Luke Skywalker (Mark Hamill) ist verschwunden und in seiner Abwesenheit ist die Erste Ordnung, aus dem was vom Imperium übrig war, auferstanden und hat es sich zur Aufgabe gemacht Luke zu finden und zu töten. In der Zwischenzeit führt Lukes Schwester, General Leia Organa (Carrie Fisher) den Widerstand an und versucht verzweifelt ihren Bruder zu finden. Leia sendet ihren besten Piloten, Poe Dameron (Oscar Isaac) nach Jakku, wo ein alter Verbündeter einen Hinweis auf Lukes Verbleib hat.

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Als George Lucas im Jahr 1977 „Star Wars“ in die Kinos bracht, hätte sich niemand erträumen lassen welche Ausmaße dieses Franchise annehmen würde. Die Originale Trilogie und ihre Geschichte wurde dann 1983 mit „Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ abgeschlossen. Auf neue Abenteuer der Jedi mussten die Fans dann einige Jahre warten.

Die Prequels, die zwischen 1999 und 2005 in die Kinos kamen, waren dann zwar ein finanzieller Erfolg, kamen bei den Fans der Macht aber nur bedingt gut an. 2012 kaufte dann die Firma mit der Maus, sprich Disney, Lucasfilm. Anfang 2013 stand dann auch der Regisseur für den neuen Star Wars-Film fest und der sollte auf den Namen J.J. Abrams hören.

Abrams hatte 2009 mit „Star Trek“ erfolgreich der Konkurrenz neues Leben eingehaucht. Er näherte Star Trek an Star Wars, ein Franchise dessen Fan er ist, an und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zwar wollte Abrams an dieser Stelle ursprünglich, vermutlich wegen der damit verbunden Verantwortung, nicht Regie führen, ließ sich dann aber doch irgendwie überzeugen.

Mittlerweile hat „Star Wars Episode VII“ nicht nur unzählige alte Fans begeistert und neue dazugewonnen, sondern auch unzählige finanzielle Rekorde gebrochen. So ist der Film der erst dritte, der über zwei Milliarden Dollar einspielen konnte und hat gute Chancen, sollte er beispielsweise vor dem Erscheinen von Episode 8 noch einmal in den Kinos gezeigt werden, „Titanic“ als finanziell zweiterfolgreichsten Film aller Zeiten zu schlagen.

Doch wie hält sich Episode 7, der vor knapp einem Jahr in den Kinos anlief? Für mich war dieser Film der bisher einzige, bei dem ich viermal für ein Kinoticket gezahlt habe. Seit er käuflich erwerbbar ist konnte ich ihn auch einige Mal in meinem Heimkino genießen. Anders als gewisse andere Filme (Christopher Nolan *hust*) ist Episode 7 meiner Meinung nach nicht nur beim ersten Mal unterhaltsam, sondern funktioniert auch beim wiederholten Ansehen.

Doch warum eigentlich? Auch wenn ich nicht glaube, dass irgendjemand den Film noch nicht gesehen hat der sich grundsätzlich dafür interessiert, gibt es an dieser Stelle dennoch eine offizielle Spoiler-Warnung! Der Film beginnt wie immer mit einer Laufschrift und macht bereits zu Beginn mit einer entsprechenden musikalischen Untermalung Stimmung.

Poe Dameron ist auf Jakku wegen einer Karte die zu Luke Skywalker führt. Er wird von Kylo Ren und seinen Männern gefangen genommen, allerdings kann sein Druide BB-8 entkommen. Abrams inszeniert den Einstieg in diese Welt vergleichsweise rasant. Um den Zuschauer nicht zu überfordern hebt er sich dann auch die eine oder andere wichtige Information für später auf.

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Zur selben Zeit ist Rey, eine Schrottsammlerin, auf Jakku und wartet auf ihre Familie. Poe kann mit der Hilfe von Finn, einem ehemaligen Sturmtruppler, aus der Gefangenschaft der Ersten Ordnung entkommen, stürzt jedoch, bei dem Versuch BB-8 zu holen, auf Jakku ab. Als Finn wieder zu sich kommt ist Poe verschwunden. Er trifft auf Rey und BB-8 und gemeinsam flüchten sie vor der Ersten Ordnung und versuchen die Karte von Lukes Aufenthalt zum Widerstand zu bringen.

Auf dem Weg dorthin treffen sie dann Han Solo und Chewbacca. Irgendwann stellt der von Leia Organa angeführte Widerstand dann fest, dass die Erste Ordnung eine neue Massenvernichtungswaffe, die Starkiller Base, in Betrieb genommen hat, die es zu zerstören gilt. Wer die drei Original-Filme gesehen hat, dem dürfte einiges an der Geschichte bekannt vorkommen.

Da wäre beispielsweise die Tatsache, dass ein junger Protagonist, der auf einem Wüstenplaneten lebt und der, wie sich später herausstellen soll, stark in der Macht ist, ein Abenteuer erlebt, dessen Ausgang die gesamte Galaxie beeinflussen wird. Oder was ist mit der neuen Basis die, wie sogar im Film zugegeben, mehr oder weniger ein großer Todesstern ist?

Ja es handelt sich an dieser Stelle um eine Star Wars-Geschichte, wie sie klassischer nicht hätte sein können. Abrams orientierte sich offenbar an den drei Original-Filmen, änderte aber genug Elemente und Details um etwas Neues daraus zu machen. Geholfen hat ihm dabei Lawrence Kasdan, der auch seinerzeit am Drehbuch von Episode 5 und 6 beteiligt war.

Diese Herangehensweise war dann auch die vermutlich einzig richtige um es möglichst vielen Fans recht zu machen und dem Franchise, das unter den Prequels deutlich gelitten hatte, neues Leben einzuhauchen. Dabei scheint man sich letzten Endes doch ein wenig viel vorgenommen zu haben, da der Film, trotz einer Laufzeit von knapp 140 Minuten, es fast ein wenig eilig zu haben scheint, wenn es darum geht die Geschichte zu erzählen.

Von der Eröffnungssequenz über das Treffen mit Maz Kanata bis hin zur Zerstörung der Starkiller Base ist immer etwas los. Dabei hat man dennoch, speziell beim mehrmaligen Ansehen des Films, das Gefühl man würde es mit einer durchdachten Geschichte zu tun haben, die in einer lebendigen Welt spielt. Einige Dinge werden erklärt, andere können einfach erklärt werden und so manches hebt man sich für die Fortsetzung auf.

Es gibt sehr plausible Theorien, z.B. von führenden Youtube-Experten, die Finns Fähigkeiten mit dem Lichtschwert und Kylo Rens anscheinend schlechtem Abschneiden im finalen Kampf sehr gut erläutern. Selbst für das spezielle Aussehen von Kylo Rens Lichtschwert gibt es eine offizielle Erklärung. Diese Art von Kontext wertet den Film insgesamt auf.

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Zum Glück kommt dann auch der Humor nicht zu kurz. Dabei bekommt man den nicht notwendigerweise aufs Auge gedrückt, sondern er fließt natürlich mit. Da gibt es beispielsweise während der Flucht von Jakku einen Moment in dem es heißt ein Schiff wäre ein Schrotthaufen und das andere Schiff wird zerstört.

Mit der Meldung „der Schrott wird’s schon tun“ schwenkt die Kamera auf den Schrotthaufen, der sich als DER Millenium Falke herausstellt. Amüsant ist dann unter anderem auch die Szene in der Rey den Sturmtruppler James Bond (gespielt von Daniel Craig) mittels Gedankentrick dazu bringt sie zu befreien. Das sind nur zwei markante Beispiele, wobei die Liste beinahe beliebig fortgesetzt werden könnte.

Optisch hat Abrams ganze Arbeit geleistet. In vielen Fällen wurden echte Modelle und Sets verwendet, die dann mit CGI aufgebessert wurden. Diese Herangehensweise ist nicht nur als Idee toll, sondern setzt optisch neue Maßstäbe. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass es eine quasi funktionierende, wenn auch ferngesteuerte Version von BB-8 gibt.

Gefilmt wurde an dieser Stelle übrigens nicht, wie man es bei einem Blockbuster wie diesem vermuten könnte, digital, sondern es wurde tatsächlich ein 35 mm Film verwendet. Zwar glaube ich nicht, dass es die Bildqualität maßgeblich verbessert, dennoch ist es schön zu sehen, welcher Aufwand betrieben wurde um das ursprüngliche Star Wars-Feeling einzufangen.

Das Ganze sieht dann nicht nur gut aus, sondern ist auch perfekt in Szene gesetzt. Egal ob es eine Raumschiffschlacht oder ein Lichtschwertkampf ist, die Choreographie ist erstklassig. Das Gezeigte ist dann in der Regel nicht nur atemberaubend, sondern wird auch durchgängig und perfekt von einem Orchester gespielten Soundtrack begleitet.

Bezüglich der Schauspieler hätte man es kaum besser treffen können. Daisy Ridley hatte zu Beginn der Dreharbeiten Schwierigkeiten mit ihrer Rolle als Rey. Ihre Arbeit wurde anscheinend von Regisseur J.J. Abrams als hölzern bezeichnet, etwas das man sich, wenn man sich den fertigen Film ansieht, so eigentlich nicht vorstellen kann.

Rey ist zwar mit schwierigen Situationen im ersten Moment überfordert, meistert aber am Ende alle Herausforderungen. Warum sie neben einer Mechanikerin auch noch Pilotin und unglaublich stark in der Macht ist, wird an dieser Stelle allerdings nur angedeutet. Es liegt allerdings die Vermutung nahe, dass diese Dinge in den kommenden Fortsetzungen thematisiert werden.

Die Jedis und die Macht hielt Rey bisher nur für Legenden und sie macht große Augen, als sie erfährt, dass sie tatsächlich existieren. Diese Art des Entdeckens und der Begeisterung überträgt sich dann auch sehr gut auf den Zuschauer. John Boyega als FN-2187 (oder später Finn) hat nach einer nicht gerade positiven Erfahrung mit der Ersten Ordnung genug von dieser.

Er flüchtet und will im ersten Moment so weit weg von der Ersten Ordnung wie es nur irgendwie geht. Später reißt er sich allerdings zusammen und trägt maßgeblich dazu bei, Rey zu befreien und die Starkiller Base zu zerstören. Harrison Ford ist, zum vierten und letzten Mal, Han Solo – eine Rolle, die Alden Ehrenreich 2018 im Zuge einer Vorgeschichte quasi übernimmt.

Nachdem in der Vergangenheit einiges schief gelaufen ist, tut Solo das was er am Besten kann und gaunert sich durchs Leben. Dabei steht ihm wie immer sein treuer Freund Chewie zur Seite. Interessant ist hier, dass es Solo ist, der ursprünglich ebenfalls nicht an die Macht geglaubt hat, hier den beiden Neulingen erklären muss, dass diese sehr wohl real ist.

Ford spielt die Rolle perfekt und aus diesem Grund ist es auch besonders schade, dass er sie an dieser Stelle zum letzten Mal gespielt hat. Solos letzte Momente sind perfekt inszeniert. Man weiß als Zuschauer, auch wenn man den Film gerade das erste Mal sieht, dass sein Schicksal besiegelt ist, als die nahegelegene Sonne erlischt.

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Adam Driver als Kylo Ren hat etwas Faszinierendes. Er versteckt sich die meiste Zeit hinter einer Maske und eifert seinem Großvater, Darth Vader, nach. Sein Training ist noch nicht beendet und dennoch fixiert er bei seinem ersten Auftritt einen Blaster-Schluss in der Luft. Kylo Renn ist innerlich zerrissen und hat Angst vor der hellen Seite der Macht.

Auch wenn Kylo Ren die emotionale Stabilität eines Kindes hat und seinen Frust auch gerne einmal an einer Konsole (oder ähnlichem) auslässt, ist er dennoch ein faszinierender Charakter. Hoffentlich wird in der Zukunft beantwortet, warum Ren in Reys Vision auftaucht und was die beiden verbindet. Zusätzlich scheint der Charakter eine Vergangenheit zu haben, die es wert scheint ein wenig erforscht zu werden.

Im Hintergrund zieht der von Andy Seriks (Avengers 2) gespielte oberste Anführer Snoke die Strippen über den man derzeit kaum etwas weiß. Carrie Fisher leitet als General Leia Organa den Widerstand und verlässt sich dabei unter anderem auf ihren besten Piloten, den von Oscar Isaac (Ex Machina) gespielten Poe Dameron verlassen. Mark Hamill (Batman: The Killing Joke) ist als Luke Skywalker zu sehen, wenn auch nur ganz kurz am Ende.

Alles in allem ist „Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht“ ein Film den man sich problemlos mehrfach anschauen kann. Die Geschichte ist typisch für einen Star Wars-Film, ist nie langweilig und wird vergleichsweise zügig erzählt. Die Charaktere sind, sowohl die alten als auch die neuen, sympathisch. Auf der anderen Seite ist die Action atemberaubend und perfekt inszeniert – was will man mehr?

Hoffentlich beantwortet Episode 8 die eine oder andere jetzt offene Frage. Die Verantwortlichen bei Disney/Lucasfilm scheinen ja, zumindest aus jetziger Sicht, langfristig einen konkreten Plan zu haben.

Aus diesem Grund bekommt „Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht“ auch 9,5/10 mit Vorschusslorbeeren verbundenen und die Macht erneut erweckende Empfehlungspunkte. Der Film ist seit kurzem auch auf 3D Blu Ray erhältlich.

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(Szenenbilder: © Disney Home Entertainment)

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Der 3D Blu Ray Collectors Edition enthält neben einer 2D und 3D Version des Films in perfekter Bild- und Tonqualität, eine eigene Blu Ray für die unzähligen enthaltenen Extras:

Secrets of The Force Awakens: A Cinematic Journey – Hinter diesem Titel versteckt sich ein sehr interessantes Making Of, das den kreativen Prozess rund um diesem Film in Kapiteln erzählt.

The Story Awakens: The Table Read – Hier bekommt man einen Einblick in die ersten Proben und die Schauspieler erzählen und wie es ihnen dabei ging.

Crafting Creature – Wie entstehen eigentlich die verschiedenen Kostüme, Animatronics und Kreaturen? Diese Fragen und mehr werden hier beantwortet.

Building BB-8 – Man verfolgt vom Sketch bis hin zu den verschiedensten Varianten des kleinen Droiden seinen Entstehungsprozess und wie es möglich war, aus ihm einen wirklichen Charakter zu machen.

Blueprint of the Battle: The Snow Fight – Dieses Extra beinhaltet allerhand Informationen rund um den extrem spannenden Schlusskampf zwischen Rey und Kylo Ren – unter anderem wie die Schauspieler für diese Szene trainierten und wieviel Aufwand es war, dieses gigantische Set voll von künstlichen Schnee zu erschaffen.

ILM: The Visual Magic of the Force – Dieses Special bietet einen kurzen Einblick in die Entstehung von verschiedensten Visual Effects.

John Williams: The Seventh Sympthony – Hier begleitete man den 83-jährigen Komponisten John Williams, der für den Score von allen 7 Star Wars Filmen verantwortlich ist.

Deleted Scenes – Hier kann man sich 6 kurze entfallene Szenen ansehen.

Force for Change – Dieser kurze Clip zeigt, wie sich viele an Star Wars beteiligte Personen für diverse Hilfsprojekte engagierten.

Foley: A Sonic Tale – Es wird gezeigt wie die Mitarbeiter von Skywalker-Sound verschiedene Geräusche erschaffen.

Sounds of the Resistance – An dieser Stelle wird ein Einblick in das Sounddesign des Films gewährt.

Design The Glaxy – An dieser Stelle wird gezeigt, welcher kreative Prozess hinter den unzähligen Kostümen steckt, die Michael Kaplan entworfen hat.

The Scavanger & The Stormtrooper: A Conversation With Daidy Ridley And John Boyega – Daidy Ridley und John Boyega erzählen von ihren Highlights während der Dreharbeiten.

Inside The Armory – Ein kurzer Clip zeigt wie die im Film verwendeten Waffen designt und auch gebaut wurden.
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